3D-Druck: US-Forscher bauen Objekte aus flüssigem Metall

Metall statt Kunststoff: US-Wissenschaftler drucken dreidimensional mit flüssigem Metall. Das Verfahren birgt interessante Möglichkeiten, ist aber teuer.

Artikel veröffentlicht am ,
3D-Druck-Objekt aus Metall: Hautbildung bei Zimmertemperatur
3D-Druck-Objekt aus Metall: Hautbildung bei Zimmertemperatur (Bild: Michael Dickey/NCSU)

Wie eine Mischung aus Lötkolben und dem T-1000 nimmt sich eine 3D-Druck-Technik aus, die Wissenschaftler in den USA entwickelt haben: Die Forscher um Michael Dickey bauen Objekte aus flüssigem Metall auf. Sie stellen das Verfahren in der Fachzeitschrift Advanced Materials vor.

Als Material verwenden die Forscher von der Universität des US-Bundesstaates North Carolina eine Legierung aus Gallium und Indium, die bei Zimmertemperatur flüssig ist. Das Metall wird aus einer Nadel ausgepresst. Es bilden sich kleine Tröpfchen, aus denen dann dreidimensionale Strukturen aufgebaut werden können. Der Prozess wird von einem Computer gesteuert.

Es sei nicht ganz einfach, Strukturen aus Flüssigkeiten aufzubauen, da diese Tropfen bildeten, erklärt Dickey. "Wir haben aber herausgefunden, dass eine flüssige Legierung aus Gallium und Indium bei Zimmertemperatur mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert. Dabei bildet sich eine 'Haut', deretwegen die Strukturen aus Flüssigmetall ihre Form behalten."

Verschiedene 3D-Druck-Techniken

Die Gruppe hat verschiedene 3D-Druck-Techniken ausprobiert. So haben sie beispielsweise die Tröpfchen einfach aufeinandergesetzt und so ein dreidimensionales Objekt aufgebaut. Dass sich die Haut bildet, ermöglicht, dass die Tropfen ihre Form behalten und nicht ineinanderlaufen.

  • Dieses Objekt wurde aus Tropfen flüssigen Metalls aufgebaut. (Foto: Michael Dickey/NCSU)
Dieses Objekt wurde aus Tropfen flüssigen Metalls aufgebaut. (Foto: Michael Dickey/NCSU)

Mit dem Verfahren lassen sich aber nicht nur Tropfen, sondern gerade Stränge herstellen. Diese verwendeten die Forscher dazu, elektronische Bauteile miteinander zu verbinden. Anders als beim Löten geht das aber nicht nur in zwei, sondern auch in drei Dimensionen.

Gussform aus einem Polymer

Außerdem haben die Forscher eine gussartige Technik getestet: Sie haben eine Form aus einem Polymer hergestellt, in die das Metall injiziert wird. Die Form wird dann aufgelöst, und zurück bleibt das flüssige Metallteil in der gewünschten Form.

Gegenüber Quecksilber, das ja ebenfalls bei Zimmertemperatur flüssig ist, habe die Gallium-Indium-Legierung den Vorteil, dass sie ungiftig sei, sagte Dickey dem britischen Wissenschaftsmagazin New Scientist. Für den Hausgebrauch sei das Verfahren aber trotzdem nicht so geeignet: Das flüssige Metall sei etwa 100 Mal so teuer wie der Kunststoff, den herkömmliche 3D-Drucker verarbeiten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


AveN 11. Jul 2013

Ach ja und welche? Und wenn ist es nicht der Materialwert der Kaugummis sondern deren...

ck2k 11. Jul 2013

Nein, das verstehst du falsch, es ist keine Milch im Spiel, also auch keine Milchhaut :)

Eheran 11. Jul 2013

Nein, es ist garnicht erst fest. Es ist immer flüssiges Metall darin. Am besten mal nach...

kman 10. Jul 2013

Ha, wer hätte das gedacht, ist ja witzig! Danke :)



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Rebel Moon - Teil 2
Sternenkrieg um einen Bauernhof

Rebel Moon: Teil 2 trägt den Untertitel Die Narbenmacherin, hat in unserer Erinnerung aber keinerlei Spuren hinterlassen.
Eine Rezension von Daniel Pook

Rebel Moon - Teil 2: Sternenkrieg um einen Bauernhof
Artikel
  1. LKA Sachsen: Polizei nimmt DDoS-Plattform vom Netz
    LKA Sachsen
    Polizei nimmt DDoS-Plattform vom Netz

    Die Polizei Sachsen ist im September 2023 Ziel einer DDoS-Attacke geworden. Nun ist ihr ein Schlag gegen die Quelle des Angriffs gelungen.

  2. Ghost Shark: Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne
    Ghost Shark
    Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne

    Die Royal Australian Navy hat zusammen mit Anduril Ghost Shark vorgestellt, eine U-Boot-Drohne, die Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsmissionen durchführen soll.

  3. Elektro-Pick-up: Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig
    Elektro-Pick-up
    Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig

    Ein Tesla-Cybertruck-Besitzer hat ein Problem, nachdem er sein Fahrzeug zu einer routinemäßigen Autowäsche gebracht hat.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • BenQ Mobiuz 27" WQHD/165 Hz 229€ • Spring Sale bei Gamesplanet • MindStar: AMD Ryzen 5 5600 99€ und Ryzen 7 7800X3D 339€ • Samsung Galaxy S23 -37% • Alternate: Patriot Venom 64-GB-Kit DDR5-6000 206,89€ • myMediaMarkt: Sony Bravia KD-75X85L 1.274€ • MSI MEG 342CDE OLED 999€ [Werbung]
    •  /