Edge Rank: Facebook macht sich ein wenig transparenter
Facebook hat seinen Edge-Rank-Algorithmus überarbeitet und will Änderungen daran besser erklären. Eine Neuerung hat das Unternehmen in einem Blogpost bekanntgegeben. Die dürfte nicht jedem gefallen.
Mythos Edge Rank: Wie Facebooks Algorithmus funktioniert, war bislang nicht eindeutig geklärt. Das Unternehmen machte selbst nur wenige Angaben über ein Verfahren, das für seine Mitglieder Beiträge von Freunden und Seiten aus- und vorsortiert. Das soll sich jetzt ändern. In einem Blogeintrag gibt das Unternehmen einen kleinen Einblick in die Funktionsweise seines Algorithmus und teilt mit, künftig besser erklären zu wollen, wie dieser arbeitet.
Den Anfang macht Facebook mit einer Änderung, die das, was der Nutzer in seinem Newsfeed zu sehen bekommt, entscheidend beeinflussen könnte. Wurden die Beiträge bisher weitestgehend nach ihrem Veröffentlichungszeitraum geordnet, will Facebook nun auch deutlich ältere Posts nach oben sortieren.
Viel Interaktion, besseres Ranking
Das könnte für Nutzer von Vorteil sein, die nur selten in ihren Newsfeed schauen oder bei jedem Login nur wenige Beiträge lesen. Denn Posts, die viele Interaktionen wie "Gefällt mir"-Angaben oder Kommentare haben, werden vom Algorithmus stärker bewertet und erscheinen weiter oben im Newsfeed. Facebook geht davon aus, dass dieser Beitrag für den Nutzer wichtig sein könnte. Dieser sieht Beiträge, die er sonst womöglich verpasst hätte.
Der Nachteil ist, dass der Algorithmus nicht tatsächlich bewerten kann, ob die Information bedeutend für den Nutzer ist. Ein Beispiel: Ein Nutzer ist von den Hochzeitsfotos seiner Facebook-Freunde genervt. Von anderen werden die Beiträge oft kommentiert und erhalten überdurchschnittlich viele "Gefällt mir"-Angaben. Die Bilder werden deshalb von Facebook im Newsfeed weit oben angezeigt. Der von den Hochzeitsfotos genervte Nutzer sieht die Beiträge trotzdem.
Die Sichtbarkeit von Beiträgen soll steigen
Facebook hat die Änderungen laut eigenen Angaben "mit einer kleinen Anzahl von Nutzern getestet" und die Sichtbarkeit von Beiträgen deutlich angehoben. Hätten Nutzer zuvor nur 57 Prozent der Beiträge in ihrem Newsfeed gelesen, seien es jetzt 70 Prozent.
Freuen dürfte das vor allem Betreiber von Unternehmensseiten auf Facebook. Denn auch deren Beiträge werden bei mehr Interaktion im Newsfeed der Nutzer stärker berücksichtigt und weiter oben einsortiert. Laut Facebook konnte die Zahl der Interaktionen bei Seiten um acht Prozent gesteigert werden, bei normalen Nutzern um fünf Prozent.
Wie funktioniert der Edge Rank?
"Die Aufgabe des Newsfeed ist es, die passenden Inhalte zu den richtigen Nutzern zur richtigen Zeit zu bringen", schreibt Facebook. Niemand solle einen Beitrag verpassen, der wichtig für ihn sei. Jedes Mal, wenn ein Nutzer Facebook aufruft, gebe es durchschnittlich 1.500 Beiträge von Freunden, abonnierten Nutzern oder Seiten. Unmöglich, alle zu lesen. Darum gebe es den Edge-Rank-Algorithmus.
"Der Algorithmus reagiert auf Signale des Nutzers, zum Beispiel, wie oft derjenige mit einem Freund oder einer Seite interagiert", schreibt das Unternehmen. Weitere Signale sind die Anzahl der "Gefällt mir"-Angaben, Shares und Kommentare und wie oft ein Nutzer mit einer bestimmten Art von Post (Bilder, Statusbeiträge) interagiert habe. Der Algorithmus reagiere auch darauf, wie oft Beiträge versteckt werden.
Und nun treiben sie auch noch genau in die andere Richtung. Extrem lästig wie ich finde.
Na ja, bei mir ist es eine Mischung aus wurstfinger und Lemo aussage - bei mir steht oft...
Ehrlich gesagt, hab ich mir schon fast gedacht, dass das ganze so funktioniert. Klingt...