Mars 2020: Curiosity-Zwilling soll unter die Mars-Oberfläche schauen

Der nächste Marsrover wird sieben wissenschaftliche Instrumente bekommen, um weitere Erkenntnisse über den Planeten zu sammeln. Darunter wird ein Bodenradar sein sowie ein Gerät, das Atemluft produzieren soll.

Artikel veröffentlicht am ,
Mars 2020: Rover aus Ersatzteilen
Mars 2020: Rover aus Ersatzteilen (Bild: Nasa)

2020 bekommen Opportunity und Curiosity Gesellschaft: Dann wird die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (Nasa) einen weiteren Rover zum Mars schicken. Jetzt hat die Nasa die wissenschaftliche Ausstattung der Mission Mars 2020 bekanntgegeben. Unter den sieben Instrumenten werden auch Komponenten aus Europa sein.

Wie Curiosity wird auch sein Zwilling eine Mastkamera bekommen. Die Mastcam-Z wird ein System aus Panorama- und Stereokameras. Eine zweite Kamera, die Supercam, soll Bilder sowie Analysen über die Zusammensetzung des Marsgesteins liefern und dabei vor allem nach organischen Verbindungen Ausschau halten. An der Entwicklung der Supercam ist das französische Centre National d'Etudes Spatiales beteiligt.

Steine analysieren

An der Suche nach organischen Verbindungen wird sich auch das Instrument Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics and Chemicals (Sherloc) beteiligen. Das ist ein Spektrometer, das Steine mit einem Ultraviolettlaser untersucht. Mars 2020 bekommt noch einen zweiten Spektrometer, der mit Röntgen arbeitet: Das Planetary Instrument for X-ray Lithochemistry (Pixl) ist ein Röntgenfluoreszenzspektrometer, das ebenfalls Marsgestein untersuchen wird.

  • Marsrover Curiosity: Mars 2020 wird aus doppelt produzierten Teilen gebaut, ist also weitgehend identisch mit Curiosity. Das Selbstporträt besteht aus 55 Bildern, aufgenommen am 31. Oktober 2012. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems)
  • Der neue Rover bekommt sieben wissenschaftliche Instrumente, von denen einige aus Europa kommen. Das Interesse an der Mission sei deutlich größer als üblich, sagt die Nasa. (Grafik: Nasa)
  • Rekord auf dem Mars: Der Rover Opportunity hat 40 Kilometer zurückgelegt -  das ist die längste Strecke, die auf einem fremden Himmelskörper gefahren wurde. (Grafik: Nasa/JPL-Caltech)
  • Rekord auf dem Mars: Der Rover Opportunity hat 40 Kilometer zurückgelegt -  das ist die längste Strecke, die auf einem fremden Himmelskörper gefahren wurde. (Grafik: Nasa/JPL-Caltech)
  • Bisheriger Rekordhalter war der russische Rover Lunochod-2 aus dem Jahr 1973 - hier ein Modell in Originalgröße. Er ist 39 Kilometer über den Mond gefahren. (Foto: Hayk/Wikipedia/CC BY-SA 3.0) -
Marsrover Curiosity: Mars 2020 wird aus doppelt produzierten Teilen gebaut, ist also weitgehend identisch mit Curiosity. Das Selbstporträt besteht aus 55 Bildern, aufgenommen am 31. Oktober 2012. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems)

Während Sherloc und Pixl die Oberfläche betrachten, schaut der Radar Imager for Mars' Subsurface Exploration (Rimfax) darunter. Rimfax ist ein Bodenradar, das Bilder von der geologischen Struktur unter der Marsoberfläche mit einer Auflösung im Zentimeterbereich liefern soll. Gesucht wird unter anderem unterirdisches Wasser in flüssiger oder gefrorener Form. Entwickelt wurde das Instrument in Norwegen.

Das Marswetter

Daten über das Wetter auf dem Mars wird der Mars Environmental Dynamics Analyzer (Meda) liefern. Meda besteht aus einer Reihe von Sensoren, die die Temperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung, atmosphärischen Druck und Feuchtigkeit sowie die Form und Größe des Staubs in der Atmosphäre messen. Das Instrument stammt aus Spanien.

Das Mars Oxygen ISRU Experiment (Moxie) schließlich soll testen, ob die Marsatmosphäre in Atemluft transformiert werden kann. Die Marsatmosphäre besteht zu einem großen Teil aus Kohlendioxid. Das soll Moxie spalten und daraus Sauerstoff gewinnen. Ein solches System könnte bemannten Missionen zum Mars die Luft zum Atmen bereitstellen.

Proben sammeln und zur Erde bringen

Wie Curiosity soll Mars 2020 Gesteinsproben nehmen. Auch dieser Rover wird dafür einen Bohrer bekommen. Einige der gesammelten Proben sollen aufbewahrt werden. Eine spätere Mission soll sie dann zur Erde zurückbringen.

Die Nasa hatte das wissenschaftliche Inventar für den Curiosity-Zwilling per Ausschreibung gesucht. Es seien 58 Anträge eingegangen, schreibt die Nasa - doppelt so viele wie sonst bei einer solchen Ausschreibung üblich. Das zeige das große Interesse der Wissenschaft am Mars. Ein Kriterium für die Auswahl war der Nutzen für künftige bemannte Flüge zu unserem Nachbarplaneten.

Rover aus Ersatzteilen

Ende 2012 hatte die Nasa angekündigt, 2020 einen weiteren Rover auf den Mars zu schicken. Er wird weitgehend identisch sein mit Curiosity, weil beim Bau eine Reihe von Teilen doppelt produziert worden. Darunter ist auch eine Radionuklidbatterie, die die Energie für den Rover liefert.

Zudem gab es noch das Team, das Curiosity gebaut hat. Die Verfügbarkeit der Teile, der Experten und ihrer Kenntnisse mache es möglich, eine weitere Marsmission mit dem eingeschränkten Etat und in relativ kurzer Zeit durchzuführen, erklärte die Nasa seinerzeit.

Rekord-Rover

Opportunity hat unterdessen einen Rekord gebrochen: Der 2004 auf dem Mars gelandete Rover ist inzwischen 40 Kilometer weit gefahren. Das ist die längste Strecke, die je ein Fahrzeug auf einem anderen Himmelskörper zurückgelegt hat. Bisheriger Rekordhalter war Lunochod 2: Der russische Rover war 1973 auf dem Mond gelandet und dort 39 Kilometer weit gefahren.

Curiosity ist fast auf den Tag genau zwei Jahre auf dem Mars: Der Rover, dessen richtiger Name Mars Science Laboratory lautet, ist am Morgen des 6. August 2012 unserer Zeit im Marskrater Gale gelandet.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quellcode auf Github
MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source

Nachdem der ehemalige CTO eine alte MS-DOS-Floppy entdeckt hat, veröffentlicht Microsoft ein Stück Betriebssystem-Geschichte.

Quellcode auf Github: MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source
Artikel
  1. Startrampe Set: Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz
    Startrampe Set
    Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz

    Lego hat zwei neue Sets vorgestellt, die für Weltraumenthusiasten gedacht sind: das Nasa-Artemis-Startrampen-Set und das Milchstraßen-Galaxie-Set.

  2. Tarifrunde: Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom
    Tarifrunde
    Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom

    Beim letzten Warnstreik bei der Telekom waren 12.500 Beschäftigte beteiligt. Diesmal wird breiter mobilisiert. Die Telekom versucht Schadensbegrenzung.

  3. Auszieh-Apps: Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store
    Auszieh-Apps
    Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store

    Apps, die Personen per KI ungefragt digital ausziehen, sind beliebt. Nun entfernt Apple einige dieser Anwendungen aus dem App Store - aber erst nach Hinweisen von Journalisten.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /