Fabtotum: Der 3-in-1-Maker
Multifunktionsgeräte erreichen die Maker-Welt. Das italienische Unternehmen Fabtotum hat ein Gerät entwickelt, das nicht nur 3D-druckt, sondern auch scannt, fräst, graviert und drechselt.
3D-Drucker, CNC-Fräse und 3D-Laserscanner - der Personal Fabricator ist ein 3D-Multifunktionsgerät. Entwickelt wurde das Gerät von dem italienischen Unternehmen Fabtotum. Nach dessen Angaben ist es das erste erschwingliche Desktop-Personal-Fabrication-Gerät. Auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo hat das Gerät schon Anhänger gefunden.
Als 3D-Drucker nutzt das Gerät die Schmelzschichtung (Fused Deposition Modeling, FDM), es baut also Gegenstände aus einem Kunststoffdraht auf, der geschmolzen und schichtweise aufgebracht wird. Der 3D-Drucker verarbeitet Polylactid (PLA) oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS). Für den Druckkopf gibt es drei Düsen mit Durchmessern von 0,35, 0,45 oder 0,5 Millimetern. Die Druckauflösung liegt bei 0,47 Mikrometern.
Fräsen und Gravieren
Der Kopf des Gerätes kann aber nicht nur drucken: Er kann auch fräsen und gravieren. Dafür hat der Kopf einen Motor, der das Schneidwerkzeug antreibt. Vor dem Start wird die Arbeitsplattform umgedreht - auf der Seite für das Fräsen gibt es Halterungen, um den zu bearbeitenden Gegenstand zu fixieren. Er kann aber auch drehbar befestigt werden, so dass Fabtotum zur Drehbank wird.
Dann kann es losgehen. Fabtotum kann Schäume, Balsa- und Sperrholz, Aluminium oder Messinglegierungen fräsen. Das Gerät verfügt auch über einen Staubsaugeranschluss, um die Späne abzusaugen. Fabtotum kann sogar im Hybridmodus arbeiten, also fräsen und 3D-drucken.
3D-Scan
Schließlich kann Fabtotum wie ein echtes Multifunktionsgerät auch scannen: Es hat einen integrierten Laser, mit dem es Gegenstände abtasten und eine 3D-Datei daraus erstellen kann. Der Gegenstand kann dann gleich gedruckt oder mit einer entsprechenden Software modifiziert werden.
Das Gerät ist würfelförmig und hat eine Kantenlänge von 36,6 Zentimetern. Der Bauraum ist 21 x 24 x 24 Zentimeter, er scannt oder baut also Objekte bis zu dieser Größe auf. Gegenstände, die gefräst werden sollen, können eine Grundfläche von 21 x 24 Zentimetern haben. Da der Kopf abnehmbar ist, können auch Werkzeuge von Drittherstellern eingesetzt werden. Fabtotum wird per USB an den Computer angeschlossen. Die Entwickler Marco Rizzuto und Giovanni Grieco haben das Fabtotum unter eine freie Lizenz (CC BY-SA-NC 3.0) gestellt, damit andere es weiterentwickeln können.
Gute Aussichten
Soweit ist es aber noch nicht. Zunächst suchen die beiden Italiener Unterstützung, um die Entwicklung des Gerätes abzuschließen und in die Serienfertigung zu gehen. Dazu haben sie eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Indiegogo initiiert. Darüber wollten sie 50.000 US-Dollar bekommen, nach gut anderthalb Wochen sind schon über 66.000 US-Dollar zusammengekommen, und die Aktion läuft noch über sieben Wochen.
Den Allesmacher für die Maker-Welt gibt es für eine Zusage von 1.100 US-Dollar. Als Bausatz kostet das Gerät 100 US-Dollar weniger. Die ersten zehn Spender haben einen Fabtotum für 850 US-Dollar bekommen. Wer schon einen 3D-Drucker hat, kann für 700 US-Dollar eine Erweiterung bekommen, mit deren Hilfe aus dem Drucker ein Fabtotum wird. Geräte, Bausätze und Erweiterungen sollen im Mai kommenden Jahres ausgeliefert werden.
Laut Wikipedia und Google sind 0,47 Mikrometer nicht 0,47mm sondern 0,47/1000 mm...