Mario-Kart-Weltmeister: "Für mich wird es immer nur Super Mario Kart sein"
21 Jahre nach seinem fulminanten Start in Europa geht Mario Kart mit Teil 8 der Serie in die nächste Runde. Golem.de hat mit dem mehrfachen Super-Mario-Kart-Weltrekordhalter Sami Cetin gesprochen und erinnert sich an die Anfänge des Funracer-Genregründers.
"Ladies and gentlemen ... start your engines!" Mit diesem Satz begann am 21. Januar 1993 die europäische Erfolgsgeschichte von Super Mario Kart und für Sami Cetin seine Leidenschaft für Nintendos Kartracer. Die Faszination, die dieses Spiel erzeugt, und dessen Erfolg lassen sich nur schwer in Worte fassen. Das Spiel hat in so vielen Bereichen Maßstäbe gesetzt, dass es dabei selbst zum Maßstab wurde und über Nacht fast im Alleingang ein neues Subgenre schuf.
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- Unbarmherziger Serienstart
- Mit dem Kart zum Weltmeistertitel
- Faszination Mario Kart
Die Begeisterung, die nicht nur der Serienprimus, sondern die gesamte Reihe bei seinen Fans entfacht hat, führte zur Etablierung einer aktiven, internationalen Community - inklusive Wettkämpfe und Meisterschaften mit aktuell geführten Weltranglisten. Das 22 Jahre alte Super Mario Kart für den Super Nintendo ist hier ebenfalls vertreten und steht damit seinen jüngeren Serienkollegen in nichts nach. Unter den topplatzierten Spielern findet sich immer wieder der Name Sami Cetin. Schnell wird deutlich, dass der 31 Jahre alte Brite beeindruckende Erfolge als Super-Mario-Kart-Spieler aufweisen kann: Er steht im Guinness-Buch der Rekorde, ist Alltime-UK-Champion, zweifacher PAL-Weltmeister und hält diverse Weltrekorde auf unterschiedlichen Strecken im Time-Trial-Modus.
Super Mario Kart oder Street Fighter II
Sami Cetin war zehn Jahre alt, als Super Mario Kart Anfang der 90er auf dem Radar der internationalen Fachpresse erschien und sich die Redakteure mit ihren Testurteilen überschlugen. Das Kartdebüt von Nintendo heimste Höchstwertungen jenseits von 90 Prozent ein - Sami erinnert sich, wie er auf das Spiel aufmerksam wurde: "Ich las in einer Zeitschrift davon und dachte: 'Mario-Spiele sind doch normalerweise nur Jump 'n' Runs, aber das hier sieht aus, als könnte es Spaß machen!'. Und obwohl zu dieser Zeit Street Fighter II das Spiel war, auf das alle warteten, nahm mein Interesse an Super Mario Kart stetig zu."
Wer nicht nur auf Street Fighter II wartet und ein Faible für hervorragende Rennspiele hat, vertreibt sich damals die Zeit mit F-Zero, einem schnellen Sci-Fi-Racer, bei dem bereits die revolutionäre Mode-7-Technologie des SNES zum Einsatz kommt - wie später auch in Super Mario Kart. Dabei wird durch Rotation und Skalierung von zweidimensionalen Bildhintergründen eine Art 3D-Effekt erzeugt. "Meiner Meinung nach war das eines der großartigsten Dinge, die der 16-Bit-Ära je widerfahren sind", sagt Sami. "Viele Spiele verwendeten diese Technologie, um den 3D-Effekt zu implementieren und ihn 'echt' aussehen zu lassen. Es machte Spiele wie Super Mario Kart überhaupt erst richtig unterhaltsam."
Neben den technischen Aspekten setzt Nintendo vor allem auf die Beliebtheit und den Bekanntheitsgrad von Mario und Co., indem es sieben der berühmtesten Charaktere des Mario-Universums und den aus seinen eigenen Spielhallenauftritten bekannten Donkey Kong Jr. in die Karts setzt. Auch das Streckendesign ist größtenteils von Super Mario World entlehnt. Bis zu welchem Grad die Auswahl dieser Charaktere letztendlich den Erfolg von Super Mario Kart beeinflusst hat und ob Figuren aus anderen Nintendo-Spielen ein vergleichbares Interesse hätten hervorrufen können, ist im Nachhinein schwer zu beantworten. In Samis Erinnerung kommt 1992 jedoch kein anderes Nintendo-Franchise an Marios Prominenz heran. "Für mich steht fest, dass es keine bessere Vorlage hätte geben können." Als nach drei bis vier Entwicklungsmonaten der erste spielbare Prototyp vorliegt, sitzt allerdings ein noch namen- und schnurrbartloser Typ in Latzhosen am Steuer des Karts. Erst im späteren Verlauf der Entwicklung wird daraus Nintendos Jump-'n'-Run-Maskottchen Mario.
F-Zero zu schnell für zwei Spieler
Für Sami ist jedenfalls klar: "Steckte das Spiel erst einmal im heimischen Modulschacht, dann waren es vor allem die Spielmechaniken, die auf ganzer Linie überzeugten". Nintendos Grundgedanke bei der Konzeption des Spiels war die Idee, ein Rennspiel mit einem Zweispielermodus zu erschaffen - über den F-Zero nicht verfügte. Die Spieler sollten direkt gegeneinander antreten können, statt sich ausschließlich über Ranglisten miteinander zu messen. Da Nintendo jedoch nicht der Meinung war, dass sich die hohe Spielgeschwindigkeit eines F-Zero ohne weiteres auf einen Zweispieler-Splitscreen-Modus übertragen ließe, entstand die Idee für einen gemächlicheren Kart-Racer.
Unbarmherziger Serienstart |
Fast jeder Leistungssportler ruiniert seinen Körper bis zum Ende seiner Karriere. Ob das...
Daran ist die doofe Vergangenheit schuld. Nintendo wurde schon oft kritisch beäugt, wenn...
Obgleich ich die Story bei BSI natürlich genial fand, verzichte ich lieber auf Story, als...
;)