Scrolls angespielt: Sammelkarten statt Minecraft-Wunderwelten
Mojang hat sein zweites Spiel in die Beta geschickt: Scrolls entpuppt sich beim Anspielen als solides Strategiespiel mit Ingame-Store - die Genialität von Minecraft erreicht der Titel bei weitem nicht.
Wer einmal einen Überraschungserfolg landen konnte, hat es danach doppelt so schwer, mit dem Nachfolger ähnlich abzuräumen. Vielleicht hat sich das schwedische Entwicklerstudio Mojang deshalb dazu entschieden, für das Werk nach Minecraft auf ein eher bodenständiges Genre zu setzen: Scrolls ist ein ziemlich klassisches Sammelkarten-Strategiespiel in der Art von Magic The Gathering.
Seit dem 3. Juni 2013 ist Scrolls als Download über die offizielle Webseite für rund 15 Euro als Betaversion für Windows-PC und Mac OS verfügbar. Die soll - ähnlich wie Minecraft - allmählich mit Unterstützung der Community immer weiter verbessert und mit neuen Funktionen ausgestattet werden.
Nach dem Start müssen wir erst einmal eines von drei Kartendecks auswählen. Die heißen Growth, Order und Energy - wir wählen Growth, weil damit der Einstieg laut dem Beschreibungstext am leichtesten fällt. Im Hauptmenü können wir unsere Sammlung mitsamt den hübsch gemachten Bildern bewundern oder das Aussehen unseres Charakters bestimmen.
Um ins eigentliche Spiel zu gelangen, klicken wir auf "Arena": Dort können wir uns im kurzen, gut gemachten englischsprachigen Tutorial die Grundzüge der rundenbasierten Hexfeld-Gefechte erklären lassen. Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass wir verstehen, welche Werte auf den jeweiligen Karten eingetragen sind. Die wichtigsten sind der Angriffs-, der Verteidigungs- und der Bewegungswert, dazu kommen eine Reihe weiterer Angaben.
Itemshop ist fertig
Durch das Anklicken der Karten können wir dann unsere Figuren auf dem Kampfareal platzieren. Ziel ist es, drei von fünf Figuren auf der Seite des Gegners zu zerstören. Jede verfügt über zehn Lebenspunkte, und wenn alle 50 weg sind, haben wir die Partie bekommen und erhalten entsprechende Belohnungen. Das ist umso leichter zu erreichen, je besser unsere Karten sind. Um ein möglichst starkes Deck zu haben, können wir auch im Store einkaufen. Ein paar der Karten dort gibt es gegen Ingame-Gold, viele sind alternativ im Tausch mit "Shards" zu haben, die Spieler für echtes Geld kaufen können. 600 dieser pinkfarbenen virtuellen Edelsteine kosten 4 Euro, für mehr gibt es Mengenrabatt.
Unsere strategischen Fertigkeiten können wir wahlweise gegen die in drei Schwierigkeitsstufen antretende KI in Singleplayerspielen schulen, oder wir wagen uns in Multiplayerpartien. Das hat bei unserer Probesession nicht so richtig Spaß gemacht. Das liegt auch daran, dass die meisten per Zufallsgenerator zugewiesenen menschlichen Gegner dann doch nicht mit uns spielen wollten - warum, wissen wir nicht. Wenn dann doch mal einer Lust zu einer Partie Scrolls hatte, war das recht öde, weil beim Zug des Gegners schlicht nichts Interessantes zu sehen ist und wir däumchendrehend vor dem Monitor sitzen.
Fazit
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wirkt Scrolls auf uns wie ein solides, aber nicht weiter aufregendes Sammelkartenspiel. Den Preis von 15 Euro für die Betaversion finden wir happig, zumal gegebenenfalls noch Ingame-Käufe dazukommen. Wer das Genre mag, dürfte dem Spiel wahrscheinlich trotzdem eine Chance geben. Aber spätestens, wenn Blizzard sein Hearthstone: Heroes of Warcraft veröffentlicht, sollte Mojang ein paar wirklich gute Alleinstellungsmerkmale in Scrolls eingebaut haben.
Nachtrag vom 5. Juni 2013, 11:20 Uhr
Einige Leser haben uns freundlicherweise auf Fehler in dem Artikel hingewiesen, insbesondere beim Thema "Itemshop". Wir haben die News entsprechend korrigiert.
Ich bezweifele ernsthaft das sich weder der Autor noch die Komentatoren mit der Materie...
+hw75 wenn die anderen kommentare threads richtig sind, nehme ich meinen ersten Beitrag...
KS läuft noch nen guten Tag! Los! http://www.kickstarter.com/projects/cze/hex-mmo-trading...
Kannst bei Path of Exile Pods kaufen. Die du zwar auch erspielen kannst, aber die dich...