Roboter: Aila trainiert für den Weltraum

Die Roboterdame Aila trainiert für die ISS: Der DFKI-Roboter hat Hände bekommen, mit denen er Schalter und Knöpfe bedienen kann. Die Algorithmen sind für künftige Weltraumroboter gedacht.

Artikel veröffentlicht am ,
Aila in der Mini-ISS: Mensch leitet Roboter an.
Aila in der Mini-ISS: Mensch leitet Roboter an. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Aila, die Roboterdame aus Bremen, hat weitere Fähigkeiten bekommen: Der vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelte humanoide Roboter verfügt jetzt über Hände, mit denen er Schalter umlegen kann.

Aila ist ein 1,70 Meter großer, humanoider Roboter, der sich auf Rädern fortbewegt: Die Roboterdame steht auf einer Plattform mit sechs Rädern, die mit einem besonderen Federungssystem, einem Rocker-Bogie, ausgestattet sind. Sie hat zwei Arme, an denen seit kurzem Hände mit je fünf Fingern befestigt sind - ursprünglich hatte sie nur zwei Fäustlinge und brauchte beide Arme, um einen Gegenstand greifen zu können.

Aila in Space

Das DFKI stellte Aila 2010 auf der Hannover Messe vor. Entwickelt wurde Aila im Rahmen des Projektes Semprom. Inzwischen dient die Roboterdame als Forschungsplattform, unter anderem für die Weltraumrobotik: Auf der Cebit 2013 demonstriert das DFKI (Halle 9, Stand F50) Aila im Space Szenario, einer Kleinausführung der Internationalen Raumstation (ISS).

  • Die Roboterdame Aila des DFKI (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Auf der Cebit 2013 bedient sie... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... Knöpfe an einer Schalttafel, wie es sie auf der ISS gibt. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Roboterdame fährt auf einem Chassis mit sechs Rädern. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
Die Roboterdame Aila des DFKI (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Die Mini-ISS besteht aus einer Schalttafel mit diversen Knöpfen und Schaltern, die Aila mit ihren neuen Händen drücken und umlegen soll. Es sei allerdings nicht geplant, dass Aila selbst zur ISS fliegt, sagt Dennis Mronga vom DFKI im Gespräch mit Golem.de. Es gehe vielmehr darum, Algorithmen zu entwickeln und zu testen, die Roboter auf der ISS brauchen können. Die Roboter sollen dann die Besatzung der Station unterstützen.

Eintönige und gefährliche Arbeiten

Ein Roboter könnte beispielsweise den Astronauten gefährliche Arbeiten abnehmen. Auch eintönige Aufgaben, die jeden Tag erledigt werden müssen, ließen sich gut automatisieren und an einen Roboter delegieren.

Außerdem arbeiten die DFKI-Forscher an einer Lernplattforn für Roboter, die an Aila getestet wird: Behaviors for Mobile Manipulation (Besman) ist ein Softwareframe, das auf unterschiedlichen Robotern laufen soll. Ziel ist, Weltraumrobotern von der Erde aus neue Fähigkeiten beizubringen.

Hilfe von der Erde

Wenn der Roboter eine Aufgabe erledigen müsse, die er nicht selbst schaffe oder in einer bestimmten Situation feststecke, könne ihm ein Mensch auf der Erde helfen, erklärt Mronga: Der Mensch macht die Bewegungen vor, die der Roboter braucht. Kameras filmen ihn dabei. Das Besman-System analysiert die Abläufe und bereitet sie für den Roboter auf.

Dass Aila in Zukunft dem Robonaut 2 (R2) auf der ISS Gesellschaft leisten wird, ist nicht zu erwarten: Der Roboter ist für den Einsatz im Weltall nicht geeignet. Der Humanoide R2 ist Anfang 2011 mit einer der letzten Spaceshuttle-Missionen zur ISS geflogen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


wp (Golem.de) 08. Mär 2013

Das ist eine Möglichkeit, die die Entwickler im Betracht ziehen. Der R2, der seit 2011...

elgooG 08. Mär 2013

Ich auch. xD Aber eigentlich sieht das Ding mit den Haaren und der seltsamen Wespentaile...

felyx 07. Mär 2013

Nur so zum Verständnis: Digitale Geräte werden mit Portbausteinen ausgestattet, an denen...

fehlermelder 06. Mär 2013

Ich schätze die Astronauten würden sich eher über dieses Modell freuen. Es ist da oben...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Mars Express
Durchdrehende Roboter und eine hartgesottene Detektivstory

Mars Express verbindet Sci-Fi und Film Noir auf faszinierende Weise. Er zeigt die Zukunft des 23. Jahrhunderts mit Robotern, mit denen sogar der Tod überwunden werden kann.
Eine Rezension von Peter Osteried

Mars Express: Durchdrehende Roboter und eine hartgesottene Detektivstory
Artikel
  1. Stiftung Warentest: Viele Balkonkraftwerke haben Mängel
    Stiftung Warentest
    Viele Balkonkraftwerke haben Mängel

    Die Stiftung Warentest hat acht Balkonkraftwerke genauer untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nur eine einzige Anlage schneidet im Test gut ab.

  2. Balkonkraftwerke: VDE legt in Kürze neuen Vorschlag für Produktnorm vor
    Balkonkraftwerke
    VDE legt in Kürze neuen Vorschlag für Produktnorm vor

    Noch immer ist offen, welche technischen Anforderungen für Balkonkraftwerke künftig gelten sollen. Ein neuer Entwurf dazu kommt in wenigen Tagen.

  3. Headspace XR ausprobiert: Headset auf und Kopf aus
    Headspace XR ausprobiert
    Headset auf und Kopf aus

    Die Entwickler der Meditations-App gehen gen VR. Wir haben getestet, ob die App wirklich für Entspannung vom Homeoffice- oder Büro-Stress sorgt.
    Ein Test von Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /