Test Escape Dead Island: Urlaub auf der Zombieinsel

Ein skrupelloser Konzern, ein missglücktes Experiment und viele Untote: Escape Dead Island bedient alle Klischees von Zombie-Stories. Der Spieler hat allerdings abseits der vorhersehbaren Geschichte im sonnigen Urlaubsszenario noch mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen.

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Escape Dead Island
Escape Dead Island (Bild: Koch Media)

Eben noch war Cliff Calo gemütlich mit zwei Freunden auf dem Meer unterwegs, kurz darauf schon findet sich der Journalist wegen des zerstörten Kahns ohne Fluchtmöglichkeit auf einer Insel namens Narapela wieder - und stellt sich Fragen: Wieso stehen überall Container einer mysteriösen Firma herum? Warum hat Cliff ständig unheimliche Wahnvorstellungen, die ihn zweifeln lassen, was Realität und was Traum ist? Und wieso muss er angesichts der bedrohlichen Lage andauernd dieselben Wege auf dem Eiland zurücklegen - nur um Gegenstände einzusammeln, Fotos zu machen oder dem nächsten Untoten einen Schraubenzieher in den Kopf zu rammen?

Escape Dead Island setzt auf einen Mix aus Action, Schleichen und Adventure, wobei die meiste Zeit über das Erledigen von Zombies auf dem Tagesplan steht. Die gibt es in rauen Mengen - und je nach persönlichen Vorlieben dürfen sie direkt mit Schuss- oder Nahkampfwaffe niedergemäht, mit einem Tritt in den Stromkasten befördert oder nach kurzem Schleichen lautlos von hinten überrascht werden.

  • Escape Dead Island (Screenshot: Golem.de)
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Escape Dead Island (Screenshot: Golem.de)

Leider ist das Verhalten der Untoten selbst für Zombie-Verhältnisse oft nicht nachvollziehbar: Mal registrieren sie Calo auch dann nicht, wenn er auffällig vor ihnen auf und ab läuft. Dann entdecken sie ihn schon, obwohl er noch meterweit entfernt am Boden liegt. Mal gelingt es, einer größeren Zombiemasse durch einen Sprint zu entkommen, dann wieder legen die Untoten Bestwerte im 100-Meter-Lauf hin und erwischen den Spieler problemlos. Diese Unvorhersehbarkeit der KI sorgt dafür, dass der Schwierigkeitsgrad erheblich schwankt: Im einen Moment kann man ohne größere Herausforderung eine Zombiearmee erledigen, kurz darauf dauert es nur Sekunden bis zum Ableben.

Obwohl die Insel im gewissen Rahmen frei begehbar ist, spielt sich Escape Dead Island sehr linear: Das nächste Ziel ist immer klar vorgegeben und per Tastendruck abrufbar - wobei der Spieler leider stetig gezwungen wird, dieselben Wege hin- und zurück zu laufen. Zwischendurch sammelt Cliff Dokumente und Fotos, die die Geschichte nach und nach aufrollen, und verbessert seine Ausrüstung, um Zugang zu neuen Bereichen zu bekommen. Für Abwechslung sorgen durchaus spannende Wahnvorstellungen, die inhaltlich viele gute Ansätze bieten und einen im Unklaren lassen, was wirklich passiert und was nur ein Traum ist.

Zahlreiche Mängel holen den Spieler aber immer wieder in den tristen Splatteralltag zurück. Grafikfehler, Probleme bei der Kollisionsabfrage und ungelenke Animationen trüben das Schnetzeln. Auch wenn der Comiclook vieles verschmerzen lässt, wirken die Zombies teils fast schon niedlich angesichts ihrer ungelenken Mimik und Gestik. Cliff Calo hingegen läuft oft, als hätte er es im Fitnessstudio mit der Nutzung von anabolen Steroiden massiv übertrieben.

Escape Dead Island ist für Windows-PC, Xbox 360 und Playstation 3 erhältlich und kostet zwischen 40 und 50 Euro. Das Spiel des schwedischen Entwicklers Fatshark hat aufgrund der vielen Splatterszenen und der Massen an Comicblut von der USK keine Jugendfreigabe erhalten.

Fazit

Escape Dead Island hätte ein spannendes Spiel werden können - die Wahnvorstellungen, das gelungene Szenario und die trotz Zombie-Blaupasen mit einigen Überraschungen daherkommende Story sind eine durchaus gelungene Grundlage für motivierende Survivalaction. Leider machen technische Unzulänglichkeiten, teils unfreiwillige Komik und das sehr einfache Spielprinzip die guten Ansätze weitgehend zunichte. Als kleines, unkompliziertes Indiegame hätte Escape Dead Island seinen Charme; als Vollpreistitel nicht.

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