Test Wind-up Knight 2: Endlos rennen bei Zeit- und Geldmangel
Ein tapferer Ritter muss die Prinzessin retten und dabei gegen bewaffnete Feinde und In-App-Käufe bestehen. Mit Wind-up Knight 2 setzen die Entwickler den Plattformtitel mit bezaubernder Grafik und guter Spielmechanik fort - aber leider auch mit Ärgernissen.
Die grundsätzliche Spielmechanik hat Wind-up Knight 2 von seinem Vorgänger übernommen. Auch Wind-up Knight 2 von Robot Invader ist also ein sogenannter Endless Runner - die Spielfigur rennt von Beginn an automatisch. Wenn der Spieler nicht eingreift, läuft der Ritter allerdings direkt in sein Verderben; vom ersten Level an warten steile Abgründe, spitze Speere und andere unschöne Extras auf den Helden. Davor bewahrt wird er mit vier Aktionstasten auf dem Touchscreen: Per Sprung kann der Spieler Hindernissen am Boden ausweichen, mit einem Druck auf die Ducken-Taste rutscht er unter gefährlichen Gegenständen hindurch.
Zudem kann er mit einem gezielten Schwerthieb gegen Feinde vorgehen oder durch Hochhalten eines Schildes verhindern, dass ihm ein Felsbrocken oder anderes Gewichtiges auf den Kopf fällt. Spezial-Attacken, Doppelsprünge und einiges mehr sorgen für zusätzliche Abwechslung.
In den Leveln können Münzen gesammelt werden, mit denen neues Equipment wie Schilde und Helme erworben werden kann, zudem gibt es kleine Nebenaufträge und Wettbewerbe. Jeder Level hat ein eigenes Märchenthema, das wunderschön umgesetzt ist. Schade, dass wegen des sehr schnellen Gameplays oft gar keine Zeit ist, die hübsch gestalteten Welten, Kontrahenten und Fallen wirklich zu genießen. Auch die Menüs sind sehr ansehnlich gestaltet, hinzu kommt eine gute Portion Humor - etwa bei der Hintergrundgeschichte, die in Anlehnung an Twitter in Form kleiner Textnachrichten vor den einzelnen Leveln erzählt wird.
Wind-up Knight 2 ist kein einfaches Spiel: Ab dem ersten Level braucht es einige Versuche, um erfolgreich ans Ziel zu kommen, häufige Neustarts vom letzten Speicherpunkt sind die Folge und das, obwohl die Abschnitte an sich relativ kurz sind. Eine Überlebenschance hat aber wirklich nur, wer weiß, wann sich ein Abgrund öffnet, Steine fliegen oder von Wand zu Wand gesprungen werden muss. Das intelligente Level-Design sorgt allerdings dafür, dass sich trotzdem kaum Frust einstellt.
Durchaus für Frust sorgt dafür einmal mehr das Geschäftsmodell der Entwickler. Wind-up Knight 2 wird zunächst kostenlos angeboten, allerdings können die im Spiel verdienten Münzen durch Einsatz von echtem Geld schneller vermehrt werden, um so früher Zugang zu Extras zu haben. Das ist allerdings nur die eine Einnahmequelle. Ab Level 8 ist der kostenlose Spaß vorbei und Spieler müssen zur kostenpflichtigen Version wechseln.
Wer sich dazu innerhalb von 30 Minuten nach Start der kostenlosen Variante entschließt, wird mit einem Rabatt "belohnt". Der Titel kostet dann 2,99 Euro - wer später kauft, wird mit 6,49 Euro zur Kasse gebeten. Wind-up Knight 2 ist für Android und iOs in den jeweiligen App Stores verfügbar.
Fazit
Tolle Optik, viel Humor, gute Spielbarkeit: Wind-up Knight 2 ist fordernd, macht Spielern mit flinken Fingern aber viel Spaß. Für unschöne Momente sorgt einmal mehr der In-App-Kauf: Rund drei Euro ist ein fairer Preis für das Spiel - allerdings ist es weder kundenfreundlich, diesen Preis nur 30 Minuten anzubieten, noch, durch zusätzliche Item-Käufe immer weiter am Portemonnaie des Spielers zu zerren.
Was hat man denn erwartet? In der U-Bahn tauschen Kids und Studenten Sticks mit 5000...
Der Kunde kann ja schon vorher wissen wenn er sich informiert hat und Preise vergleichen...