Test Sunset Overdrive: System-Seller am Rande der Apokalypse
Es ist das zweitwichtigste Exklusivspiel für die Xbox One im kommenden Weihnachtsgeschäft: das kunterbunte und sehenswert schöne Sunset Overdrive mit arcadiger Action und vielen Gags - schade, dass die Macher fast schon zu viel in ihr Programm gepackt haben.
Manchmal ist es gut, ein Verlierer zu sein. Das jedenfalls ist die Ausgangslage von Sunset Overdrive: Da steigt in der supertollen Megastadt Sunset City eine riesige Einführungsparty für einen neuen Energydrink. Und so ziemlich der Einzige, der nicht mitfeiert - ist der Typ, den wir spielen. Weil er der Typ ist, der die leeren Dosen wieder einsammeln muss. Und deshalb keinen Schluck von dem Energydrink abbekommt, der wiederum ein paar Nebenwirkungen hat: Er verwandelt die braven Bürger in böswillige Supermutanten namens Od - nur uns eben nicht.
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Das klingt so, also ob in Sunset Overdrive direkt nach dem Start ein mehr oder weniger blutiges Gemetzel mit fiesen Monstern folgt? So einfach ist es nicht: Das neustes Werk des unabhängigen Entwicklerstudios Insomniac Games (Ratchet & Clank, Resistance) ist kein simpler Ballerspaß, sondern ein vergleichsweise komplexes und großes Offene-Welt-Spiel - und nebenbei zusammen mit der Halo Master Chief Collection der wichtigste Exklusivtitel für die Xbox One für das Weihnachtsgeschäft 2014. Insbesondere in den USA hat Publisher Microsoft für den Anti-Engergydrink-Kampf kräftig die Werbetrommel gerührt.
Die mit Abstand wichtigste Idee von Sunset Overdrive ist die Surf-Funktion. Das bedeutet, dass wir auf Stromleitungen, Treppengeländern, den Kanten von Dachterrassen und Straßenbegrenzungen sowie auf ähnlichen Objekten wie auf einem Surfbrett gleiten können. Wir müssen nur auf ein Treppengeländer springen und die X-Taste drücken, schon sausen wir elegant dahin - stehend oder hängend, beispielsweise um Hindernissen auszuweichen.
Das System hat zwei Vorteile: Zum einen kommen wir so recht schnell durch Sunset City, indem wir uns über das Netz von Stromleitungen wie auf Straßen bewegen. Das macht durchaus Spaß, geht aber leider nicht ganz ohne Unterbrechungen - zwischendurch müssen wir immer hüpfend neue Anschlussstränge finden.
Zweiter Vorteil: Aus luftiger Höhe können wir nicht immer, aber an vielen Stellen halbwegs ungefährdet die Mutantenmassen unter uns auszuschalten. So klappt es oft hervorragend, auf ein Gebäude mit Flachdach zu springen, an dessen Kante immer im Kreis zu surfen und dabei die Bestien um uns herum aus luftiger Höhe ins Visier zu nehmen. Das setzt wegen der schnellen Kreis- und Drehbewegungen zwar etwas fortgeschrittenes Geschick mit den Analogsticks des Controllers voraus. Allerdings reicht es mit den meisten Waffen, nur so ungefähr in Richtung der bösen Od oder anderer Fraktionen zu zielen, um zu treffen - trotz dieser Hürde und der gelegentlichen Kameraprobleme finden wir die Steuerung insgesamt gelungen.
In Sunset Overdrive gibt es keine simple Rahmenhandlung, sondern einen mit aufwendigen Zwischensequenzen in Szene gesetzten Plot, der unseren Aufstieg zum Retter der Stadt erzählt - oder zumindest zum Retter von uns und ein paar Überlebenden. Wir begegnen einer ganzen Reihe von anderen Figuren, für die wir Aufträge erledigen und die uns im Gegenzug mit Ausrüstung oder Tipps weiterhelfen.
Uncoole Handlung und eiskalte Waffen |
Es ärgert einen doch immer noch. Weil man nicht sterben sondern weiter kommen will. Ich...
Das klingt doch schon mal gut :) @RechtsVerdreher Nö, deswegen eher weniger. Ich wüsste...