Weltraumteleskop Kepler: Reparaturabbruch und Suche nach neuen Zielen
Die Nasa wird Kepler nicht mehr reparieren und das primäre Missionsziel des nach Johannes Kepler benannten Weltraumteleskops nicht mehr weiterverfolgen. Mit zwei verbleibenden Gyroskopen ist das Teleskop aber noch zu präzise, um es ganz abzuschreiben.
Die Nasa hat das Aus für die ursprüngliche Mission des Weltraumteleskops Kepler verkündet. Durch den Ausfall von zwei Gyroskop-artigen Modulen (Reaction Wheels) ist die notwendige Präzision nicht mehr gewährleistet, um etwa Planeten in anderen Sternensystemen zu entdecken. Das erste Gyroskop fiel bereits im Juli 2012 aus. Das hinderte Kepler aber nicht daran, zumindest seine Primärmission bis zum November 2012 abzuschließen. Das Teleskop sammelte so schnell Daten, dass die Wissenschaftler mit der Auswertung kaum hinterherkommen. Kepler war verantwortlich für die Entdeckung mehrerer Exoplaneten, einige davon in der sogenannten habitablen Zone innerhalb eines Sternensystems.
Bestätigt wurden bisher 135 Exoplaneten. Darüber hinaus gibt es rund 3.500 Kandidaten. In der noch laufenden Analyse erwarten die Wissenschafter mehrere hundert, wenn nicht gar tausende weitere Exoplaneten - dabei hoffen sie auf die Entdeckung eines erdähnlichen Systems. Weitere Daten können nun aber nicht mehr erfasst werden, weil im Mai 2013 ein zweites Gyroskop ausgefallen ist, dessen Reibungswerte so schlecht sind, dass es nicht mehr für die Präzise Ausrichtung benutzbar ist. Die US-Weltraumbehörde hat beschlossen, dass weitere Reparaturversuche zwecklos sind, denn auch das im November ausgefallene Gyroskop hat offenbar keine konstanten Reibungswerte.
Nasa sucht neue Mission für Zweirad-Keppler
Einfach nur abgeschaltet im All dahintreiben soll Kepler idealerweise nicht. Nur weil zwei Gyroskope ausgefallen sind, heißt das nicht, dass das Teleskop Weltraumschrott ist. Die Treibstoffreserven reichen beispielsweise noch für mindestens vier Jahre, und außer den Gyroskopen gibt es an Bord von Kepler keine beweglichen Teile, die ausfallen könnten.
Die Nasa hofft, dass mit Keplers verbliebenen zwei Gyroskopen und minimalen Korrekturen über die Triebwerke noch ein Einsatzzweck gefunden wird. In einem Call for Papers (PDF) sucht die Nasa noch bis Anfang September 2013 nach Ideen für das Zweirad-Teleskop, wie es im Englischen auch genannt wird.
Anhand der Ergebnisse einer allerdings vorläufigen Studie wird Kepler immer noch als benutzbar eingestuft. Es braucht allerdings kreative Wege, um die seine Daten auszuwerten. Mit den verbliebenen Systemen ist das Teleskop noch immer präzise genug, ein Ziel für einige Tage vor den 42 CCD-Sensoren zu halten. Das Ziel wandert jedoch durch die verbliebene Eigenrotation, die mangels der Gyroskope nicht komplett negierbar ist, langsam aus dem Sensorbereich heraus. Die Nasa sucht also auch nach Methoden, wie diese Objekte trotzdem vermessen werden können. Die nutzbaren Informationen liegen im Wellenlängenbereich zwischen 420 und 850 Nanometern.
Die Nasa rechnet damit, dass ein Objekt sich bis zu vier Tage im Bereich der Sensoren befinden wird. Durch die Wanderung des Objekts werden allerdings mehr Pixel der Sensoren belichtet, was die Präzision der Messungen verschlechtert und berücksichtigt werden muss.
Einreichungen für alternative Nutzungen akzeptiert die US-Weltraumbehörde noch bis zum 3. September 2013. Bis es allerdings zu einer Entscheidung kommt, vergehen noch Monate. Erst im Frühjahr 2014 will die Nasa über das weitere Schicksal von Kepler entscheiden. Sollte das Teleskop dann mit neuen finanziellen Mitteln umgewidmet werden, plant die Nasa im Sommer 2014 dann mit der Wiederaufnahme des wissenschaftlichen Betriebs.
Bullshit, andere Sterne werden trotzdem auch als Sonne bezeichnet. Sonne und Stern sind...
Sagt wer? Nur weil derzeit niemand in der Lage ist, eine entsprechende Technologie zu...
auch sehr interessant: universe sandbox. über dieses spiel hat golem selbst auch vor...