O2 Car Connection im Test: Der Spion unterm Lenkrad

Das O2-Car-Connection-Kit soll alte Autos smart machen. Wie unser Test zeigt, macht es das Fahrzeug aber nicht viel schlauer - und auch den Fahrer kaum klüger.

Artikel veröffentlicht am ,
O2-Modul und Ford Cortina
O2-Modul und Ford Cortina (Bild: Fabian Hamacher/Golem.de)

Mit dem Kit O2 Car Connection soll zusammenwachsen, was zusammengehört: des Deutschen liebstes Kind, sein Auto, und sein mittlerweile zweitliebstes Kind, sein Smartphone. O2 behauptet, daraus würden jede Menge Vorteile entstehen: automatische Fahrtenbuchführung, spritsparende Fahrweise, Ferndiagnose und -überwachung. Wir haben das Kit getestet. Um es vorwegzunehmen: Der Nutzen hält sich in der Praxis in Grenzen. Das ist es aber nicht, was uns tatsächlich Bedenken bereitet.

App und Modul werden in Betrieb genommen

Das Kit besteht aus einem Modul fürs Auto und einer App und richtet sich an die Besitzer älterer Autos - allerdings nicht alter Autos. Denn das Fahrzeug benötigt eine OBDII-Diagnosebuchse. Vor den Montagearbeiten steht die Installation der Car-Connection-App auf unserem Smartphone oder Tablet. Es gibt die App in den jeweiligen Appstores für iOS und Android. Beim Start der App müssen wir erst uns registrieren, danach das Car-Connection-Modul.

Zur Modulregistrierung müssen wir die Seriennummer und einen Aktivierungscode eingeben. Statt beide Nummern abzutippen, können wir sie auch über die Kamera unseres Smartphones erkennen lassen - das funktioniert recht gut. Das Smartphone muss für den Registrierungsvorgang durchgängig mit dem Internet verbunden sein. Zu Hause, wo das Smartphone ins heimische WLAN eingebunden ist, ging es recht flott.

Schließlich muss das Modul in die Diagnosebuchse eingesteckt werden. Bei unserem Fahrzeug befindet sie sich unterhalb des Lenkrads im Fußraum. Bedenken, dass wir womöglich mit den Beinen daranstoßen könnten, erweisen sich als unbegründet. Das Modul ist klein und steht nur wenig hervor. Bei anderen Fahrzeugen kann das Modul aber mehr stören, weil es stärker hervorsteht oder nur wenig Montageraum vorhanden ist. O2 empfiehlt für diesen Fall, ein Verlängerungskabel zu kaufen - und verweist dafür auf "das Internet", statt selber eines als Zubehör zu verkaufen.

  • Das Modul für das Auto ist recht klein und kaum größer als zwei Matchbox-Autos. (Foto: Fabian Hamacher/Golem.de)
  • Die Modulregistrierung per Handykamera funktioniert gut. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Fahrereignisse können automatische Benachrichtigungen auslösen - für sich selbst, aber auch für andere. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Dazu zählt auch das Erreichen und Verlassen definierter Orte. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Die App zeigt nicht grundlos nur die Zeit des Ereignisses an, nicht aber den Empfang der Nachricht: Zwischen beiden kann einige Zeit vergehen. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Dieser Fahrtenbucheintrag zeigt eigentlich eine einzelne Fahrt mit Funklöchern. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Ein Fahrtenbucheintrag sieht zwar hübsch aus - hilft aber nur bedingt beim Spritsparen, ... (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • ... dazu soll das Rankingsystem anhalten, welches auch... (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • ... Achievements bietet. Als Prius-Fahrer war uns in der Testzeit nur ein einziges vergönnt. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Für Solofahrer ist das Rankingsystem aber nur bedingt motivierend. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Allerdings können auch, auf Wunsch zeitlich beschränkte, Gruppen gebildet werden und zwischen ihnen Daten geteilt werden. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Die Diagnose-Funktion ist im Vergleich mit Onboard-Darstellungen in modernen Autos wenig aussagekräftig. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Der Ladezustand der Batterie dürfte für ältere Autos im Winter tatsächlich nützlich sein. Eine neue Batterie ist allerdings billiger als das Kit. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
  • Obwohl die App praktisch nur ein Interface für Daten auf dem O2-Server ist, hält sich der Datentraffic in Grenzen. (Foto: Alexander Merz/Golem.de)
Das Modul für das Auto ist recht klein und kaum größer als zwei Matchbox-Autos. (Foto: Fabian Hamacher/Golem.de)

Ist das Modul korrekt eingesteckt, leuchtet eine LED blau und signalisiert damit, dass wir nun eine kleine Fahrt unternehmen sollen. Während dieser Fahrt nimmt das Modul erstmalig Kontakt mit dem Mobilfunknetz von O2 auf und prüft den GPS-Empfang. Wir sollen dann so lange herumfahren, bis uns die App den Empfang einer Nachricht meldet. Wer keinen Halter fürs Handy hat, sollte also einen Beifahrer mitnehmen, der Fahrer darf das Handy während der Fahrt schließlich nicht in die Hand nehmen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Smart nur mit Netzabdeckung 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6.  


Hawk321 29. Apr 2020

Ein sehr alter Beitrag...den mittlerweile bin ich Informatiker (richtiger) und hab die...

Anonymer Nutzer 09. Feb 2015

Naja, sie schiessen hier mit Kanonen auf Spatzen. Um in den von Ihnen zitierten §315c des...

Zwangsangemeldet 18. Dez 2014

Korrekt, das ist zum Glück heute noch freiwillig. Und vom Datenschutz her ein absolutes...

cichy_de 18. Dez 2014

Eine intelligente Fahrtenbuchanwendung haben wir ca. 2006 programmiert - mit...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Elektromobilität
Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt

In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, als sei das Elektroauto schon abgeschrieben. Doch das scheint eine typisch deutsche Debatte zu sein.
Eine Analyse von Friedhelm Greis

Elektromobilität: Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt
Artikel
  1. Analyseplattform: Kriminalbeamte wollen Palantir-Software bundesweit einsetzen
    Analyseplattform
    Kriminalbeamte wollen Palantir-Software bundesweit einsetzen

    Der Bund Deutscher Kriminalbeamter fordert den Einsatz der umstrittenen Palantir-Software Vera zur Abwehr von Terrorangriffen.

  2. Untersuchung: Job-Apokalypse durch KI kann gewaltig werden
    Untersuchung
    Job-Apokalypse durch KI kann gewaltig werden

    Ein Bericht über die möglichen Auswirkungen von KI auf die Arbeitsplätze in Großbritannien zeigt, dass in kurzer Zeit bis zu 7,9 Millionen Arbeitsplätze wegfallen könnten.

  3. Brandenburger verhaftet: Bundesweiter Phishing-Betrug aufgeflogen
    Brandenburger verhaftet
    Bundesweiter Phishing-Betrug aufgeflogen

    Die Polizei hat einen 28-jährigen Mann aus dem Großraum Berlin festgenommen, der im Verdacht steht, einen bundesweiten Phishing-Betrug betrieben zu haben.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /