Biomimetik: Roboter täuschten tierisch andere Roboter

Ein US-Forscher bringt Robotern mimetische Tricksereien aus der Tierwelt bei: Manche Tiere locken Artgenossen auf die falsche Fährte oder vertreiben Feinde, indem sie so tun, als seien sie viel stärker, als sie wirklich sind.

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Hinters Licht geführt: Zeit für Verstärkung gewinnen
Hinters Licht geführt: Zeit für Verstärkung gewinnen (Bild: Georgia Tech)

Biomimetik bedeutet, dass Roboter Fortbewegungsmechanismen nachahmen, sich etwa akrobatisch wie eine Küchenschabe um eine Kante schwingen oder wie ein Gecko an einer Scheibe hochlaufen. Forscher vom Georgia Institute of Technology in Atlanta haben Robotern eine Verhaltensweise von Eichhörnchen beigebracht: andere hinters Licht zu führen.

Abgeschaut haben sich die Forscher um Ronald Arkin das betrügerische Verhalten von Eichhörnchen: Die Nagetiere verstecken ihre gesammelten Eicheln und bewachen die Speicher. Nähert sich ein Artgenosse, ändert ein Eichhörnchen seine Patrouillenroute und lenkt die Aufmerksamkeit des vermeintlichen Futterdiebs auf Orte, an denen nichts zu holen ist.

Falsche Fährte

Dieses Verhalten haben die Wissenschaftler als Computermodell nachgebildet und auf einen Roboter übertragen. Ein mit diesem Algorithmus ausgestatteter Roboter ändert seine Route, wenn er einen anderen Roboter erkennt, und führt ihn so weg von dem Ort, den er bewachen soll.

  • Georgia-Tech-Forscher haben Roboter hinterhältiges Verhalten gelehrt. (Foto: Georgia Tech)
  • Roboter locken andere Roboter auf eine falsche Fährte oder täuschen sie über die eigenen Fähigkeiten. (Foto: Georgia Tech)
Georgia-Tech-Forscher haben Roboter hinterhältiges Verhalten gelehrt. (Foto: Georgia Tech)

Entwickelt wurde diese Technik im Auftrag des US-Militärs. "Dieses Verhalten könnte von Robotern genutzt werden, die auf dem Schlachtfeld Munition oder Versorgungsgüter bewachen", erklärt Arkin. "Wenn ein Feind anwesend wäre, könnte der Roboter seine Patrouillenroute ändern, um Menschen oder andere intelligente Maschinen zu täuschen, um so Zeit zu gewinnen, bis Verstärkung eintrifft."

Stärke vortäuschen

Eine andere Strategie, die die Forscher in der Fachzeitschrift IEEE Intelligent Systems beschreiben, ist das Vortäuschen von Stärke. Vorbild war hier der Graudrossling, ein Sperlingsvogel. Wird er bedroht, holt er sich bei Artgenossen Verstärkung. Gemeinsam attackieren die Vögel dann den Angreifer und versuchen, ihn durch vorgetäuschte Stärke in die Flucht zu schlagen.

Ein Roboter könnte ebenfalls einen Gegner über die eigenen Fähigkeiten täuschen, sagt Arkin. "Ehrlich die Fähigkeiten des Roboters zu zeigen, birgt das Risiko, dass dieser gefangen oder zerstört wird. Wenn Täuschung im rechten Moment und auf die richtige Art und Weise eingesetzt wird, könnte das die Bedrohung eliminieren oder zumindest verringern."

Tricksen und täuschen ist das Spezialgebiet von Arkin: Er bringt Robotern seit einigen Jahren bei, ihresgleichen und Menschen zu täuschen oder sich vor ihnen zu verstecken.

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