Dolby Atmos Probe gehört: Klang aus der Decke kommt fürs Heimkino
Seit 2012 gibt es Dolby Atmos als Technik für Kinosound. 2014 wird nun das Jahr, in dem auch private Haushalte in den Genuss von 118 Objektspuren kommen, die von links nach rechts bis hin zur Decke wandern. Dolby hat uns das System fürs Heim in Berlin demonstriert.
Dolby Atmos gehört zu den Tonsystemen, die extrem aufwendig sind. Trotzdem will Dolby es nun für Heimkinobesitzer und sogar einfache Heimanlagen zur Verfügung stellen. Dolby Atmos bietet nicht nur den typischen 5.1 und 7.1 Sound für fünf bis sieben Lautsprecher plus Subwoofer für die tiefen Töne, sondern auch Sound, der von oben kommt. Die Konfiguration kann dann 5.1.4 oder 7.1.2 genannt werden. Die letzte Ziffer steht für die Zahl der dediziert ansprechbaren Lautsprecher für den Schall von oben. Sie werden auch Höhenlautsprecher genannt, was allerdings nichts mit der Frequenz zu tun hat.
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- Dolby Atmos im Heimkino kommt nicht ans richtige Kino heran
- Nicht jeder A/V-Receiver bekommt ein Atmos-Update
Zwar gibt es schon länger A/V-Receiver, die mehr Kanäle beherrschen und damit etwa das 2222+-Format abspielen können, doch das kommt selten zum Einsatz. Namentlich nutzt beispielsweise Dabringhaus & Grimm das Format auf der Pure Audio Blu-ray dieses System. Auch viele Receiver, die über mehr als fünf Endstufen verfügen, können mehr heute schon 7.1- oder 9.1-Sound aus den am häufigsten genutzten sechs Kanälen erzeugen. Dabei werden aber über "Front Height" oder "Front Wide" genannte Lautsprecher nur Signale vom Receiver erzeugt, die er aus den fünf Hauptspuren erzeugen muss. Bei Dolby Atmos sind die räumlichen Informationen von Signalen nicht starr an die Kanäle gebunden. Vielmehr stecken sie in Metainformationen der akustisch abzubildenden Objekte, das Verstärkersystem muss sie dann den zur Verfügung stehenden Lautsprechern zuordnen. Davon gibt es im Kino alleine 118 plus die Kino-Kanäle für den herkömmlichen Raumklang, also insgesamt 128. Alleine der zweite Teil von Hunger Games hat in einer Szene 80 getrennte Dialogspuren mit Positionsmetadaten, die unabhängig voneinander durch den Raum geschickt werden, wie uns auf einer Dolby-Veranstaltung in Berlin erklärt wurde.
Dolby Atmos kennen derzeit vor allem Kinogänger, wenn sie in größere Kinos gehen. Wir haben etwa von der Eröffnung des Zoo Palast in Berlin berichtet, einem von drei Berliner Kinos, die Dolby Atmos bieten. Der Zoo Palast wurde für Dolbys Heimkinopräsentation passend zur Ifa genutzt. Wir hatten also einen direkten Vergleich zwischen dem Kinosound aus Saal 1 und dem Heimkinosystem.
Der Unterschied ist hörbar
Im Teufel-Flagshipstore im Berliner Bikinihaus, gleichzeitig die Zentrale des Lautsprecherherstellers, konnten wir ein 7.1.4-System, bestehend aus dem System 8 und dem System 5 für die Decke, sowie den 5.1.4-Prototyp (LT5-Serie) bereits anhören. Ersteres arbeitet mit vier Deckenlautsprechern, Letzteres mit dem LT5-System, das mit indirekter Abstrahlung Richtung Decke arbeitet. Das spart den aufwendigen Einbau von Deckenlautsprechern.
Uns hat das 7.1.4-System besser gefallen. Die Signale waren klarer zu verorten als bei indirekter Beschallung - aufgrund der nur vier Lautsprecher jedoch zu klar. Im Kino ist die Abbildung nicht so deutlich zuzuordnen. Eventuell liegt das auch an der geringen Deckenhöhe im Teufel-Geschäft. Das 5.1.4-System mit indirekter Strahlung hatte das Problem nicht. Hier gefielen uns vor allem Umgebungsgeräusche gut, da der Schall diffuser verteilt wird.
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