Rassor: Roboter soll den Mond nach Wasser umgraben

Nasa-Forscher entwickeln einen Roboter, der auf dem Mond nach Wasser graben soll. Derzeit testen sie einen Prototyp.

Artikel veröffentlicht am ,
Rassor: abrollen aus dem losen Sand
Rassor: abrollen aus dem losen Sand (Bild: Nasa)

Der Mond scheint wieder in Mode zu kommen, und verschiedene Institutionen entwickeln Roboter, die unseren Trabanten erkunden sollen. Auch die National Aeronautics and Space Administration (Nasa) hat jetzt einen vorgestellt - die US-Raumfahrtbehörde plant ja seit einigen Jahren eine robotische Mondmission.

  • Mondroboter Rassor - ganz irdisch beim Test auf dem Gelände des Kennedy Space Center in Florida (Foto: Nasa)
  • Die beiden Walzen mit den Schaufeln dienen nicht nur zum Graben, sondern auch zum Manövrieren, etwa um ein Hindernis zu überwinden. (Foto: Nasa)
  • Der Roboter kann sich aufrichten und sogar einen Überschlag machen - mit diesem Manöver soll er sich retten können, wenn er im losen Sand feststeckt. (Foto: Nasa)
Mondroboter Rassor - ganz irdisch beim Test auf dem Gelände des Kennedy Space Center in Florida (Foto: Nasa)

Regolith Advanced Surface Systems Operations Robot - kurz Rassor, gesprochen: Razer - heißt der Roboter. Es ist eine robotische Lafette mit Kettenantrieb. Vorne und hinten hat der Rassor je eine Walze mit Schaufeln. Diese erfüllen einen doppelten Zweck: Zum einen kann er damit den Mondboden umgraben. Zum anderen kann sich der Roboter mit Hilfe der Schaufelwalzen, die an beweglichen Auslegern befestigt sind, aufrichten oder Hindernisse überwinden.

Roboter macht Purzelbaum

So kann er sich etwa aufrichten, wenn er über einen Stein klettern muss, einen Überschlag machen, wenn er in lockerem Sand festgefahren hat. Er kann sich auch komplett vom Boden wegdrücken, damit sich seine Ketten im Leerlauf drehen. So kann er diese von Sand und Steinen befreien, wenn diese sich darin angesammelt haben.

In erster Linie sind die Schaufelräder jedoch zum Buddeln da - vornehmlich nach gefrorenem Wasser im Mondboden. Bei einem Grabroboter für den Mond müssten die Konstrukteure Kompromisse eingehen, erklärt die Nasa: Der Roboter müsse schwer genug sein, um auf dem Mond, wo nur ein Sechstel der Schwerkraft der Erde herrsche, graben zu können. Um aber die Transportkosten möglichst gering zu halten, müsse Gewicht gespart werden, wo es nur gehe - der Rassor soll weniger als 50 Kilogramm wiegen.

Gegenläufige Walzen

Aber: "Je leichter man den Roboter macht, desto schwieriger ist es, zu graben", sagt A. J. Nick, einer der Konstrukteure des Roboters. Damit der Rassor genug Traktion zum Graben hat, rotieren die Walzen gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung. Drehe sich nur eine Walze und die andere sei hochgeklappt, ziehe sie den Roboter vorwärts - das habe sich bei Tests mit dem Prototyp gezeigt, erzählt Nick. Sobald aber beide Walzen auf dem Boden gegeneinander arbeiteten, griffen die Schaufeln in den Boden und grüben.

Um es dem Roboter etwas einfacher zu machen, sind die Schaufelaufsätze relativ klein: Sie sind eher dazu da, etwas Material vom Boden abzuschaben als große Portionen auszubaggern.

Atemluft und Treibstoff

Ein Zukunftsszenario könnte sein, dass ein Roboter wie der Rassor dazu beiträgt, Raketentreibstoff und Atemluft auf dem Mond herzustellen: Der Grabroboter soll Mondboden abtragen und an einen anderen Roboter weiterreichen. Dieser soll das Wasser oder besser das Wassereis aus dem Gestein extrahieren und es dann in Sauerstoff und Wasserstoff spalten. Die beiden Gase sollen dann als Raketentreibstoff dienen, der Sauerstoff als Atemluft für Astronauten.

Bis es so weit ist, dürfte es aber noch dauern: Derzeit gibt es nur einen Prototyp, den die Nasa-Forscher testen. Die Ergebnisse sollen in den Nachfolger einfließen, der dann schon eher dem Roboter gleichen wird, der zum Mond fliegt. Der Rassor 2 wird voraussichtlich Anfang 2014 fertig sein.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Ghost Shark: Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne
    Ghost Shark
    Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne

    Die Royal Australian Navy hat zusammen mit Anduril Ghost Shark vorgestellt, eine U-Boot-Drohne, die Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsmissionen durchführen soll.

  2. Voodoo-X: Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte
    Voodoo-X
    Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte

    Mit originalen Chips und neuen Designtools soll die bisher beste 3dfx-Grafikkarte entstehen. HDMI und zuschaltbaren Speicher gab es bisher nicht.

  3. US-Airforce: KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet
    US-Airforce
    KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet

    Die US-Luftwaffe hat erfolgreich einen Nahkampf zwischen dem X-62A-Testflugzeug mit KI-Steuerung und einem bemannten F-16-Kampfflugzeug durchgeführt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /