Google: Passwörter konnten leicht missbraucht werden

Sicherheitsexperten haben sich Googles anwendungsspezifische Passwörter angesehen und kommen zu dem Schluss: Mit ihnen lässt sich die vermeintlich sichere zweifache Authentifizierung leicht umgehen. Google hat bereits nachgebessert.

Artikel veröffentlicht am ,
Mit anwendungsspezifischen Passwörtern war ein einfacher Zugang zu einem Google-Konto möglich.
Mit anwendungsspezifischen Passwörtern war ein einfacher Zugang zu einem Google-Konto möglich. (Bild: Google/Screenshot: Golem.de)

Der Einsatz von Googles anwendungsspezifischen Passwörtern könnte gefährlich sein. Das haben Sicherheitsexperten bei ihren Versuchen herausgefunden. Sie haben Google ihre Ergebnisse zur Verfügung gestellt. Nachdem der Suchmaschinenanbieter nachgebessert hatte, haben die Experten ihre Ergebnisse veröffentlicht. Adam Goodman von der Sicherheitsfirma Duo Security hat die Versuchsreihe aufgeschrieben, bei der die zweifache Authentifizierung mit einer präparierten URL umgangen werden konnte.

  • Für den Zugang zu Google können auch anwendungsspezifische Passwörter per URL übergeben werden.
Für den Zugang zu Google können auch anwendungsspezifische Passwörter per URL übergeben werden.

Zweifach abgesichert

Inhalt:
  1. Google: Passwörter konnten leicht missbraucht werden
  2. Datenverkehr analysiert

Google stellt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung bereit, mit der ein Konto weitgehend abgesichert werden kann. Für die doppelte Identitätsprüfung verwendet Google inzwischen auch OAuth2. Das webbasierte Anmeldungsframework steht allerdings nicht in allen Anwendungen zur Verfügung. Wer sich sicher bei Thunderbird oder Pidgin einloggen will, nutzt stattdessen die anwendungsspezifischen Passwörter, die von Google bereitgestellt werden. Für jede Anwendung wird ein neues spezifisches Passwort generiert. Die Passwörter lassen sich später einzeln zurücksetzen, etwa wenn ein Gerät mit einer authentifizierten Anwendung abhandengekommen ist, deren Zugang dann gesperrt werden soll. Der Nutzer muss so nicht sein gesamtes Google-Konto sperren oder sein Masterpasswort ändern. Damit soll auch verhindert werden, dass sich ein Dieb Zugang zum Google-Konto des Opfers verschafft. Soweit die Theorie.

Doch nicht sicher?

Ganz so anwendungsspezifisch, wie der Name suggeriert, seien die generierten Passwörter aber nicht, schreiben die Sicherheitsexperten. Ein einziges Passwort lasse sich beliebig oft und in fast jeder Anwendung einsetzen. Selbst auf Googles Webseiten konnten die Sicherheitsexperten ein anwendungsspezifisches Passwort zur Anmeldung verwenden, um dann etwa ein verlorenes Masterpasswort zurückzusetzen. Hätte ein Angreifer also Zugriff auf ein anwendungsspezifisches Passwort, das er in einer präparierten URL eingebettet hat, hätte er so auch das Konto eines Opfers übernehmen können - trotz Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Ausgehend von einer detaillierten Analyse des Login-Mechanismus unter Android durch Nikolay Elenkov, die er in seinem Blog Android Explorations niederschrieb, wollten die Experten bei Duo Security wissen, ob Elenkovs Beobachtungen auch auf Geräten funktioniert, auf denen kein Android installiert ist.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Datenverkehr analysiert 
  1. 1
  2. 2
  3.  


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quellcode auf Github
MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source

Nachdem der ehemalige CTO eine alte MS-DOS-Floppy entdeckt hat, veröffentlicht Microsoft ein Stück Betriebssystem-Geschichte.

Quellcode auf Github: MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source
Artikel
  1. Startrampe Set: Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz
    Startrampe Set
    Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz

    Lego hat zwei neue Sets vorgestellt, die für Weltraumenthusiasten gedacht sind: das Nasa-Artemis-Startrampen-Set und das Milchstraßen-Galaxie-Set.

  2. Tarifrunde: Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom
    Tarifrunde
    Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom

    Beim letzten Warnstreik bei der Telekom waren 12.500 Beschäftigte beteiligt. Diesmal wird breiter mobilisiert. Die Telekom versucht Schadensbegrenzung.

  3. Auszieh-Apps: Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store
    Auszieh-Apps
    Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store

    Apps, die Personen per KI ungefragt digital ausziehen, sind beliebt. Nun entfernt Apple einige dieser Anwendungen aus dem App Store - aber erst nach Hinweisen von Journalisten.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /