KDE Plasma 5.1 erschienen: Verbessertes Design und erste Wayland-Arbeiten

Das KDE-Team bringt mit Plasma 5.1 einige oft verwendete Widgets zurück und bietet per Mausklick Alternativen dazu an. Das Design der Oberfläche ist nun einfacher zu ändern, auch Qt4-Anwendungen bekommen das neue Aussehen. Zudem unterstützt die Fensterverwaltung nun die Verwendung unter Wayland.

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Mit Plasma 5.1 bringt das KDE viele Widgets auf die neue Arbeitsfläche zurück.
Mit Plasma 5.1 bringt das KDE viele Widgets auf die neue Arbeitsfläche zurück. (Bild: KDE - CC-BY-3.0)

Noch haben die neuen, auf Qt5 und den Frameworks 5 aufbauenden KDE-Arbeitsflächen nicht die gleiche detailreiche Funktionalität wie die der 4er-Reihe. Doch mit dem nun veröffentlichten Plasma 5.1 rücken die Entwickler diesem Ziel ein Stück näher und bieten viele portierte Funktionen wie die Symbol-Fensterleiste. Diese nutzt zur Darstellung aktiver oder Aufmerksamkeit fordernder Fenster nun die gleiche Bildsprache wie die Standard-Fensterleiste mit grauen, blauen und orangefarbenen Markierungen.

  • Plasma 5.1 (Bild: KDE - CC-BY 3.0)
  • Plasma 5.1 (Bild: KDE - CC-BY 3.0)
  • Plasma 5.1 (Bild: KDE - CC-BY 3.0)
  • Plasma 5.1 (Bild: KDE - CC-BY 3.0)
  • Plasma 5.1 (Bild: KDE - CC-BY 3.0)
Plasma 5.1 (Bild: KDE - CC-BY 3.0)

Verschiedene Widgets gleichartiger Bestandteile der Kontrollleisten, wie die Fensterleisten oder auch die Startmenüs und die Uhren, lassen sich nun gegeneinander austauschen. Dazu reicht ein Rechtsklick auf das entsprechende Widget, und der Eintrag Alternativen muss in dem erscheinenden Menü ausgewählt werden. Der Wechsel zwischen den nun aufgelisteten Alternativen und der eigentliche Austausch der Anwendungen sind dadurch wesentlich vereinfacht worden.

Neben der Symbol-Fensterleiste können Plasma-Nutzer nun außerdem wieder digitale Notizzettel auf der Oberfläche hinterlassen oder sich die Systemlast über das entsprechende Widget anzeigen lassen. Mit der Wiedereinführung der KDE-Plasma-Addons kommen aber auch weitere kleine Programme wie ein Timer, ein Rechner sowie verschiedene Such-Plugins und animierte Hintergrundbilder hinzu.

Viele Kleinigkeiten in Plasma

Zusätzlich dazu unterstützt die digitale Uhr nun wieder Zeitzonen und kann neben der Uhrzeit auch das Datum wieder anzeigen. Die Plasma-Oberfläche ist nun auch in der Lage, Plasmoids und komplette Shell-Plugins in einem Fenster darzustellen. Diese Technik soll benutzt werden, um zum Beispiel das Plasma Media Center wie eine einfache Anwendung benutzen zu können, auch wenn die Oberfläche eigentlich als kompletter Desktop etwa für HTPCs konzipiert ist.

In dem Widget für die Ordneransicht, die auch für den gesamten Desktop-Hintergrund verwendet werden kann, haben die Entwickler viele Fehler behoben. Das Programm soll nun aber auch weniger Speicher belegen und eine bessere Leistung bieten. Zudem lassen sich nun Kontextmenüs verwenden, und die Navigation über die Tastatur ist nun einfacher.

Die Startmenüs sind mit Screenreadern verwendbar, und das Widget für die Zwischenablage hat einige hilfreiche Funktionen erhalten. So ist eine Vorschau von Dateien enthalten und die Möglichkeit, über ein Kontextmenü mit dem Dateityp verknüpfte Anwendungen zu starten. Der Dateiindizierer Baloo und die damit verbundene Suche sollen nun schneller sein. Der Zugriff auf die Suche ist über einen sogenannten Kioslave möglich. So können virtuelle Ordner mit einem bestimmten Suchbegriff oder einem Tag erstellt werden, die automatisch aktualisiert werden. Noch müssten die Anwender dafür die Suchsyntax beherrschen, wie Entwickler Vishesh Handa in seinem Blog schreibt. Das soll in Zukunft aber noch vereinfacht werden.

Design wird weiter ausgebaut

Die mit Plasma 5 begonnene, neue Designsprache mit dem Namen Breeze hat die Designgruppe innerhalb KDEs weiter ausgebaut. So sind nun wesentlich mehr Icons als bisher verfügbar, am auffälligsten sind wohl aber die überarbeiteten Symbole für den Systemabschnitt der Kontrollleisten. So ähnelt etwa die Anzeige der Akku-Überwachung nun einer Batterie und wird nicht mehr mit einem Kreis dargestellt.

Darüber hinaus wird für die Darstellung der Bedienelemente von Anwendungen nun ein nativer Stil verwendet, statt dem bisher benutzten QtCurve, was das Rendering von Anwendungen mit dem Breeze-Stil verbessern soll. Dieser neue Stil kann ebenso in Anwendungen der 4er-Reihe von KDE benutzt werden, sodass diese sich nun nahtlos in das Aussehen der neuen Oberflächen einfügen, auch wenn diese noch nicht portiert sind.

In den Systemeinstellungen findet sich nun außerdem ein Modul, mit dem das gesamte Erscheinungsbild der Oberflächen durch einen Klick geändert werden kann. Das umfasst Dinge wie den Startbildschirm, die Bildschirmsperre, die Icons, das Design der Mauszeiger, die Bedienelemente oder auch die Farbgebung der Anwendungen. So lässt sich sehr einfach zwischen dem alten Oxygen sowie Breeze hin und her wechseln.

Fensterverwaltung bringt Wayland-Unterstützung

Wie von Kwin-Maintainer Martin Gräßlin auf der diesjährigen Akademy in Brno angekündigt, verfügt Plasma 5.1 über die kwin_wayland. Damit kann die KDE-Fensterverwaltung in einem Wayland-Compositor wie Weston verwendet werden, um verschiedene Clients wie KDE-Anwendungen zu verwalten. Ebenso erlaubt das Programm, einen X-Server zu starten, falls es sich damit verbinden muss, und die sogenannte Fullscreen-Shell wird unterstützt. Letztere ist eine von den Wayland-Entwicklern erstellte Schnittstelle, die es einfach erlauben soll, Wayland-Clients wie etwa einen Startbildschirm im Vollbildmodus darzustellen.

Die EGL-Plattformerweiterungen für X11 sowie für Wayland unterstützt Kwin nun ebenfalls. Der zum Umgang mit Wayland nötige Code in KDE ist von Gräßlin außerdem in eine eigene Bibliothek ausgelagert worden, sodass sie andere Anwendungen verwenden können. Endnutzer sollen aber erst im kommenden Jahr Wayland problemlos nutzen können, denn zur vollen Unterstützung muss noch die Plasmashell angepasst werden.

Weitere Neuerungen listet das Projekt-Wiki auf. Zum Testen von Plasma 5 empfiehlt das Team Live-Abbilder auf Basis von Kubuntu, für viele Distributionen stehen aber ebenfalls Binärpakete bereit. Die Quellpakete stehen zum Download über die KDE-Server bereit. Für Anwender, die die Entwicklung von KDE finanziell unterstützen wollen, hat das Team eine Spendenkampagne gestartet.

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