Elektroauto: Aus Twizy wird ein Rennbolide
Renault hat das elektrische Kleinfahrzeug Twizy mit Technik aus dem Motorsport aufgemotzt. Was auf den ersten Blick wie ein Spaßprojekt aussieht, hat für Renault durchaus einen ernsten Hintergrund.
Wer an Motorsport denkt, der assoziiert damit nicht unbedingt den Renault Twizy. Doch das täuscht: Die Franzosen haben ihr Minielektroauto auf Boliden getrimmt. Inklusive Breitreifen und Kers.
Der Twizy Renault Sport F1 hat Seitenkästen, einen Front- und einen Heckflügel bekommen. Die schmalen Reifen wurden durch die breiten Walzen aus dem Rennsport ersetzt - sie stammen allerdings nicht von einem Formel-1-Renner, sondern aus der Rennserie Formel-Renault-2.0.
Kers statt Beifahrer
Die wichtigste Modifikation des Autos befindet sich hinter dem Fahrer: Der zweite Sitz wurde nämlich ausgebaut und durch das Energierückgewinnungssystem, das Kinetic Energy Recovery System (Kers), ersetzt, das Renault auch in der Formel 1 verwendet. Wie Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel und Mark Webber kann auch der Twizy-Fahrer seinem Auto für kurze Zeit zusätzlichen Schub verleihen.
Aktiviert wird das Kers über das Lenkrad, das aus einem Auto aus der Serie Formula Renault 3.5 stammt. 14 Sekunden lang stehen dem Fahrer knapp 59 Kilowatt (kW), umgerechnet 80 PS, zusätzlich zu den normalen 13 kW Leistung zur Verfügung. Mit den 72 kW beschleunigt der Sport-Twizy aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde (km/h) in etwa sechs Sekunden. Das sei so schnell wie der Mégane RS, das stärkste Renault-Serienfahrzeug, erklärt der französische Autohersteller. Die Spitzengeschwindigkeit des Autos ist auf 110 km/h beschränkt.
Renntechnik für die Straße
"Wir haben immer gesagt, dass wir Formel-1-Technik entwickeln wollten, die auch für die Straße relevant ist", sagt Jean-Michel Jalinier, Chef von Renault Sport F1. Er hoffe, das Auto werde Spaß machen. Das Projekt habe durchaus auch einen ernsten Hintergrund: Kers sei ein komplexes System, und Renault habe zeigen wollen, dass es auch in Elektroautos integriert werden könne. "Ich weiß nicht, ob wir viele solcher Autos auf der Straße sehen werden. Aber es zeigt, dass dieselben Prinzipien, die wir auf der Rennstrecke sehen, auch für Serienfahrzeuge genutzt werden können."
Aktuell ist Renault nicht mit einem eigenen Team in der Formel 1 vertreten. Die Franzosen liefern aber Motoren für die Teams Lotus - das ehemalige eigene Werksteam -, Williams, Caterham sowie Red Bull, das Team, das in den vergangenen drei Jahren jeweils den Konstrukteurs- und den Fahrertitel gewonnen hat.
Elektrischer Stadtflitzer
Der Twizy ist ein elektrisch betriebenes Leichtkraftfahrzeug für zwei Personen, die hintereinander sitzen. Konzipiert ist das Auto in erster Linie für den Stadtverkehr. Seine Reichweite beträgt 80 km, die Höchstgeschwindigkeit 85 km/h. Renault hatte das Konzept des zweisitzigen Elektroautos 2009 auf der Automobilmesse in Frankfurt vorgestellt.
Der Twizy Renault Sport F1 ist von den Rennsportabteilungen Renault Sport F1 und Renault Sport Technologies und der Sparte für Elektroautos entwickelt worden. Renault will das Konzeptauto bei einigen Veranstaltungen vorführen, unter anderen beim nächsten Lauf der Renault World Series auf dem Motorland Aragón bei Alcañiz in Spanien am 27. und 28. April sowie auf der Automesse Salón Internacional des Automócil in Barcelona Anfang Mai.
Ging's hier nicht um Straßenfahrzeuge? (Im übrigen gibt's den vom Vorposter gelobten V10...
Wohl eher um die sonst zwingend (TÜV!) notwendige, aber reichweitenfressende Heizung...
Denke auch, dass es ein Marketinggag ist. Kers macht ja aus den Formel-1 Autos einen...