LDSD: Nasa testet Landesystem für Marsraumschiffe

Weil die Marsatmosphäre sehr viel dünner ist als die Erdatmosphäre, bremsen Fallschirme dort weniger als auf der Erde. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat deshalb ein neuartiges System zum Bremsen auf dem Mars entwickelt und getestet.

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LDSD: Lernen vom nicht geöffneten Fallschirm
LDSD: Lernen vom nicht geöffneten Fallschirm (Bild: Nasa)

Die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics And Space Administration (Nasa) hat ein neuartiges Landesystem für den Mars getestet. Damit sollen künftige, größere Marsfahrzeuge ausgestattet werden.

Der Low-Density Supersonic Decelerator (LDSD) ist ein System, das ein Landefahrzeug nach dem Eintritt in die Marsatmosphäre bremsen soll. Es besteht aus einem riesigen Fallschirm, dem Supersonic Disk Sail Parachute, und dem Supersonic Inflatable Aerodynamic Decelerator (Siad), einem Ring, der wie ein Schwimmreifen aufgeblasen wird. Er vergrößert die Oberfläche des Landefahrzeugs und bremst so dessen Fall.

Aufblasbarer Ring und Fallschirm

Der LDSD ist für größere Marsfahrzeuge oder sogar bemannte Landefähren gedacht. Da die Marsatmosphäre nur etwa ein Prozent der Erdatmosphäre hat, bremst sie eine Kapsel weniger stark ab. Auch ein Fallschirm hat weniger Wirkung. Für den Marsrover Curiosity hat die Nasa ein kompliziertes Verfahren mit einem Fallschirm und einer raketengetriebenen Abstiegsstufe entwickelt. Für größere Nutzlasten sucht die Nasa nach neuen Verfahren für die Landung.

  • Künstlerische Darstellung des LDSD-Tests: Das System soll Marslandefahrzeuge bei der Landung bremsen. (Bild: Nasa/ Caltech)
  • Nach dem Test: Der LDSD wird geborgen. (Bild: Nasa/ Caltech)
  • Für den Test brachte zuerst ein Ballon den LDSD nach oben, für den zweiten Teil des Aufstiegs wurde ein Raketentriebwerk gezündet. (Bild: Nasa/ Caltech)
  • Der Ring wurde planmäßig aufgeblasen, der Fallschirm öffnete sich jedoch nicht. (Bild: Nasa/ Caltech)
  • Die Nasa bezeichnete den Test dennoch als Erfolg - es seien alle Komponenten und Geräte für die Datenaufzeichnung geborgen worden. (Bild: Nasa/ Caltech)
  • Zwei weitere Teste mit dem LDSD sind für 2015 geplant. (Bild: Nasa/ Caltech)
Künstlerische Darstellung des LDSD-Tests: Das System soll Marslandefahrzeuge bei der Landung bremsen. (Bild: Nasa/ Caltech)

Der Test begann am 28. Juni 2014 um 8:45 Uhr Ortszeit (20:45 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit, MESZ) auf dem US-Marinestützpunkt auf Kauai, einer der Inseln des Hawaii-Archipels: Der LDSD stieg an einem Ballon auf. Um 11:05 Uhr (23:05 MESZ) wurde er in einer Höhe von etwas über 36 Kilometern ausgeklinkt. Ein Raketentriebwerk brachte den LDSD bis in rund 55 Kilometer Höhe, wo die Erdatmosphäre in etwa so dünn ist wie die des Mars.

Alle Systeme geborgen

Das Luftkissen entfaltete sich planmäßig und bremste das Testsystem, das von der Form her an eine fliegende Untertasse erinnert. Der 34 Meter große Fallschirm hingegen öffnete sich nicht. Gegen 11:35 Uhr (23:35 Uhr MESZ) wasserte der LDSD im Pazifik. Die Nasa bezeichnete den Test dennoch als Erfolg: Der LDSD, der Fallschirm sowie alle Geräte für die Datenaufzeichnung seien geborgen worden, erklärte Projektleiter Mark Adler. Die Daten würden ausgewertet, die Erfahrungen sollen in die beiden kommenden Tests mit dem LDSD einfließen.

Der erste der drei LDSD-Tests sollte bereits Anfang Juni stattfinden. Er wurde jedoch wegen schlechten Wetters abgesagt. Die beiden nächsten Tests sind für 2015 geplant.

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