Armatix: Smart Gun lässt sich mit Magneten hacken
Sender, Repeater und Magnete: ein Hacker hat mehrere Möglichkeiten gefunden, die Sicherheitsmechanismen einer Smart Gun auszuschalten. So lässt sich deren Sperre mit einigen Magneten umgehen.
Eine Waffe, die nur von einem Berechtigten abgefeuert werden kann? Ein Hacker mit dem Pseudonym Plore hat herausgefunden, dass sogenannte Smart Guns nicht so sicher sind, wie die Hersteller gern behaupten: Er hat mehrere Wege gefunden, ein Modell zu manipulieren.
Plore hat sich die Sportpistole iP1 des deutschen Waffenherstellers Armatix vorgenommen. Zu der Waffe gehört eine Uhr, mit der sich der Schütze authentifiziert.
PIN sichert Uhr, Uhr sichert Waffe
Die Uhr ist mit einer vierstelligen PIN gesichert. Nimmt der Schütze die Waffe in die Hand, kommuniziert diese per RFID mit der Uhr. Sind Waffe und Uhr zu weit voneinander entfernt, lässt sich der Abzug nicht betätigen. Zumindest in der Theorie.
Plore ist es gelungen, dieses Sicherheitsmerkmal zu umgehen: Er baute zwei Funkrepeater, mit denen er das Signal der Uhr über gut vier Meter an die Waffe übertrug. Uhr und Pistole müssen also nicht in derselben Hand sein, um die iP1 abzufeuern. Plore konnte das Abfeuern aber auch verhindern: Mit einem anderen Funksender störte er das Signal, das auf einer Frequenz im Bereich von 900 Megahertz ausgesendet wird. Dazu konnte er drei bis fünf Meter von der Waffe entfernt sein. Die Hardware kostete jeweils 20 US-Dollar.
Magnete werden am Lauf platziert
Allerdings lässt sich die Waffe auch ohne Funk austricksen, wie Plore herausgefunden hat: Aus der Patentschrift von Armatix geht hervor, dass die Waffe mit Hilfe eines Elektromagneten entsperrt: Der bewegt einen magnetischen Stift, der den Schlagbolzen blockiert. Plore kaufte sich für 15 US-Dollar einige Magneten, platzierte diese am Lauf - und konnte die Waffe ohne Uhr abfeuern.
Plore will die Hacks in dieser Woche auf der Konferenz Defcon vorstellen. Dem US-Technologiemagazin Wired hatte er sie schon vorab gezeigt. Plore hatte Armatix im April kontaktiert, aber keine Antwort erhalten.
Ein Sprecher des Münchener Unternehmens teilte Wired jedoch mit, der Störversuch zeige die Sicherheit der Waffe: Sie lasse sich dann nicht abfeuern. Der Hack mit den Magneten sei nicht praktikabel, es sei unwahrscheinlich, dass man genau im passenden Moment die Magnete zur Hand habe. Der Sprecher kündigte allerdings an, dass die Erkenntnisse von Plore bei der Entwicklung neuer Smart Guns berücksichtigt würden.
wzbw...gegen dich ist diese sicherung schon mal wirksam...
Würde in dem Fall auch nicht helfen, da vermutlich alle Schusswaffen im moment...
Das Problem ist doch gar nicht so sehr das eine Firma einen Haufen Elektroschrott...
Das ist quatsch. Waffen sind in einem Tresor zu verwahren - das ist gesetzliche...