IBM: Chip mit 10.000 Transistoren aus Kohlenstoff-Nanoröhren

IBM-Forscher haben einen Chip mit mehr als 10.000 Transistoren aus Kohlenstoff-Nanoröhren (Carbon Nanotubes) mit herkömmlichen Fertigungsmethoden hergestellt. Chips aus Kohlenstoff-Nanoröhren sollen kleiner, schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Chips.

Artikel veröffentlicht am ,
Wafer mit Kohlenstoff-Nanoröhren
Wafer mit Kohlenstoff-Nanoröhren (Bild: IBM)

Da die Physik der weiteren Miniaturisierung von herkömmlichen Siliziumchips Grenzen setzt, könnten künftige Chipgenerationen auf Kohlenstoff-Nanoröhren basieren. Sie sollen kleine Strukturen und somit mehr Rechenleistung bei geringerer Leistungsaufnahme bieten. Doch noch lassen sich solche Chips nicht herstellen, aber Forschern von IBM ist ein wichtiger Schritt hin zur kommerziellen Fertigung von Chips auf Basis von Kohlenstoff-Nanoröhren gelungen.

Sie konnten mit herkömmlichen Fertigungsmethoden einen Chip bauen und testen, der auf den mehr als 10.000 funktionierenden Transistoren aus Kohlenstoff-Nanoröhren arbeitet. Der Ansatz soll es ermöglichen, Halbleiter mit einer großen Zahl an Transistoren aus Kohlenstoff-Nanoröhren herzustellen, die an vorher festgelegten Positionen auf dem Chip sitzen. Bislang war es Forschern nur gelungen, mehrere hundert Kohlenstoff-Nanoröhren auf einmal zu platzieren. Um aber kommerziell nutzbare Chips zu bauen, bedarf es laut IBM aber der präzisen Anordnung von mehreren Milliarden Transistoren.

  • IBM-Forscher Hongsik Park mit unterschiedlichen Lösungen mit Kohlenstoff-Nanoröhren
  • IBM-Forscher Hongsik Park mit unterschiedlichen Lösungen mit Kohlenstoff-Nanoröhren
  • Ein Wafer mit Kohlenstoff-Nanoröhren
  • Ein Wafer mit Kohlenstoff-Nanoröhren
  • Kohlenstoff-Nanoröhren kommen aus der Chemie.
  • IBM-Forscher Hongsik Park
  • Feld-Effekt-Transistoren aus Kohlenstoff-Nanoröhren
  • Die Kohlenstoff-Nanoröhren haften am Hafnium-Oxid an.
  • Hohe Packungsdichte an Kohlenstoff-Nanoröhren
  • IBMs Forscher nutzen zwei Substrate: eines aus Hafnium-Oxid und eines aus Silizium-Oxid
  • Kohlenstoff-Nanoröhren
  • Künftig sollen sich Milliarden von Kohlenstoff-Nanoröhren pro Quadratzentimeter platzieren lassen.
  • Kohlenstoff-Nanoröhren auf Hafnium-Oxid
  • Präzise platzierte Kohlenstoff-Nanoröhren
IBM-Forscher Hongsik Park mit unterschiedlichen Lösungen mit Kohlenstoff-Nanoröhren

Da sich Kohlenstoff-Nanoröhren sowohl metallisch als auch halbleitend verhalten können, besteht die große Herausforderung darin, sie exakt auf einer Wafer-Oberfläche zu platzieren, um elektrische Schaltkreise herzustellen. Für Computerchips sind praktisch nur Kohlenstoff-Nanoröhren mit Halbleiter-Eigenschaften nutzbar, so dass die übrigen praktisch komplett entfernt werden müssen, um Fehler in den Schaltkreisen zu verhindern. Für große Schaltungen ist es zudem notwendig, die Ausrichtung und den Ort der Kohlenstoff-Nanoröhren auf dem Substrat zu kontrollieren.

Um das zu erreichen, haben die IBM-Forscher eine neue Methode auf Basis eines Ionen-Austauschs entwickelt, mit dem sich die Kohlenstoff-Nanoröhren in hoher Dichte präzise platzieren und ausrichten lassen. So sollen sich letztendlich mehrere Milliarden individuelle Kohlenstoff-Nanoröhren pro Quadratzentimeter kontrolliert unterbringen lassen. Dabei kommen herkömmliche Chemikalien und existierende Prozesse zur Halbleiterfertigung zum Einsatz, so dass die Industrie nun mit Kohlenstoff-Nanoröhren in größerer Zahl experimentieren kann.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Per GPU geknackt
So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter 2024

Ein gutes Passwort sollte mindestens 8 Zeichen lang sein, lautet oftmals die Empfehlung. Neue Untersuchungen zeigen jedoch: Die Zeit ist reif für mehr.

Per GPU geknackt: So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter 2024
Artikel
  1. Quellcode auf Github: MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source
    Quellcode auf Github
    MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source

    Nachdem der ehemalige CTO eine alte MS-DOS-Floppy entdeckt hat, veröffentlicht Microsoft ein Stück Betriebssystem-Geschichte.

  2. Marskolonie: Elon Musk spricht über Marspläne sowie Starship 2 und 3
    Marskolonie
    Elon Musk spricht über Marspläne sowie Starship 2 und 3

    Für die Besiedlung des Mars braucht es mehr Raumschiffe und Startmöglichkeiten. Elon Musk redet vor seinen SpaceX-Mitarbeitern sogar von der Entwicklung vom Starship 2 und 3.
    Ein Bericht von Patrick Klapetz

  3. Falsches Online-Portal: Telekom-FTTH wegen Fehler beim Bauamt gefährdet
    Falsches Online-Portal
    Telekom-FTTH wegen Fehler beim Bauamt gefährdet

    Vor einem Jahr erklärte das Bauamt Melsungen, das Glasfaser-Markterkundungsverfahren sei online. Das ist aber offenbar bis heute nicht passiert, Fördergelder und Ausbau durch die Telekom sind gefährdet.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /