Android 4.2: App-Prüfung erkennt nur wenig Schadsoftware

Mit Android 4.2 hat Google eine App-Prüfung in das Betriebssystem integriert. Damit soll Schadsoftware vor der Installation entdeckt werden. Ein Forscher hat die Funktion ausprobiert und kommt zu einem enttäuschenden Ergebnis.

Artikel veröffentlicht am ,
App-Prüfung in Android 4.2
App-Prüfung in Android 4.2 (Bild: Screenshot Golem.de)

Dem Nexus 10 mit vorinstalliertem Android 4.2 wurden insgesamt 1.260 Schadanwendungen vorgelegt. Davon erkannte Googles neue App-Prüfung lediglich 193, was einer Erkennungsrate von gerade mal 15,32 Prozent entspricht. Den Test durchgeführt hat der Informatikwissenschaftler Xuxian Jiang von der North Carolina State University. Ein Vergleich mit Anti-Viren-Apps für Android zeigt, wie schlecht die Schadsoftware-Erkennung der App-Prüfung ist.

  • Apps aus Quellen jenseits von Googles Play Store werden erst nach Abfrage installiert. (Screenshot: Golem.de)
Apps aus Quellen jenseits von Googles Play Store werden erst nach Abfrage installiert. (Screenshot: Golem.de)

In Android 4.2 hat Google eine App-Prüfung integriert. Vor der Installation von Anwendungen jenseits des Play Store werden diese nun auf Schadfunktionen überprüft. Damit soll verhindert werden, dass sich Anwender unbemerkt Schadsoftware installieren. Für die App-Prüfung werden etliche Daten an Google gesandt. Das umfasst zur App gehörende URLs, die Geräte-ID, die Versionsnummer der verwendeten Android-Version, die IP-Adresse sowie Cookies.

App-Prüfung berücksichtigt nur Hash-Wert und Paketname

Laut Jiang wurde für den Test Schadsoftware verwendet, die eigentlich in der Sicherheitsbranche bekannt ist und somit auch Google kennen sollte. Der Forscher bemängelte, dass die App-Prüfung wohl lediglich einen Hash-Wert und einen Paketnamen prüft, um bekannte Schadsoftware zu erkennen. Diese Prüfung kann sehr leicht umgangen werden, indem Hacker die Prüfsumme bestehender Schadsoftware verändern.

In einem zweiten Test wurde eine Auswahl der Schadsoftware nochmals der App-Prüfung vorgelegt. Zudem sollten eine Reihe bekannter Antivirenapplikationen die Schadapplikationen erkennen. Bei den Antivirenprogrammen erkannten zwei Produkte alle Schadanwendungen, fünf weitere Apps kamen auf eine Erkennungsrate von mehr als 90 Prozent.

Zwei Anti-Viren-Apps erkannten immerhin noch mehr als 75 Prozent der Schad-Apps und ein Virenscanner kam nur auf eine Erkennungsrate von 51,02 Prozent. Aber selbst das ist besser als Googles App-Prüfung, die in diesem Test lediglich etwas mehr als 20 Prozent der Schadsoftware blockierte. Es wird erwartet, dass Google die Erkennungsrate in der Zukunft erhöhen wird. Im September 2012 kaufte Google Virustotal und könnte den Dienst in die App-Prüfung integrieren.

Ohnehin wird es noch viele Monate dauern, bis die Sicherheitsfunktion aus Android 4.2 bei den Android-Nutzern angekommen ist. Die meisten Hersteller von Smartphones und Tablets liefern Updates erst Monate nach Google aus. Bisher laufen gerade mal 35 Prozent aller Android-Geräte mit Android 4.x. Der Anteil von Android 4.1 liegt bei gerade mal 5,9 Prozent und Android 4.2 kommt lediglich auf 0,8 Prozent Anteil. Die überwiegende Mehrheit der Android-Geräte läuft mit einer älteren Version.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


chrulri 12. Dez 2012

Eher Sand in Mensches Kopf Taktik ;-D

kendon 12. Dez 2012

und was hat das jetzt mit meiner frage zu tun? wenn man solche erhebungen doch anstellt...

JanZmus 11. Dez 2012

Ne, dann ist es ein altes Auto. So war das aber auch nicht gemeint und ich glaube, das...

zettifour 11. Dez 2012

Donnerwetter...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
20 Jahre Far Cry
Das deutsche Grafikwunder

Mit Far Cry feierte der deutsche Entwickler Crytek 2004 ein viel beachtetes Debüt. Kann der Südsee-Shooter auch 20 Jahre später noch beeindrucken?
Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

20 Jahre Far Cry: Das deutsche Grafikwunder
Artikel
  1. SU7: Xiaomi stellt elektrische Sportlimousine für 28.000 Euro vor
    SU7
    Xiaomi stellt elektrische Sportlimousine für 28.000 Euro vor

    Xiaomi positioniert sein Elektroauto SU7 gegen das Tesla Model 3 und heizt den Preiskampf auf dem chinesischen Automarkt weiter an.

  2. Prost: Belgisches Bier mit künstlicher Intelligenz gebraut
    Prost
    Belgisches Bier mit künstlicher Intelligenz gebraut

    Forscher haben ein KI-Modell entwickelt, um bessere Biere zu brauen, die bei den Verbrauchern besonders gut ankommen.

  3. Softwareentwicklung: Events und APIs mit DDD entwerfen
    Softwareentwicklung
    Events und APIs mit DDD entwerfen

    Anforderungen an Software ändern sich schneller als je zuvor. Damit Entwickler da mitkommen, sollten sie Domain-driven Design nutzen. Wie das geht, zeigen wir an einem Beispiel.
    Von Annegret Junker

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Prime: Filme leihen für 0,99€ • Super Sale bei Alternate • MindStar: CHERRY Xtrfy MZ1 RGB Wireless 79€ • Alternate: Corsair RM750x/RM850x 109,90€/124,90€, ADATA 64 GB DDR5-6000 206,89€, Bosch-Professional-Werkzeuge • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /