Test Bad Piggies: Teils saumäßig frustrierend
Jetzt ist klar, warum die Angry Birds so sauer sind: Sie haben Bad Piggies gespielt. Das neue Programm von Rovio Entertainment ist zwar clever gemacht - aber weit vom unkomplizierten Charme der Hauptserie entfernt.
Das Grundprinzip von Bad Piggies ist einfach: Eines der grünen Schweine, die Spieler aus Angry Birds kennen, muss von A nach B gelangen. Klingt einfach, ist es im neuen Werk des Entwicklerstudios Rovio Entertainment aber natürlich nicht. Denn bevor die Reise beginnt, muss der Spieler aus einer Handvoll Bauteile erst ein Fahrzeug oder Fluggerät bauen - etwa einen per Propeller angetriebenen Waggon oder eine Rakete.
Zu Beginn der insgesamt 60 Level ist also erst mal Basteln angesagt. Um etwa einen Waggon zu bauen, zieht der Spieler mit dem Finger aus einer Reihe von vorgegebenen Bauteilen erst zwei Räder auf ein kleines Gitternetz und dann drei Kästchen, die sozusagen die Karosserie bilden. Dann kommt noch ein Propeller hinten dran und anschließend das grüne Schwein als Fahrgast in die Mitte.
Wer dann ein Häkchen antippt, setzt das Vehikel in Bewegung. Der Antrieb - neben Propellern gibt es auch Turbobooster oder sogar Sprengstoff - steht auf einen weiteren Knopfdruck am unteren Bildschirmrand zur Verfügung. Jetzt geht es darum, das Gefährt so zu steuern, dass es etwa im richtigen Moment vor einer Schanze beschleunigt oder eben nicht über das mit einer Fahne markierte Ziel hinausschießt.
Dabei gibt es eine ganze Reihe von Herausforderungen: Die Fahr- und Flugzeuge verfügen über eine vergleichsweise echt wirkende Fahr- und Flugphysik, so dass der Spieler nie ganz sicher sein kann, welche Wirkung etwa ein in der Kurve ausgelöstes TNT-Paket hat.
Die größte Herausforderung in Bad Piggies ist aber die Konstruktion der Vehikel. Das ist zwar auch mal ganz einfach - etwa, wenn nur ein einziger Luftballon über einer Sau anzubringen ist. Aber meist braucht man erstens eine Grundidee, wie das jeweilige Fahr- oder Flugzeug überhaupt funktionieren soll, und dann muss man es auch noch so zusammenbauen, dass es funktioniert. Dazu sind gelegentlich sehr viele Versuchsfahrten nötig - zumal die Wirkungsweise der insgesamt 33 unterschiedlichen Objekte nicht immer von Anfang an ganz klar ersichtlich ist. Auf Dauer ist das frustrierend! Wer mag, kann sich für ein paar zusätzliche Echtgeld-Cent allerdings von einem Mechaniker das Auto oder die Rakete auf Knopfdruck vollständig bauen lassen.
Als Belohnung für erfolgreich absolvierte Levels gibt es bis zu drei Sterne. Die sind diesmal sammelbar, das heißt: Wer zwei in einem Durchgang für Ankunft und eine getroffene Kiste bekommt und einen dritten für die Bestzeit im nächsten, hat trotzdem drei Sterne. Die Grafik erinnert deutlich an Angry Birds, ist aber auf Dauer nicht ganz so abwechslungsreich. Die schwungvolle Musik macht gute Laune, das ständige Grunzen im Hintergrund zumindest bei uns im Test nicht.
Bad Piggies ist mit Unterstützung des Gamecenters für iPhone (0,79 Euro) und iPad (2,39 Euro) verfügbar sowie werbefinanziert für Android. Später soll es auch Versionen für andere Plattformen geben - inklusive Windows-PC und Mac OS.
Fazit
Wer einfach nur die Schweinchen aus Angry Birds süß findet, sollte mit einem Vehikel seiner Wahl einen großen Bogen um Bad Piggies machen, denn ohne zündende Ideen kommt man in vielen Levels nicht über die Bau- und Experimentierphase hinaus. Da vergeht der Spaß am Spiel schnell. Eine Empfehlung ist das Spiel nur für geduldige Bastler mit einem Faible für Denkspiele, die wegen der soliden Gestaltung des Programms auf ihre Kosten kommen. Schade, aber die grünen Säue haben nicht annähernd einen so hohen Spaß- und Suchtfaktor wie ihre gefiederten Erzfeinde.
Ich kann Golems Meinung nicht nachvollziehen. Ich hatte das Spiel ziemlich schnell durch...
aus der Sicht eines Hauptschülers bist Du wohl dumm, weil Du so lange zur Schule gegangen...
Nord-Korea oder Süd-Korea?
in der Vergangenheit haben die Menschen all das mit Ihrem Hirn gemacht, was wir heute mit...