Raumfahrt: Albert Einstein fliegt zur Internationalen Raumstation

Die Esa hat den vierten und vorletzten autonomen Raumtransporter zur ISS geschickt. Der Start verlief nach Plan, so dass das ATV-4 voraussichtlich Ende kommender Woche an der ISS festmachen wird.

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Start einer Ariane-5 mit dem ATV-4: Erdbeeren, Tiramisu und Parmesan
Start einer Ariane-5 mit dem ATV-4: Erdbeeren, Tiramisu und Parmesan (Bild: S. Corvaja/Esa)

Die europäische Raumfahrtagentur, die European Space Agency (Esa), hat das vierte autonome Versorgungsraumschiff (Automated Transfer Vehicle, ATV) ins All geschossen. Das ATV, das den Namen ATV-4 Albert Einstein trägt, bringt unter anderem Lebensmittel und Kleidung zur Internationalen Raumstation (International Space Station, ISS).

Das ATV-4 wurde von einer Ariane 5 ins All transportiert. Die europäische Trägerrakete hob um 18:52 Uhr Ortszeit (23:52 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit, MESZ) vom Startplatz Kourou im französischen Übersee-Département Französisch-Guayana ab. Etwa 64 Minuten später setzte die Rakete das ATV im Parkorbit in einer Höhe von 260 Kilometern aus. Dann wurden die Antenne und die Solarmodule des ATV ausgefahren.

Schwerster Transporter

Das ATV-4 Albert Einstein ist mit einem Gewicht von knapp 20,2 Tonnen der am schwersten beladene Transporter, den die Europäer bisher zur ISS geschickt haben. Er bringe 2,7 Tonnen Trockenfracht zur ISS, darunter Lebensmittel, Kleider sowie wissenschaftliche Experimente, berichtet die Esa. Albert Einstein wird den Speiseplan der Astronauten auf der ISS unter anderem um Erdbeeren, Tiramisu und Parmesan erweitern. Außerdem bringt der Raumtransporter mehr als 570 Liter Trinkwasser, 100 Kilogramm Sauerstoff und Luft sowie 860 Kilogramm Treibstoff für das russische Modul Swesda mit.

  • Start einer Ariane-5 mit ATV-4 Albert Einstein an Bord am 5. Juni 2013 (Foto: S. Corvaja/Esa)
  • Der Raumtransporter soll am 15. Juni 2013 an die ISS andocken. (Foto: S. Corvaja/Esa)
  • Es ist das bisher am schwersten beladene ATV. (Foto: M. Pedoussaut/Esa)
  • Zudem ist Albert Einstein der vorletzte der europäischen Transporter. (Foto: S. Corvaja/Esa)
  • Risszeichnung eines ATV (Grafik: D.Ducros/Esa)
  • Künstlerische Darstellung der Annäherung eines ATV an die ISS (Grafik: D.Ducros/Esa)
  • Und so sieht das in der Wirklichkeit aus: ATV-2 Johannes Kepler kurz vor dem Andocken an der ISS am 24. Februar 2011 (Foto: Esa)
  • Das ATV dient in der Zeit an der ISS auch als Antrieb, etwa für Bahnanhebungen. (Grafik: D.Ducros/Esa)
Start einer Ariane-5 mit ATV-4 Albert Einstein an Bord am 5. Juni 2013 (Foto: S. Corvaja/Esa)

Das Rendezvous mit der Station ist für den 15. Juni geplant. Das ATV wird über vier Monate daran angedockt bleiben und in dieser Zeit auch als weiteres Modul den bewohnbaren Raum erweitern. Am Ende wird das ATV zum fliegenden Müllcontainer: Die Besatzung wird den Transporter mit Abfällen beladen, bevor er Ende Oktober von der ISS abgekoppelt und beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen wird.

Antrieb für die ISS

Außerdem dient ATV-4 Albert Einstein als Antrieb für die ISS: Da die Station durch die atmosphärische Bremswirkung am Tag bis zu 100 Meter absinkt, muss sie regelmäßig angehoben werden. Diese Aufgabe übernimmt das ATV mit seiner Ladung von knapp 2,4 Tonnen Treibstoff ebenso wie Ausweichmanöver, etwa bei Gefahr durch Weltraumschrott. Auch Positionsänderungen für ein Andockmanöver eines Raumfahrzeuges leistet ATV-4 - in den kommenden Monaten sollen ein japanisches H-II Transfer Vehicle (HTV), die Raumfähre Dragon des US-Raumfahrtunternehmens Spacex sowie erstmals die Raumfähre Cygnus des Raumfahrtunternehmens Orbital Sciences zur ISS fliegen.

Das Automated Transfer Vehicle ist knapp 10 Meter lang und hat einen Durchmesser von 4,5 Metern. Zur Energieversorgung dienen vier Solarmodule, die ausgeklappt eine Spannweite von über 22 Metern haben. Die europäischen Raumschiffe sind nach dem Ende der Spaceshuttle-Flüge 2011 die größten Transporter, die die ISS versorgen. Albert Einstein ist allerdings das vorletzte ATV. Das letzte ATV wird im kommenden Jahr zur ISS fliegen und ist nach Georges Lemaître benannt, dem belgischen Theologen und Astrophysiker, der die Theorie vom Urknall aufgestellt hat.

Nachtrag vom 6. Juni 2013, 18:25 Uhr

Ergänzt um das Video des Sterex-Kamerasystems.

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