Haswell-Y-Serie: Intel verspricht Core-CPUs für lüfterlose Tablets noch 2013
Nicht mehr wie bisher angekündigt 6 Watt, sondern nur noch 4,5 Watt sollen spezielle Haswell-CPUs in der Praxis aufnehmen. Intel verwendet dafür aber nicht die übliche Angabe der TDP, sondern SDP. Was das bedeutet, zeigt sich anhand öffentlicher Dokumente.
In einer sehr knappen Mitteilung kündigt Intel an, noch im Jahr 2013 Core-Prozessoren mit Haswell-Architektur für Tabets liefern zu wollen, die nur 4,5 Watt aufnehmen. Bisher sprach das Unternehmen von mindestens 6 Watt für solche CPUs. Sie werden zur Serie Core-i-4000 gehören und sind durch ein Y am Ende der Modellnummer gekennzeichnet.
Bei den daher auch Y-SKUs genannten Haswells verwendet Intel in seinen Ankündigungen aber nicht mehr den üblichen Wert der "Thermal Design Power" (TDP), sondern die schon mit Ivy Bridge verwendete "Scenario Design Power" (SDP). Während die TDP vereinfacht dargestellt beschreibt, wie viel Wärme das Kühlsystem abführen können muss, damit der Prozessor mit maximal möglichem Takt dauerhaft läuft, ist die SDP auf bestimmte Anwendungen ausgerichtet.
Wenn beispielsweise ein HD-Video abgespielt wird, erledigt den größten Teil der Arbeit die GPU, die CPU-Kerne können meistens abgeschaltet werden. Das System nimmt dann viel weniger Leistung auf, als die TDP es erlauben würde. Bisher hat Intel aber noch keine genauen Testszenarien für die SDP veröffentlicht.
6 Watt SDP können 11,5 Watt TDP bedeuten
Aus dem Haswell-Datenblatt geht jedoch hervor, wie weit SDP und TDP voneinander abweichen können und in welchem Rahmen die Takte liegen können. So ist dort auf Seite 62 zu lesen, wie die Daten für die bisher bekannten Y-CPUs mit 6 Watt SDP aussehen. Die TDP dieser CPUs liegt bei 11,5 bis 9 Watt und die maximalen Takte der Dual-Core-Prozessoren bei 1,3 GHz bis 600 MHz. Die Y-SKUs dürften also höchstens halb so schnell wie die U-Prozessoren für Ultrabooks werden.
Im entsprechenden Abschnitt des Datenblatts finden sich vor allem in Form von Fußnoten zahlreiche Einschränkungen, die Gerätehersteller beachten müssen. So kann ein Drosseln ("thermal throttling") des Prozessors bereits ab einer Temperatur an der Oberseite des Chips von 80 Grad Celsius eintreten, obwohl der Baustein 100 Grad aushalten muss. Dieses Throttling besteht nicht nur in einer Absenkung der Takte, sondern auch in regelrechtem Stillstand von einigen Mikrosekunden, es wird für den Anwender deutlich spürbar.
Die Gerätehersteller haben aber zahlreiche Parameter, an denen sie das Verhältnis von Rechenleistung zu Leistungsaufnahme einstellen können. Haswell verfügt unter anderem, wie schon Ivy Bridge, über eine durch die Firmware einstellbare TDP (cTDP). Sie kann, abhängig vom Kühlsystem, die TDP dem Wert der SDP angleichen. Einen Defekt durch Überhitzung oder instabile Systeme schließen die Funktionen der modernen CPUs zudem von selbst aus, im schlimmsten Fall schalten sie sich selbsttätig ab, wobei dann in der Regel das gesamte Gerät ausgeschaltet wird.
Bei den lüfterlosen Tablets, die auf Basis der Y-SKUs zu erwarten sind, sollte man also nicht blind den Angaben zur Taktfrequenz in der Werbung vertrauen. Je nach Kühlsystem und Firmware kann derselbe Prozessor in zwei verschiedenen Geräten unterschiedlich schnell sein. Wer solche Geräte bauen soll, ist offiziell noch nicht bekannt. Als Kandidat gilt vor allem HP, auch Intel selbst zeigte auf der Computex frühe Prototypen von Haswell-Tablets auf Basis von älteren Designs von HP. Auch Microsoft könnte mit einer Neuauflage des Surface Pro auf die neuen CPUs setzen.
Du hast nichts verstanden... Intel macht nichts mehr mit ARM! Die Lizensierunng machen...
Da wird man in der Tat aufpassen müssen und die Tester entsprechende Szenarien entwickeln...
Dann wird es höchste Zeit, dass man es kann. Selektiv cores abschalten und nur noch einen...
Damit alles noch mehr ruckelt, als es auf ARM sowieso schon tut. Sowohl Windows RT als...