System-on-a-Chip: Apple mit eigener Achtkern-Grafikeinheit
Acht statt sechs Shader-Blöcke: Die Chip-Analyse von Apples A8X zeigt, dass Apple wie von Golem.de vermutet mehr Grafikkerne verbaut als Imagination Technologies anderen Herstellern anbietet.
Chipworks hat einen Apple A8X abgeschliffen und die Strukturen des System-on-a-Chip freigelegt: Auf dem Die-Shot sind die acht Unified Shading Cluster der Grafikeinheit leicht erkennbar, denn sie belegen einen Großteil der Chipfläche.
Die Grafikeinheit stammt von Imagination Technologies, sie basiert auf dem Design der PowerVR 6XT mit Rogue-Architektur. Das schnellste Modell ist offiziell die PowerVR GX6650 mit sechs Unified Shading Clusters. Jeder dieser Shader-Blöcke enthält 32 ALUs (Arithmetic Logic Units), die PowerVR GX6650 als insgesamt 192 FP32-Shader-Einheiten.
In unserem Test des A8X vermuteten wir bereits, dass sechs Shader-Blöcke die doppelte Geschwindigkeit des A8X verglichen mit dem A8 und dessen PowerVR GX6450 mit vier Unified Shading Clusters kaum ermöglichen könnten.
Zwar besteht die Option, sechs Shader-Blöcke sehr hoch zu takten, das entspricht aber nicht Apples üblicher Vorgehensweise. Der Hersteller bevorzugt viele Funktionseinheiten mit niedriger Frequenz. Daher überraschte der A8X auch mit drei Prozessorkernen statt zwei hochtaktenden.
Dem Die-Shot von Chipworks zufolge hat Apple im A8X ein verdoppeltes GX6450-Design verbaut, also eine eigene Grafikeinheit entwickelt. Bei bisherigen System-on-a-Chip griff Apple durchweg auf vorhandene GPU-Lösungen zurück. Die Grafikeinheit des A8X ist das erste Semi-Custom-Design.
Völlig überraschend kommt das nicht: Seit dem A6 entwirft Apple bereits seine eigenen CPU-Kerne. Statt beispielsweise zwei Cortex A9 wie im A5 zu verbauen, hatte Apple ein eigenes Design namens Swift auf Basis der ARMv7-Architektur entwickelt.