Curiosity: Woher stammt der Kohlenstoff?

Curiosity hat in Proben aus dem Marssand eine Kohlenstoffverbindung gefunden. Die Nasa-Wissenschaftler sind aber nicht sicher, ob der Rover den Kohlenstoff selbst von der Erde mitgebracht hat.

Artikel veröffentlicht am ,
Marsrover Curiosity: sechs Wochen am Rocknest
Marsrover Curiosity: sechs Wochen am Rocknest (Bild: Nasa/JPL-Caltech/MSSS)

Praktisch keine organischen Materialien in Rocknest - nach den wilden Spekulationen vorab brachte die jüngste Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa keine Überraschungen: Der Marsrover Curiosity hat im Sand von Rocknest keine spektakulären Substanzen gefunden. Eine Kohlenstoffverbindung ist möglicherweise irdischen Ursprungs.

  • Das Bild zeigt ein aus mehreren Fotos zusammengesetztes Panorama des Rovers am Rocknest. Auf dem Bild sind auch die Stellen zu sehen, wo Curiosity Proben aus dem Marssand entnommen hat. (Bild: Nasa/JPL-Caltech/MSSS)
Das Bild zeigt ein aus mehreren Fotos zusammengesetztes Panorama des Rovers am Rocknest. Auf dem Bild sind auch die Stellen zu sehen, wo Curiosity Proben aus dem Marssand entnommen hat. (Bild: Nasa/JPL-Caltech/MSSS)

Rocknest ist eine Formation mit angewehtem Sand und Staub im Marskrater Gale. Dort hat Curiosity erstmals eine komplette Analyse von Proben des Marsbodens vorgenommen: Die Sonde hat mit einer Schaufel Material aufgenommen und dieses in das Innere transportiert. Dort wurden die fünf Bodenproben mit den Instrumenten Sample Analysis at Mars (SAM) und Chemistry and Mineralogy X-Ray Diffraction Instrument (CheMin) untersucht.

Chlor vom Mars

Curiosity fand im Marssand Wasser, Schwefel sowie chlorhaltige Verbindungen, darunter Perchlorat, eine Chlor-Sauerstoff-Verbindung. Einen organischen Stoff stellte SAM fest: chloriertes Methan. Während das Chlor indes sicher marsianischen Ursprungs ist, wollten die Nasa-Forscher nicht ausschließen, dass Curiosity den Kohlenstoff von der Erde mitgebracht hat.

Bei der Analyse mit SAM wird die Probe erhitzt. Es sei möglich, dass der Chlor dann mit Kohlenstoffmolekülen, die sich noch im Innern von Curiosity befanden, reagiert habe. "Wir haben zu diesem Zeitpunkt keine definitive Detektion von organischen Stoffen auf dem Mars", resümierte Paul Mahaffy, wissenschaftlicher Leiter des SAM-Instruments, "aber wir suchen weiter danach in anderen Umgebungen vom Gale-Krater."

Oberflächen gereinigt

Zu Beginn der Tests hatte Curiosity den feinen Sand von Rocknest dazu benutzt, um die Oberflächen des Mechanismus zum Sieben und Aufteilen von Proben zu säubern. Das sollte sicherstellen, dass die Proben nicht durch Substanzen, die Curiosity möglicherweise von der Erde mitgebracht hat, verunreinigt werden. Es kann sein, dass das nicht vollständig gelungen ist. Kohlenstoffverbindungen können Hinweise auf Leben sein.

Vor der Pressekonferenz war spekuliert worden, ob Curiosity wohl erste Spuren von Leben auf dem Mars gefunden habe. John Grotzinger selbst, der wissenschaftliche Leiter der Curiosity-Mission, hatte diese ausgelöst, als er in einem Interview mit dem National Public Radio (NPR) von Daten sprach, die "in die Geschichtsbücher eingehen" würden. Die Nasa sah sich daraufhin zu einem Dementi veranlasst.

Curiosity hat sich sechs Wochen am Rocknest aufgehalten. Inzwischen hat sich der Rover wieder in Bewegung in Richtung Osten gesetzt. Nächstes Ziel ist ein Platz, der die Bezeichnung Point Lake trägt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Rebel Moon - Teil 2
Sternenkrieg um einen Bauernhof

Rebel Moon: Teil 2 trägt den Untertitel Die Narbenmacherin, hat in unserer Erinnerung aber keinerlei Spuren hinterlassen.
Eine Rezension von Daniel Pook

Rebel Moon - Teil 2: Sternenkrieg um einen Bauernhof
Artikel
  1. Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
    Fehlerhaftes Pedal
    Tesla muss Cybertruck zurückrufen

    Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

  2. Gentoo Linux: KI-generierter Code ist unerwünscht
    Gentoo Linux
    KI-generierter Code ist unerwünscht

    Bei Gentoo Linux hat man sich entschlossen, KI-Code zu verbieten. Man adressiert damit Bedenken zu Urheberrecht, Qualität und Ethik.

  3. Voodoo-X: Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte
    Voodoo-X
    Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte

    Mit originalen Chips und neuen Designtools soll die bisher beste 3dfx-Grafikkarte entstehen. HDMI und zuschaltbaren Speicher gab es bisher nicht.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /