Energy Harvesting: Hose und Schlafsack wandeln Körperwärme in Strom um

Einige Festivalbesucher konnten auf dem Musikfest auf der Isle of Wight Schlafsäcke und Hosen testen, die Körperwärme in Strom umwandeln, der dann zum Laden von Handys genutzt wird. Acht Stunden Schlaf sollen so einige Minuten zusätzliche Sprechzeit ermöglichen.

Artikel veröffentlicht am ,
Power Pocket lädt das Smartphone wieder auf.
Power Pocket lädt das Smartphone wieder auf. (Bild: Vodafone)

Die Uni Southampton hat einen Schlafsack und Hosen entwickelt, die Körperwärme in Strom umwandeln. Vodafone hat sie auf dem Festival auf der Isle of Wight beworben. Sie sind noch in der Prototypphase und nutzen den thermoelektrischen Seebeck-Effekt. Dabei wird die Differenz zwischen Umgebungstemperatur und Körpertemperatur genutzt, um eine elektrische Spannung zu erzeugen.

  • Hose mit thermoelektrischem Modul (Bild: Vodafone)
  • Schlafsack mit thermoelektrischem Modul (Bild: Vodafone)
Hose mit thermoelektrischem Modul (Bild: Vodafone)

"Im Prinzip drucken wir Thermoelemente", sagt Steve Beeby von der Uni Southampton. "Man druckt davon jede Menge und verbindet sie, um ein thermoelektrisches Modul zu erzeugen".

Nach Angaben von Beeby reicht ein achtstündiger Schlaf in dem entsprechend ausgerüsteten Schlafsack, um 24 Minuten Sprechzeit oder 11 Stunden Standby-Zeit für ein Handy zu erzeugen. Welches Gerät der Wissenschaftler dabei im Sinn hat, gab er nicht an. Dabei werde eine Temperatur von 37 Grad Celsius im Schlafsack angenommen und eine Außentemperatur von 10 Grad Celsius, sagte Beeby der Website Gizmag.

Wer den ganzen Tag über mit den "Power Pocket Shorts" läuft und tanzt, soll gar ein Smartphone fünf Stunden lang mit dem generierten Strom betreiben können.

Doch die Forscher müssen noch einige Hürden für die Anwendung im Massenmarkt überwinden: Das Material ist zwar flexibel, die Faltbarkeit lässt aber zu wünschen übrig, was gerade bei Schlafsäcken hinderlich ist, die kleingefaltet werden müssen, um leichter transportiert werden zu können.

"Wir arbeiten seit den späten 80er Jahren an druckbaren 'Smart-Materialien'", betonte Beeby. "Dabei handelte es sich allerdings um Anwendungen im Hochtemperaturbereich, die auf Keramik aufgebracht wurden. Mit thermoelektrischen Materialien arbeiten wir seit 2003, aber unsere Forschung über druckbares thermoelektrisches Material ist erst wenige Jahre alt."

Vodafone und die Uni Southampton wollen die Hosen und Schlafsäcke die gesamte Festivalsaison über testen.

Mit dem Power Felt hatten amerikanische Forscher ebenfalls ein thermoelektrisches Gewebe vorgestellt, das Wärme in Strom umwandelt. Das Power Felt besteht aus Kohlenstoffnanoröhrchen, die in elastische Kunststofffasern eingeschlossen sind. Auch hier werden Temperaturunterschiede genutzt, um Strom zu erzeugen, wie etwa der zwischen Körper- und Raumtemperatur.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


GeroflterCopter 21. Nov 2016

EDIT: Sorry! Das passiert wenn man Verlinkungen aufmacht, die Kommentare liest und...

teleborian 20. Jun 2013

Dort wirst du dann wahrscheinlich noch an eine Virtuelle Realität angeschlossen...

palwal.de 18. Jun 2013

Also das Projekt an sich ist recht interessant aber nur 24Minuten Sprechzeit für 8Stunden...

muhzilla 18. Jun 2013

Um 18 uhr erst Vorglühen? Da is ne 1 zuviel oder?



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quellcode auf Github
MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source

Nachdem der ehemalige CTO eine alte MS-DOS-Floppy entdeckt hat, veröffentlicht Microsoft ein Stück Betriebssystem-Geschichte.

Quellcode auf Github: MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source
Artikel
  1. Startrampe Set: Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz
    Startrampe Set
    Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz

    Lego hat zwei neue Sets vorgestellt, die für Weltraumenthusiasten gedacht sind: das Nasa-Artemis-Startrampen-Set und das Milchstraßen-Galaxie-Set.

  2. Tarifrunde: Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom
    Tarifrunde
    Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom

    Beim letzten Warnstreik bei der Telekom waren 12.500 Beschäftigte beteiligt. Diesmal wird breiter mobilisiert. Die Telekom versucht Schadensbegrenzung.

  3. Auszieh-Apps: Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store
    Auszieh-Apps
    Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store

    Apps, die Personen per KI ungefragt digital ausziehen, sind beliebt. Nun entfernt Apple einige dieser Anwendungen aus dem App Store - aber erst nach Hinweisen von Journalisten.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /