Steampunk: High Tech trifft auf Dampfmaschine
Hätte Kapitän Nemo einen Computer auf der Brücke der Nautilus gehabt, hätte er ausgesehen wie der Tischrechner aus Messing und Holz von Alexander Schlesier - Steampunk und Maker. Er lebt, wie er bastelt: retrofuturistisch.
Mit einem Tischrechner wie diesem hätte Kapitän Nemo seine Nautilus steuern können. Oder der Zeitreisende seine Zeitmaschine: Er steht auf einem Tisch mit einem Schwungrad an der rechten Seite. Hinter dem Bildschirm wölbt sich ein Bogen aus schwerem Metall. Links davon ein Scherengitter mit einer Lampe.
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Der Tisch, sagt Alexander Schlesier, stamme von einer mechanischen Wäschemangel, etwa aus dem Jahr 1910. Schlesier ist Maker: Aus alten ausgedienten Geräten schafft er neue, skurrile Objekte: Rechner, Uhren, Fantasieobjekte. Und er ist ein Steampunk - Anhänger jener Strömung, die sich an den Vorstellungen von Autoren wie Jules Verne und H.G. Wells orientiert, denen die Figuren des Nemo und des Zeitreisenden entstammen.
In die Mangel genommen
Der Bogen hinter der Tastatur stamme von einer weiteren, kleinen Tischmangel, erzählt Schlesier Golem.de auf der zweiten deutschen Maker Faire in Hannover, wo er diverse seiner Kreationen vorstellt. Die Tastenkappen, mit geschwungenen Buchstaben, ein paar Totenköpfe sind dazwischen, ließen einst die Typen einer alten Continental-Schreibmaschine aufs Papier klacken. Eine alte Schreibmaschinenwalze darüber erinnert an die alten Zeiten.
Heute klappern die Tastenkappen nur noch leise - die Tastatur darunter ist eine alte Model M-Tastatur von IBM. Die habe wegen ihres Federmechanismus' "so einen schönen Tastenklick", sagt Schlesier. Und sie gibt der Tastatur so zumindest etwas die Anmutung einer alten Schreibmaschine. Der Bildschirmhintergrund zeigt eine Cyborgfledermaus und alte Messinstrumente. Auch in den Tisch sind mehrere Zeigerinstrumente integriert.
Voll funktionsfähig
Unter der Tastatur sitzt ein herkömmlicher Laptop. Der könne auch durch ein anderes Modell ersetzt werden. Das System sei voll funktionsfähig, versichert der Konstrukteur. Entsprechend sei der Rechner auch in Gebrauch. "Ich lebe ja auch so. Es ist ja nicht so, dass ich die Teile nur baue, um sie irgendwo hinzustellen und in einer Vitrine verstauben zu lassen", erzählt er. "Sondern ich habe bei mir in der Wohnung entsprechend antikes Mobiliar und auch die ganzen Gerätschaften."
Steampunks wollen die Visionen von Schriftstellern wie Jules Verne in die heutige Zeit übertragen, indem sie wie Schlesier Computer aus "authentischen Materialien" wie Messing, Holz oder Leder bauen. "Die lebten im 19. Jahrhundert und haben aus ihrer Zeit heraus futuristische Zukunftsromane geschrieben", sagt Schlesier.
Funde von Flohmärkten
Das Material für seine Kreationen findet er hauptsächlich auf Flohmärkten, die er praktisch jede Woche besucht. Was brauchbar erscheine, werde "gleich einkassiert". Zu Hause hat er ein ganzes Lager mit alten Geräten und Maschinen - oder Teilen davon. Das sei sein Fundus, aus dem er bei seiner Bastelarbeit schöpfe.
Dabei gebe es zwei Herangehensweisen, erzählt der Bastler: Manchmal habe er einen Plan für ein Objekt wie etwa den Computer und suche dann gezielt nach Teilen dafür. Die andere Möglichkeit sei, dass er ein Teil finde und ihm dabei gleich eine Idee komme, was er daraus machen könne.
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Sicher, einiges sieht hübsch aus, und die handwerkliche Leitung und Liebe zu Detail ist...
Nö, ich würde eher hier anfragen: http://steampunkworkshop.com/
Zitat Die Prinzen: ''Denn das ist alles nur geklaut, das ist alles gar nicht meine, das...
Ein Fall fuer iFixIt.