Crowdfunding für Games: Der Goldrausch auf Kickstarter ist vorbei
Tote Hose auf Kickstarter: Von der einstigen Goldgräberstimmung auf der Crowdfunding-Plattform ist nichts mehr zu spüren. Schuld daran sind gewagte und halbgare Projekte.
Am Ende half nur noch Galgenhumor. Die Erholungsphase des Studios bestehe aus "einem dunklen Raum und wahrscheinlich Geschluchze", stand im letzten Update des gescheiterten Projekts. "Das Ende ist nah", betitelte das Studio Uber Entertainment den Abschied auf Kickstarter. Die Niederlage war deutlich.
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- Auch gut gemachte Projekte scheitern
Unter den vielen Kickstarter-Pleiten war die von Uber Entertainment eine besondere. Schon immer ist die Mehrzahl aller Crowdfunding-Projekte gescheitert - auch auf Kickstarter, auch in der Gaming-Sparte. Aber Uber gehörte für viele zu den Beweisen, dass mit Kickstarter mehr geht. Die Entwickler hatten mit Planetary Annihilation schließlich einen der größten Erfolge erzielt. Das zynische Echtzeitstrategiespiel, in dem man ganze Planeten vernichten kann, brachte über Kickstarter 2,3 Millionen US-Dollar, das Zweieinhalbfache des ursprünglichen Finanzierungsziels.
Für ihren neuen Titel, das zynische Echtzeitstrategiespiel Human Resources, verlangten sie nur 1,4 Millionen. Aber nicht einmal Empfehlungen von den Star-Entwicklern Tim Schafer und Cliff Bleszinski halfen. Nach zwei Wochen steckte das Projekt unter der 400.000-US-Dollar-Marke fest. Uber beendete das Projekt.
Auf den Spott musste das Studio nicht lange warten. Immer wieder war zu lesen, das schlecht umgesetzte Planetary Annihilation sei Schuld und habe Vertrauen verspielt. Tatsächlich hat der Strategietitel durchwachsene Kritiken bekommen. Aber er ist immerhin erschienen. Clang etwa, ein Motion-Gaming-Projekt unterstützt vom prominenten Autor Neal Stephenson, ist einfach gescheitert. Mehr als zwei Jahre nach Abschluss der Kampagne formulierte Stephenson eine Abschiedsmeldung und stellte unverbindlich Folgeprojekte in Aussicht. Immerhin wahrte er bei seinem Abschied eine gewisse Würde, dankte dem Entwicklerteam für seinen Einsatz und bot enttäuschten Unterstützern Rückzahlungen an.
Es geht auch schlimmer. Yogventures, das überambitionierte Open-World-Spiel zu einem Spielepodcast, scheiterte mit einem Budget von mehr als 500.000 US-Dollar. Im letzten Update machte der Hauptentwickler vor allem seine mangelnde Erfahrung für das Scheitern verantwortlich.
Die negativen Schlagzeilen zeigen Wirkung. Spieler sind kritischer und knauseriger gegenüber neuen Projekten geworden. Die Beratungsfirma ICO Partners überraschte Anfang Oktober 2014 mit deutlichen Zahlen: Die Einnahmen mit Spieleprojekten sind in diesem Jahr um über die Hälfte eingebrochen. Ist das Phänomen Kickstarter vorbei? Müssen Spieleentwickler ihr Geld wieder woanders erbetteln?
Große Flops und kleine Erfolge |
Das ist aber super für die Leute die Crowdfunding kennen! Den Projektgründern dort kann...
Ich finde es Klasse das ich nicht der einzige bin, der lange die Übersicht verloren hat...
Gibt auch da genug Betrug! Ein Beispiel z.B.: Nachdem erfolgreich ein 9$ Arduino...
Berechtigter Einwand.