Test Doom 3 BFG Edition: Geisterbahn reloaded
Enge, dunkle Schlauchlevel und plötzlich auftauchende Monster von allen Seiten: Der Klassiker Doom 3 setzt auf eher simple Schockeffekte. Jetzt gibt es eine Neuauflage mit Detailänderungen, zusätzlichen Levels und einer Immer-an-Taschenlampe.
Wer in einem Spiel von id Software auf den Mars muss, der kann mit einem nicht rechnen: Ruhe und Erholung. Denn natürlich entpuppt sich der sonst so brave Planet als Hölle, in der teuflische Wesen nur ein Ziel haben - nämlich das, uns so schnell wie möglich ins Jenseits beziehungsweise zum letzten Savegame zu schicken. Das war auch im 2004 veröffentlichten Klassiker Doom 3 so, der jetzt für Windows-PC sowie für Xbox 360 und Playstation 3 verfügbar ist. Vorne auf der Packung prangt übrigens nicht das Logo von id Software, sondern das von Bethesda Softworks - so viel dazu, wer seit der Übernahme von id das Sagen hat.
Die BFG-Edition wurde dezent überarbeitet und an den Stand der (Konsolen-) Technik angepasst. Die am deutlichsten spürbare Neuerung ist allerdings, dass der Spieler seine Taschenlampe nun immer eingeschaltet haben kann - und sich eben nicht mehr zwischen der Lichtquelle und seiner Waffe entscheiden muss. Das ist wirklich praktisch, weil er in den meist stockdunklen Umgebungen sonst so gut wie nichts sieht, die Waffe aber natürlich ebenfalls immer überlebensnotwendig ist. Ein bisschen nimmt es dem Spiel aber auch die Spannung, eben weil der Kampf mit der bösen Brut nun schnell und einfacher abläuft.
Auch die Grafik wurde leicht überarbeitet - insbesondere die Texturen, etwa auf dem Gesicht des Oberschurken Dr. Malcolm Betruger, sehen etwas besser aus als in der Originalversion. Trotzdem wirkt Doom 3 nicht zeitgemäß. Während die Licht- und Schatteneffekte und die Umgebungen noch halbwegs okay rüberkommen, können Charaktere und deren Animationen insbesondere den aktuellen PC-Shootern nicht mehr das Wasser reichen. Wer mag, kann jetzt übrigens auch in stereoskopischem 3D spielen - und mit der Oculus Rift antreten, sobald die 3D-Brille verfügbar ist.
Neben Doom 3 enthält die BFG Edition noch die aus Jugendschutzgründen hierzulande nicht offiziell veröffentlichte Erweiterung Auferstehung des Bösen (Resurrection of Evil) sowie unter dem Titel Lost Missions sieben weitere Levels. Dazu kommen noch die beiden Klassiker Doom und Doom 2.
Wo sich Hakenkreuze oder andere hierzulande verbotene Symbole befanden, wurden diese in der Doom 3 BFG Edition entfernt. Und zwar weltweit in allen Versionen, so dass die deutsche Fassung inhaltsgleich mit dem US-Original ist. Bis auf die Sprache - was sowohl die Sprachausgabe als auch Ingame-Texte betrifft. Die Synchronsprecher wirken in den meisten Fällen übrigens nicht sehr professionell.
Die Doom 3 BFG Edition kostet für Windows-PC rund 30 Euro, eine Aktivierung über Steam ist notwendig. Auf Xbox 360 und Playstation 3 muss der Spieler rund 40 Euro investieren. Die USK hat eine Freigabe ab 18 Jahren erteilt.
Die Version für die Xbox 360 kämpft übrigens mit einem größeren Bug: Wer das Spiel auf der Festplatte installiert, kann Doom und Doom 2 nicht starten. Der Hersteller rät deshalb von einer Installation ab - zumal die Ladezeit angeblich sowieso nicht verkürzt wird.
Fazit
Doom 3 war zum Teil in technischer, nicht aber in spielerischer Hinsicht ein Meilenstein. Letzteres ist natürlich auch heute noch eine Schwäche. Allerdings: Wer sich an der allzu einfachen Handlung, den simplen und irgendwann voraussehbaren Schockeffekten sowie den auf Dauer eintönigen Schlauchlevels nicht stört, bekommt mit der BFG Editon eine ordentlich überarbeitete und gut zusammengestellte Sammlerausgabe. Für Fans ein Muss - aber wer zeitgemäß-spektakuläre Action sucht, findet derzeit natürlich viel bessere Alternativen.
Wo sind denn die Lost Missions zu finden?
Habe Doom3 damals zusammen mit meiner GraKa gekauft (NV40) und seit dem liegt es auf der...
Ja. Suche/Siehe auch: http://bit.ly/OZxJq2 ! War bei mir nunmal so der Fall. (- und...
Lieber SOF das war ein geiles spiel damals...