BCI: Schokolade essen mit Gedankenkraft

Eine gelähmte Patientin in den USA bewegt einen Roboterarm über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle (BCI). Damit kann sie etwas, das ihr lange verwehrt war: eine Tafel Schokolade nehmen und hineinbeißen.

Artikel veröffentlicht am ,
Schokolade im Anflug: Jan Scheuermann
Schokolade im Anflug: Jan Scheuermann (Bild: UPMC)

Ihre eigenen Arme kann Jan Scheuermann nicht bewegen. Aber sie kann mit der Kraft ihrer Gedanken einen Roboterarm steuern: Zwei Elektroden nehmen Signale aus Scheuermanns Gehirn auf und leiten sie an einen Computer weiter. Ein Algorithmus übersetzt die Aktionspotenzialmuster in Steuerbefehle für den Roboterarm.

Inhalt:
  1. BCI: Schokolade essen mit Gedankenkraft
  2. Sieben Freiheitsgrade nach drei Monaten

Der Arm hat sieben Freiheitsgrade: Er kann nach rechts und links, nach oben und unten sowie nach vorne und hinten bewegt werden. Das Handgelenk kann in zwei Ebenen abgeknickt sowie gedreht werden, und schließlich kann die Hand greifen.

96 Kontakte

Die Elektroden sind jeweils etwa 1,6 Quadratzentimeter groß und haben je 96 Kontakte, über die sie mit Nervenzellen verbunden sind. Sie sitzen in dem Bereich des Bewegungszentrums, der für den rechten Arm zuständig ist.

Scheuermann leidet seit 1996 unter spinozerebellärer Ataxie (Spinocerebellar Ataxias, SCA), einer neurodegenerativen Erkrankung, bei der die Verbindung zwischen dem Gehirn und den Muskeln langsam schlechter wird. Das führte zunächst zu Bewegungsstörungen. Seit einigen Jahren ist die 53-Jährige weitgehend gelähmt. Sie kann nur noch ihren Kopf bewegen.

Freiwillig

Im Herbst vergangenen Jahres sah Scheuermann einen Bericht über einen Gelähmten, der mit Hilfe einer Gehirn-Computer-Schnittstelle (Brain-Computer-Interface, BCI) einen Computer bediente. An Ende des Beitrags erklärten die Forscher vom Klinikum der Universität in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania (University of Pittsburgh Medical Center, UPMC), dass sie weitere Probanden suchten, und Scheuermann meldete sich.

Im Februar wurden der Patientin die beiden Elektroden eingesetzt. Nach zwei Tagen wurde sie erstmals mit einem Computer verbunden. Sie hätten sehen können, dass die Neuronen aktiv gewesen seien, als Scheuermann daran gedacht habe, ihre Hand zu schließen, erzählt Projektleiterin Jennifer Collinger. Habe sie aufgehört, daran zu denken, hätten die Neuronen geschwiegen.

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Sieben Freiheitsgrade nach drei Monaten 
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Daxter666 20. Dez 2012

Man könnte mit dieser Technik doch auch kaputte Nervenverbindungen zwischen Gehirn und...

Endwickler 18. Dez 2012

Wow, langsam verstehe ich, wieso meine Professoren immer meckerten, dass ich mich zu...

elgooG 18. Dez 2012

Ist eben nur ein Synonym für "Konzentration", klingt aber etwas reißerischer. ;-)



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