Bombardier Primove: Braunschweig bekommt lange Induktionsbusse
Das eigentlich für Straßenbahnen entwickelte Primove-System zum induktiven Laden von Fahrzeugen kommt in eine neue Phase. In Braunschweig sind Gelenkbusse mit Bombardiers Akkus geplant. In Mannheim laufen Tests mit LKW und bald auch kleinen Transportern und PKW.
Als eine von zwei Städten mit Bombardiers Primove-System wird Braunschweig demnächst mit neuen Bussen versorgt. Im Unterschied zu bisherigen Induktionsbussen, über die Golem.de im Mai berichtete, soll dieses Mal die 18-Meter-Klasse mit Batterien ausgestattet werden, wie der kanadische Hersteller auf der Innotrans 2014 in Berlin bekannt gab. Es seien die ersten Busse mit erhöhter Kapazität, die Primove-Batterien bekämen. Noch vor Jahresende sollen sie zum Einsatz kommen.
Die Solaris-Busse sind typische Gelenkbusse, die auch als Schlenkis bezeichnet werden. Hinter der zweiten Achse befindet sich ein Gelenk mitsamt Faltenbalg, das den zweiten Wagenteil und meist den Motor beherbergt. Die Busse sind eine Alternative zu den meist teuren, bei Fahrgästen aber beliebten Doppeldeckern. Mit den neuen Bussen wird Braunschweig mehr von den bereits installierten Induktionsladestationen haben, denn bisher fährt dort nur ein einziger mit Primove ausgestatteter Bus im Plandienst.
Mit den Gelenkbussen wird Primove beweisen müssen, dass das System auch auf nachfragestarken Strecken funktioniert. Die schweren Fahrzeuge müssen in nur wenigen Minuten geladen werden. Sie sind sehr leise und durch den Elektroantrieb sollten sie auch sprintstark sein, wie das schon bei Oberleitungsbussen der Fall ist. Eine wilde Fahrweise unterdrücken viele Verkehrsbetriebe der Sicherheit wegen jedoch auf technischer Ebene. Bombardier stellte die Fahrzeuge auf der Innotrans jedoch nur aus und führte keine Demonstration durch. Neben dem Bus für Braunschweig war auch ein Mannheimer Bus zu sehen.
Mannheim wird zum Testgelände für andere Fahrzeugkategorien
Wie Bombardier angab, wird in Mannheim nicht nur der Busbetrieb getestet. Mit Scania wurden bereits Tests mit LKW durchgeführt. Allerdings sind es nur Experimente. Ob diese zur Serienreife geführt werden, ist unklar. In Mannheim werden auch kleine Vito-Transporter und PKW im nächsten Jahr mit Primove-Batterien getestet. Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Unterschied zu Ladestationen können die Induktionsflächen gut versteckt werden. Städteplanerisch hat dies den Vorteil, dass aufwendige Genehmigungen entfallen könnten. Allerdings muss ein Teil der Straße für den Einbau aufgerissen werden. Für den späteren Betrieb eignen sich Bushaltestellen zum Aufladen nicht. Bei längeren Ampelphasen könnte eine Induktionsstation aber auch vor Ampelanlagen ausreichen.
Zum Straßenbahnsystem machte Bombardier hingegen keine Ankündigungen - obwohl die Innotrans hauptsächlich eine Schienenverkehrsmesse ist. So standen Bombardiers Primove-Busse inmitten von Straßenbahnen, einer Münchner C2-U-Bahn, Güterloks und Hochgeschwindigkeitszügen. Auch wurde nicht die Gelegenheit genutzt, das kommende Berliner Primove-System vorzustellen.
Nach Informationen der Berliner Zeitung wird in Berlin die durch die westliche Innenstadt fahrende Buslinie 204 mit Induktionsbussen und zwei Ladestationen versorgt. Im Unterschied zu Mannheim stehen diese nur an den Endstellen. Eine Endstelle liegt direkt an der TU Berlin, die sich an dem Forschungsvorhaben beteiligt. Start ist im Sommer 2015. Häufig fahren die Busse jedoch nicht. Die Linie 204 bedient zwar die Stationen Zoologischer Garten und Südkreuz, fährt wochentags jedoch nur im 20-Minuten-Takt bis in den frühen Abend hinein. Am Samstag wird der Betrieb bereits vor den Ladenschlusszeiten eingestellt, sonntags fährt die Linie gar nicht.
Gibt halt immer Leute, die auf bestimmte Dinge empfindlicher reagieren
Das gilt allgemein für zu viele und zu intensive Sinnesein- drücke, der Vertibulär...
.. haben wir doch auch schon in Braunschweig. Mit dem selben System wird "emilia" bereits...
Na die Argumente natürlich^^