Samsung Eyecan+: Open-Source-Mausersatz steuert PC mit den Augen

Wie können Querschnittsgelähmte einen Rechner bedienen? Diese Frage stellten sich Samsung-Ingenieure und entwickelten mit einem betroffenen Kollegen einen Mausersatz, der per Blickkontakt gesteuert wird. Die Baupläne und die Software will Samsung für Nachbauten veröffentlichen.

Artikel veröffentlicht am , Michael Linden
Eyecan+
Eyecan+ (Bild: Samsung)

Samsung hat mit der Eyecan+ eine verbesserte Version seines Mausersatzes Eyecan vorgestellt, mit dem der Windows-Rechner ohne Tastatur oder Maus gesteuert werden kann. Die Eyecan+ besteht im Wesentlichen aus einer Kamera, die die Augen des Anwenders betrachtet und in einer Box unter dem Display angebracht wird. Der Nutzer blickt nur in Richtung Monitor und kann damit die Maus steuern und Aktionen wie einen Mausklick oder Tastendruck erzeugen. Ein Blinzeln bestätigt Aktionen wie etwa die Auswahl einer Funktion. Eine Brille oder sonstige Hardware ist nicht nötig.

  • Samsung Eyecan+ (Bild: Samsung)
  • Samsung Eyecan+ (Bild: Samsung)
  • Samsung Eyecan+ (Bild: Samsung)
Samsung Eyecan+ (Bild: Samsung)

Die Eyecan+ sei von Samsung-Ingenieuren als freiwilliges Projekt ohne kommerzielle Absichten entwickelt worden, sagte PR-Manager SiJeong Cho von Samsung. Eine Verkaufsversion der Hardware ist nicht geplant, wobei Samsung eine begrenzte Anzahl der Geräte für Wohltätigkeitsorganisationen bauen und verschenken wird. Die Technik und das Design hinter der Eyecan+ will Samsung künftig als Open-Source-Projekt veröffentlichen. Firmen und Privatpersonen können dann kostenlos die Geräte nachbauen und verbessern. Auch der Verkauf sei möglich. Unter welcher Lizenz das geschehen soll, ist noch nicht bekannt.

Der Benutzer muss ungefähr 60 bis 70 cm vom Display entfernt sein und keine spezifische Position einnehmen. Er kann Eyecan+ im Sitzen, Stehen und Liegen verwenden: Das System muss nur einmal pro Benutzer kalibriert werden, damit es die Augen genau erfassen kann.

Das Benutzerinterface von Eyecan liegt als Popup über dem eigentlichen Bildschirminhalt und kann so eingestellt werden, dass es sich stets im Vordergrund befindet. Es beinhaltet 18 Kommandos, die per Augenkontakt und einem Blinzeln ausgewählt werden können. Damit lassen sich Kommandos wie Kopieren, Einfügen, Markieren, Drag und Drop, Scrollen und Zoomen nutzen. Wer will, kann auch eigene Tastenkurzbefehle dort hinterlegen.

Gegenüber dem Vorgängermodell Eyecan hat Samsung die Präzision der Augenerkennung und vor allem das Benutzerinterface verbessert. Das war in großen Teilen ein Verdienst des querschnittsgelähmten Informatikstudenten Hyung-Jin Shin, der schon bei der Entwicklung der ersten Augenmaus dabei war und 17 Monate lang zusammen mit Samsung-Ingenieuren an der Verbesserung der Benutzerführung arbeitete.

Wann die Open-Source-Pläne veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt.

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plutoniumsulfat 26. Nov 2014

Dass das nicht gesund ist, ist klar ;) Kein Problem, ich mache Sport ;) Dem kann man...

Phteven 25. Nov 2014

Soll ja auch technikbegeisterte Angehörige geben die gerne versuchen würden dies zu...



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