Nasa: Roboter Surrogate rollt ins Gefahrengebiet
Achtung, hier kommt Surrogate: Die Nasa hat einen Roboter vorgestellt, der in gefährlichen Situationen eingesetzt werden soll. Er ist schneller als sein Vorgänger - muss diesem aber dennoch den Vortritt bei einem Roboterwettstreit lassen.
In einer Gefahrenzone ein Ventil schließen oder einen Schalter umlegen, um eine Anlage abzuschalten - das sind gefährliche Aufgaben, die ein Mensch nicht gern erledigt. Die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (Nasa) hat einen Roboter entwickelt, der dafür geeignet ist.
Surrogate, kurz Surge, ist am Jet Propulsion Laboratory (JPL) entwickelt worden. Er ist etwa 1,4 Meter groß und wiegt knapp 91 Kilogramm. Der Roboter hat einen stilisierten Torso mit mehreren Gelenken und zwei Armen. Sie enden in Händen mit je drei Fingern als Greifer. Ein Chassis mit zwei Ketten ermöglicht dem Roboter die Fortbewegung.
Roboter hat eine Stereokamera und ein Lidar
Der Roboter orientiert sich mit Hilfe von zwei Kameras am Kopf, die ihm räumliches Sehen ermöglichen. Außerdem hat er ein Lidar, das ebenfalls im Kopf untergebracht sitzt. Das Lasersystem erfasst die Umgebung des Roboters und erstellt davon eine Karte.
Der Roboter ist der Nachfolger des Robosimian, der nach dem Vorbild eines Menschenaffen gestaltet wurde - von simian, englisch für Affe. Da sich beide Roboter stark ähneln, musste die Software für Surge nur angepasst werden.
Roboter schließen Ventile
"Surge und sein Vorgänger Robosimian sind als verlängerter Arm des Menschen konzipiert", sagt Brett Kennedy, Chefrobotiker am JPL: Sie sollen an gefährlichen Orten eingesetzt werden, wie etwa dem zerstörten Atomkraftwerk in Fukushima. Dort könnten sie beispielsweise Ventile schließen oder Schalter umlegen.
Der Unterschied zwischen Surge und Robosimian besteht in der Fortbewegung: Letzterer läuft auf allen Vieren. Surge sei besser darin, mit Gegenständen zu hantieren. Außerdem sei er auf normalem Untergrund schneller als Robosimian, sagt Kennedy. Große Objekte wie etwa Trümmerstücke, Treppen oder Leitern hingegen sind für ihn kaum zu überwinden.
Robosimian tritt in einem Wettbewerb an
Das JPL hat den Robosimian in den Roboterwettbewerb Robotics Challenge der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) geschickt. Dieser Roboter sei "eine Komplettlösung, und wir erwarten, dass die Komplettlösung in diesem Fall wettbewerbsfähiger ist", sagt Kennedy.
Zu den Aufgaben, die die Darpa für die Roboter ersonnen hat, gehört auch, eine Leiter hochzuklettern. Insofern ist Robosimian besser geeignet - und für die Finalrunde des Roboterwettbewerbs qualifiziert. Diese wird am 5. und 6. Juni 2015 in Pomona im US-Bundesstaat Kalifornien ausgetragen.