Test Landwirtschafts-Simulator 2013: Bauer sucht Fun

Pflügen, säen, düngen: Der Landwirtschafts-Simulator 2013 schickt virtuelle Agrarwirte auf den PC-Acker. Um mit den über 100 Traktoren und Mähdreschern Spaß zu haben, ist aber sehr viel Eigeninitiative bei der Einarbeitung nötig.

Artikel veröffentlicht am ,
Landwirtschafts-Simulator 2013
Landwirtschafts-Simulator 2013 (Bild: Astragon)

In der Abendsonne den Acker düngen, umgeben von putzigen Ferkeln und Kälbchen, dazu unbegrenzte Freiheit auf dem eigenen Hof und geruchsneutrale Misthaufen: klingt verlockend - hat aber mit dem Alltag von Agrarwirten wenig bis nichts zu tun. Aber zumindest am PC können wir die Sache mit dem eigenen Bauernhof ausprobieren, nämlich in der Serie Landwirtschafts-Simulator und einer Reihe ähnlicher Programme. Das am meisten verbreitete, eben der Landwirtschafts-Simulator des Publishers Astragon, liegt jetzt in der 2013er Version vor. Entwickelt wurde es von einem Studio namens Giants Software aus der Nähe von Zürich.

Ein schickes Fachwerkhaus, dazu ein paar Traktoren, ein Mähdrescher und ein kleiner Acker: Sehr viel mehr haben wir nicht am Anfang der Kampagne. Aber es reicht, um den Betrieb zu vergrößern, weitere Felder und Gebäude zu kaufen und später ein paar Stallungen mit Hühnern und Rindern anzulegen. Das Ganze spielt in der Nähe des fiktiven Ortes Hagenstedt, der überall in Deutschland sein könnte.

  • Ein Mähdrescher lädt seine Ernte auf einen Anhänger.
  • In diesem schicken Fachwerkhaus wohnt der Spieler - hinein kann er allerdings nicht.
  • In elf Tutorials lernt der Spieler die Bearbeitung der Äcker kennen.
  • Tierwirtschaft ist erst mit etwas Erfahrung möglich.
  • Sogar Bienen gibt es...
  • Die Grafik der Umgebung ist nicht zeitgemäß, die Fahrzeuge und Geräte sind allerdings recht detailreich.
  • Die Kampagne versetzt den Spieler als Landwirt mitten ins Grüne.
  • Drei Schwierigkeitsstufen stehen zur Auswahl.
Ein Mähdrescher lädt seine Ernte auf einen Anhänger.

Eine der wichtigsten Aufgaben in dem Spiel ist das Bewirtschaften der Äcker. Dazu fahren wir erst mit einem Traktor und einem Pflug über das Feld, anschließend bringen wir die Saat auf und düngen sie, etwas später wird geerntet. Das wäre auf Dauer ziemlich langweilig, da uns am PC weder frischer Wind um die Nase weht noch eine schöne Aussicht belohnt. Zum Glück können Helfer einen Teil der Aufgaben automatisch ausführen: Dazu drücken wir, sobald der korrekte Traktor mit dem passenden Gerät auf dem Acker steht, die "H"-Taste - schon fährt die KI die Furchen rauf und runter. Ganz aus den Augen lassen können wir die Vehikel leider nicht immer, denn wenn wir etwa Weizen abernten, müssen wir alle paar Augenblicke den Inhalt des Vorratsbehälters umladen - und das geht nur manuell.

Die Erträge können wir selbst benutzen oder weiterverkaufen und dann nach und nach das Anwesen vergrößern und ausbauen. Einen Großteil dieser Jobs erledigen wir in einem übersichtlichen Menü, in dem wir auch unsere Felder verwalten und andere Managementfunktionen ausführen. Die werden mit zunehmender Betriebsgröße immer komplexer und sind die eigentliche Herausforderung des Landwirtschafts-Simulator 2013.

Neben der Karriere bietet uns das Programm auf Wunsch auch Zusatzaufgaben an, dann müssen wir für ein paar zusätzliche Euros etwa einen Golfplatz mähen - auf Dauer werden diese Jobs aber sehr eintönig.

Großer Fuhrpark

Eines der wesentlichen Merkmale von Astragons Agrarspiel sind die vielen landwirtschaftlichen Geräte. In der aktuellen Version gibt es rund 100 Fahrzeuge und sonstige Geräte, die von rund 20 Marken wie Deutz-Fahr, Lamborghini, Horsch und Amazone lizenziert sind. Besonders viel können wir mit den Dingern zwar nicht anstellen - also etwa kein Reparieren oder Modifizieren. Grafisch sehen sie allerdings teils imponierend echt aus und sind mit vielen Details ausgestattet.

Davon abgesehen, erfüllt die Grafik zwar ihren Zweck. Aber es wäre durchaus mehr möglich gewesen: Die Landschaft wirkt leer, Animationen sind entweder gar nicht vorhanden und wenn, dann meist etwas holprig - wer etwa mit einem Traktor gegen eine Mauer rummst, erlebt nur ein dezentes Zurücksetzen.

Der Landwirtschafts-Simulator 2013 ist derzeit nur für Windows-PC erhältlich. Er kostet rund 25 Euro, eine Collector's Edition ist für knapp 40 Euro erhältlich. Als Kopierschutz muss der Spieler einen der Packung beliegenden Code eingeben, außerdem muss die DVD im Laufwerk liegen - eine Aktivierung bei Steam oder ähnlichen Portalen ist nicht vorgesehen. Die USK hat eine Freigabe ab 0 Jahren erteilt.

Fazit

Die Ansätze für eine spannende Simulation sind da - aber in der jetzigen Form ist auch der Landwirtschafts-Simulator 2013 ein Programm mit zu vielen Macken, als dass man es ohne sehr viele Einschränkungen empfehlen könnte. Größtes Manko ist die unglaublich unbeholfene Art, wie der Spieler die vielen Funktionen erklärt bekommt. Warum die Entwickler das nicht in eine Kampagne mit ein paar Missionen, vielleicht sogar mit einer Story verpacken und den Spieler dann anschließend oder parallel in eine offene Agrarwelt schicken, ist im Jahr 2012 unverständlich. Stattdessen müssen sich angehende Agrarwirte im banalen Tutorial gleich mehrfach erklären lassen, wie sie - mit einem jeweils anderen Vehikel - über einen Acker fahren...

Wer die Vorgänger mag, wird mit der 2013er Ausgabe wohl trotzdem Freude haben. Denn die Auswahl an landwirtschaftlichen Maschinen ist groß. Deren Detailgrad kann auch überzeugen, ebenso wie die ernsthafte Aufmachung des Spiels, das durch Mods auch noch erweitert werden kann.

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Phreeze 29. Okt 2012

Idem :) Trucks, und mein favorite, und etwas seltener zu finden: "Kopfgeldjäger...

/mecki78 29. Okt 2012

Naja, Rollen tauschen ist ja auch was anderes. Wenn du Fluglotse bist und dann einen...

Keridalspidialose 29. Okt 2012

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=gEJHrmliVQw

GIider 28. Okt 2012

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