Novena: Open-Source-Laptop für Hacker
Der ehemalige Chumby-Mitbegründer Andrew "Bunnie" Huang hat eineinhalb Jahre lang an einem offenen Laptop gebastelt. Jetzt sei er einsatzbereit, sagt Huang. Novena ist in erster Linie für das Hacking von Hardware gedacht.
"Wenn du sie nicht hacken kannst, gehört sie nicht dir," schreibt Huang in seinem Blogeintrag und meint damit die Hardware, auf der er arbeiten will. Seit er als Mitbegründer von Chumby Open-Source-Hardware entwickelt, wollte er einen Laptop basteln, der speziell an seine Bedürfnisse als Hardwarehacker und Sicherheitsforscher angepasst ist. Nach eineinhalb Jahren präsentiert Huang nun einen fertigen Prototyp des Novena. Die Produktion will Huang bald über Crowdfunding finanzieren.
Fast alle Komponenten seien vollständig dokumentiert und die Unterlagen ohne Einschränkungen öffentlich zugänglich, schreibt Huang. Auf der Platine, deren Layout er bereits Ende Dezember 2012 freigegeben hatte, ist beispielsweise der Cortex-A9-Quad-Core-Prozessor iMX6 von Freescale mit 1,2 GHz verbaut, dessen etwa 6.000-seitige Dokumentation vollständig veröffentlicht wurde. Lediglich bei der GPU, einer Vivante GC2000, ist ein Binärblob für hardwarebeschleunigtes 3D nötig. Auf diese Treiberkomponente hat Huang aber verzichtet, das Decodieren von Videos schafft sein Laptop allein über Softwaredecoder. Mit dem Laptop haben Huang und der Hacker xobs auf dem 30C3 in Hamburg ihre Arbeit über unsichere SD-Karten präsentiert. Sämtliche Komponenten seien über Distributoren für mindestens die nächsten fünf Jahre erhältlich.
Flexible Akkulaufzeit durch Displaywahl
Für eine längere Akkulaufzeit verwendet Huang ein energiesparendes LCD Pixel Qi. Da solche Displays aber nicht überall problemlos erhältlich sind, hat Haung das Mainboard so konzipiert, dass es auch mit preiswerteren LCDs funktioniert. Damit sollen Nutzer auch mehr Flexibilität bei der Wahl des Akkus erhalten. Huang plant eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn und sein Laptop soll die siebentägige Fahrt über ganz ohne eine Stromquelle auskommen können.
Für das Hacking hat Huang ein FPGA (Field Programmable Gate Array) mit Spartan-6 CSG324 von Xilinx in das Mainboard integriert. Der lasse sich auch für das Bitcoin-Mining einsetzen, schreibt Huang. Neben dem Gigabit-Netzwerkadapter gibt es einen zweiten 100-MBit-Adatpter, über den sich beispielsweise Paketfilter nutzen lassen. In einem integrierten EEPROM lassen sich Crashlogs speichern und über den Over-the-Gate-USB-Anschluss lassen sich externe Geräte fuzzen oder spoofen. Damit der Laptop sämtliche Treiber und Firmware aus dem jeweiligen Quellcode kompilieren kann, seien nicht nur entsprechend kräftige Komponenten nötig, sondern auch eine SATA-Schnittstelle, an die eine SSD angeschlossen werden kann.
Huangs Novena hat ein Gehäuse aus Aluminium und ein LED-Backlit-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.700 Pixeln. Das Gehäuse ist teilweise offen und lässt sich über nur zwei Schrauben öffnen, um das Auswechseln oder Hinzufügen von Komponenten zu erleichtern. Die Außenhülle ist aus Leder, Huang mag den Geruch. Die Crowdfunding-Kampagne will Huang nach dem chinesischen Neujahr Ende Februar oder Anfang März 2014 starten. Einen Preis nennt er noch nicht.
Meines Wissens gibt es keinen FPGA-Hersteller, der Tools anbietet, die auf ARM laufen...
Wenn das USB-OTG sein soll ist das aber mal richtig mies aus der Abkürzung übersetzt, das...
Krass, was du so alles über Hacker weisst :-)
Danke.