Open Data: Teure Hochwasserdaten

Expensive Data: Ein Blogger aus Sachsen-Anhalt wollte mit hochauflösenden Karten der Überschwemmung die Hilfsmaßnahmen erleichtern. Auf Open Data hoffte er aber vergeblich: Für die Daten des Zentrums für Satellitengestützte Kriseninformation sollte er 800 Euro bezahlen.

Artikel veröffentlicht am , Hanno Böck
Der Blogger Vorsprach wollte für Alt Lostau hochauflösendes Kartenmaterial zur aktuellen Flutkatastrophe und sollte dafür zahlen.
Der Blogger Vorsprach wollte für Alt Lostau hochauflösendes Kartenmaterial zur aktuellen Flutkatastrophe und sollte dafür zahlen. (Bild: vorsprach.de)

Obwohl zahlreiche Bundesländer über die Einrichtung von Opendata-Portalen diskutieren, tun sich viele Behörden weiter schwer damit, Bürgern unkomplizierten Zugriff auf staatlich erhobene Daten zu geben - selbst in Katastrophenfällen wie dem aktuellen Hochwasser. Das zeigt das Beispiel eines Bloggers, der für seine Berichterstattung über die Überschwemmung in Sachsen-Anhalt das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) um hochaufgelöste Bilder gebeten hat. Er wollte damit den Bürgern, Gemeinden und Landkreisen die Schutzmaßnahmen zu erleichtern.

  • Das Hochwasser in Alt Lostau (Bild: Michel Vorsprach)
Das Hochwasser in Alt Lostau (Bild: Michel Vorsprach)
Inhalt:
  1. Open Data: Teure Hochwasserdaten
  2. Kostenpflichtig oder Open Data?

Das ZKI, ein Dienst des Forschungszentrums der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt, hatte am Montag detaillierte Karten des Hochwassers erstellt. Auf der Webseite des Dienstes, der größtenteils aus Steuergeldern finanziert wird, werden diese jedoch nur in begrenzter Auflösung zur Verfügung gestellt.

Blog über die Elbflut

Der vom Hochwasser betroffene Blogger Michel Vorsprach bat den Dienst um die Zusendung der Kartendaten in maximaler Auflösung. Vorsprach berichtete in den vergangenen Tagen in seinem Blog umfangreich über die Folgen der Elbflut. Sein Wohnort, das nordöstlich von Magdeburg gelegene Alt Lostau, musste am vergangenen Freitag evakuiert werden.

"Man könnte die überfluteten Gebiete bei einem bestimmten Wasserstand (zum Beispiel mit einem Schieberegler) der Elbe flexibel abbilden. Somit könnten Bürger, Gemeinden und Landkreise dann ihre Hochwasserschutzmaßnahmen und den Katastrophenschutzplan einfacher planen und den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Außerdem könnten dann die Bürger genau abschätzen, ab welchem Pegelstand ihre Häuser gefährdet sind", begründet Vorsprach, warum er die hochauflösenden Karten wollte.

Daten für Visualisierung

"Als weiteres langfristiges Ziel stelle ich mir ein Open-Source-Tool vor, welches die topographischen Karten z. B. der Landesämter für Geoinformation verwendet (leider auch nicht unter einer freien Lizenz), diese verbindet mit den Hochwasserdaten des ZKI, um z. B. eine Visualisierung zu ermöglichen", schreibt Vorsprach.

Vom Innenministerium erhielt er jedoch die Antwort, dass die hochaufgelösten Kartendaten nur den Einsatz- und Krisenstäben vor Ort zur Verfügung gestellt würden. Wolle er aber als Betroffener ebenfalls Zugriff auf diese Daten, solle er dafür bezahlen - und zwar nicht gerade wenig.

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Kostenpflichtig oder Open Data? 
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WolfgangS 17. Jun 2013

Es geht wohl kaum um Hilfe. Die Einsatzkräfte bekommen die Daten kostenlos. Sie...

Grisu__ 15. Jun 2013

Das ist ein Irrtum! Kommerzielle Satellitendaten-Anbieter lizensieren die Nutzung eines...

M.P. 14. Jun 2013

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schweizer-Polizei-entdeckt-Cannabis-Feld-via...

M.P. 14. Jun 2013

Dann hat also ein übereifriger Beamter im Innenministerium mit seiner "Beamtensprech...



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