OX Documents: 200 Jahre Staroffice-Erfahrung für eine bessere Office-Suite
Einige der ehemaligen Kernentwickler von Staroffice und Openoffice arbeiten wieder an einem Office-Projekt. Es sind die Komponenten, die unter dem Namen OX Documents als webbasiertes Office-Paket angeboten werden sollen.
Einige der ehemaligen Openoffice- und Staroffice-Entwickler arbeiten wieder an einer Textverarbeitung, einer Tabellenkalkulation und einem Präsentationsprogramm. OX Documents ist jedoch webbasiert. "Warum sollten wir unser Know-how einfach wegwerfen?", fragt Götz Wohlberg, als er das neue Projekt und die Arbeit seines Teams vorstellt. Denn bereits bei Staroffice gab es ein Projekt namens Portal, das eine Java- und serverbasierte Version der Textverarbeitung sein sollte. "Insgesamt verfügen wir zusammen über 200 Jahre Erfahrung", sagt Wohlberg. Auf den Schreibtischen liegen Bücher zu jQuery, HTML5 und Javascript.
- OX Documents: 200 Jahre Staroffice-Erfahrung für eine bessere Office-Suite
- Webbasiert und Open Source
Der Schritt von C++ zu der Skriptsprache sei nicht so schwierig gewesen, sagt Wohlberg. Damit lasse sich OX Text jeweils unabhängig vom verwendeten Browser und dem Betriebssystem nutzen. Die OX-Documents-Komponente OX Text ist nur der Anfang, geplant sei ein komplettes webbasiertes Büropaket mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationsprogramm.
Das Büro im Browser
Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied zu Google Docs oder Microsofts Office 365: OX Documents soll sämtliche verbreiteten Formate unterstützen, darunter auch Docx und ODF. Hier soll die langjährige Erfahrung der Entwickler helfen, die teils bereits an Staroffice gearbeitet haben und für das Open Document Format mitverantwortlich waren.
Dabei gehen die Entwickler einen ungewöhnlichen Weg: Statt das komplette Dokument aus einem Fremdformat zu konvertieren, werden nur Komponenten in das Browser-DOM (Document Object Model) geladen. Inhalte aus anderen Formaten, die OX Text nicht kennt und demnach nicht bearbeitet werden können, werden nur als nicht editierbare Platzhalter angezeigt, etwa Smart Art. Nach und nach wollen die Entwickler weitere Komponenten zum Editieren nachreichen. Diese nicht destruktive Arbeitsweise soll den Inhalt und vor allem das Layout komplexer Dokumente beibehalten. Nebenbei erlaubt diese Herangehensweise die kollaborative Arbeit an Dokumenten.
Manipulationen im DOM
Schlüssel zu der Technik seien die sogenannten Operations und der hybride Editiermodus, sagt Entwickler Malte Timmermann. Dabei kommen zwar mit Content Editable markierte HTML-Elemente zum Einsatz, sämtliche Eingaben werden aber von der Software schon im Browser abgefangen, so dass der Browser lediglich Dinge wie Cursor-Steuerung und Auswahl übernimmt, aber keine direkten DOM-Manipulationen durchführt. Die Eingaben werden stattdessen umgeleitet, wandern über den Server und zurück, um dann via Javascript ins DOM geschrieben zu werden, das der Browser dann rendert. Das ist notwendig, um die Operations umzusetzen, mit denen es möglich ist, dass mehrere Nutzer gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können und das Dokument bei allen Nutzern immer den aktuellen Stand hat.
Für ODF-Dokumente greift OX Text auf die Odfdom-Bibliothek zurück, ein Apache-Projekt. XML-basierte Dokumente werden für die Bearbeitung über Docx4j konvertiert. Alle anderen Formate werden über den herkömmlichen Dokumentenkonverter aus dem Openoffice-Projekt umgewandelt. Über das OSGi-Framework werden die konvertierten Inhalte auf einem Server bereitgestellt, der Datenaustausch mit dem Browser erfolgt über JSON.
Office-Paket mit Grenzen
Beim Bearbeiten im Browser wird das Dokument ständig gespeichert. Einen Offlinemodus gibt es noch nicht. Änderungen werden wieder in XML konvertiert und in das Original zurückgespielt. Außerdem fehlt noch der Bearbeitungsmodus für zahlreiche Komponenten, die in späteren Versionen nachgereicht werden sollen, darunter die Unterstützung für Fußnoten. Die To-do-Liste umfasse mehrere Hundert Einträge, sagt Wohlberg. Sein Team werde dabei zuerst die Wünsche der Kunden berücksichtigen. Weitgehend funktional sind Änderungen am Text samt Schriftgröße und -art oder die Ausrichtung. Auch Formatierungen lassen sich inzwischen bearbeiten, etwa die Platzierung von Text und Bild.
Dass die Textverarbeitungskomponente OX Text schließlich alle Formatierungen und Elemente aus allen Dokumentformaten unterstützt, ist aber unwahrscheinlich und auch gar nicht erwünscht. Die Grenzen liegen bei einigen wenigen Elementen aber auch beim Browser als Plattform und den unterstützen Geräten. Abgesehen von Funktionen, die gar nicht dokumentiert sind, gebe es auch welche, die für das Bearbeiten im Browser kaum sinnvoll seien, etwa Pivot-Tabellen, sagt Wohlberg. Ihr Kundenkreis seien kleine und mittlere Unternehmen.
Webbasiert und Open Source |
- 1
- 2
Das fand ich früher schon (gibts seit 1987) besser als Star Office (mensch, ist das lange...
Das wirst du auch nicht als "Vertragssicher" gelten lassen, aber vielleicht machst du dir...
Was bringt es dir, endlos viel Ressourcen in ein und dem selben Projekt zu versenken um...
news lesen war wohl auch nicht drinn. oder lags am verstehen?