Colibri: Elektroeinsitzer mit ungewöhnlicher Sitztechnik
Meist fährt nur eine Person in einem Auto. Für diese Fahrer hat das Jenaer Unternehmen IMA das richtige Auto entwickelt: Der Colibri ist ein Einsitzer mit Elektroantrieb.
Auf den ersten Blick sieht der Colibri etwas gequetscht aus. Ein wenig wie der Smart - nur wo der in der Länge gestaucht ist, scheint der Colibri etwas schmal geraten. Der Grund: Das kleine Elektroauto aus Jena ist ein Einsitzer.
Das Auto, das das Unternehmen Innovative Mobility Automobile (IMA) entwickelt hat, sei eine "Ergänzung zu anderen Mobilitätsbausteinen", erzählt Prokuristin Juliane Beyer auf der Hannover Messe (Halle 25, Stand K10) Golem.de. Gedacht sei das Auto auch weniger für Privat-, sondern für Geschäftskunden. IMA denkt dabei beispielsweise an Pflegedienste oder Essenslieferanten wie Pizzaservices. Aber auch Kommunen oder Carsharing-Anbieter gehören zu den potenziellen Käufern des Colibri.
Drei Wasserkästen
Gerade mal 1,18 Meter ist das Elektroauto breit, 2,75 Meter lang und 1,30 Meter hoch. Immerhin: Im Kofferraum ist genug Platz für drei Getränkekästen oder eben auch für eine Reihe von Pizzaschachteln - das Volumen beträgt 180 Liter. Das Auto hat einen Skelettrahmen aus Aluminium, Magnesium und Stahl, über das eine Kunststoffkarosserie gelegt ist. 400 Kilogramm bringt es auf die Waage.
Der Colibri wird von einem Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 24 Kilowatt angetrieben. Das maximale Drehmoment beträgt 60 Newtonmeter. Der Hinterradantrieb beschleunigt das Auto in knapp 10 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 120 Kilometern pro Stunde abgeregelt.
2.000 Ladezyklen
Als Stromspeicher dient ein Lithium-Eisenphosphat-Akku mit einer Kapazität von 6,5 Kilowattstunden, der eine Reichweite von 110 Kilometern ermöglicht. An einer Stromtankstelle ist der Akku laut IMA in 20 Minuten auf 80 Prozent seiner Kapazität geladen. An einer Haushaltssteckdose dauert es 2 Stunden, um ihn auf 90 Prozent aufzuladen. Er soll 2.000 Ladezyklen überstehen.
Etwas ungewöhnlich ist das Einsteigen in das Auto: Die Seitenschweller sind wuchtig und relativ hoch. Grund sei der Seitenaufprallschutz, der den Crashtest des europäischen Bewertungsprogramms für Neuwagen (European New Car Assessment Programme, Euro NCAP), überstehen soll, erklärt Geschäftsführer Thomas delos Santos. Um in das Auto hineinzukommen, setze sich der Fahrer auf den Schweller und rutsche dann auf den Sitz weiter, während er gleichzeitig die Beine nachziehe.
Lenksäule einrasten
Damit Platz für die Beine ist, wird die Lenksäule mit dem Tablet, das als Instrumentenanzeige und für die Bedienung des Autos eingesetzt wird, vorher hochgeklappt. Sitzt der Fahrer, drückt er einen Knopf auf dem Zündschlüssel, und der Sitz fährt noch ein Stück tiefer. Dann kann er die Lenksäule in die richtige Position bringen, einrasten und losfahren. Die Sitzhaltung in dem Auto ähnelt ein wenig der in einem Formel-1-Renner, in dem das Gesäß das Körperteil ist, das der Straße am nächsten ist.
Im ersten Moment sei das Ein- und Aussteigen sicher etwas ungewöhnlich und ungewohnt, gibt delos Santos zu. Er glaubt aber, dass sich ein Fahrer schnell daran gewöhnen wird. Vor allem wenn man die schicke Flügeltür des Autos bedenkt.
Kunden sollen den Colibri im kommenden Jahr vorbestellen können. Im Jahr darauf sollen die Autos ausgeliefert werden. Der Preis liegt bei 8.900 Euro. Hinzu kommen 55 Euro im Monat für die Akkumiete.
Gabs schon mal: beim BMW Z1 mit seinen versenkbaren Türen.
hahaha ... you made my day :D (PKWs kaufe ich auch gebraucht aber dass ein Haus nicht an...
Genau das ist aber auch das Problem. Auch oder gerade was die Kosten betrifft. Immer mehr...
das sind doch die Teile wo Radfahrer mit der Fresse hängenbleiben und das Rad ohne diese...