Diaspora: Gründer übertragen Weiterentwicklung der Community
Das Diaspora-Team zieht sich aus seiner Führungsposition zurück und konzentriert sich auf neue Projekte. Die Weiterentwicklung des dezentralen sozialen Netzwerks Diaspora soll deshalb künftig die engagierte Community übernehmen.
Die Diaspora-Gründer ziehen sich von ihrer leitenden Position bei der Entwicklung ihres freien und dezentralen sozialen Netzwerks zurück. Die große Facebook-Alternative ist es bisher nicht geworden. Die Weiterentwicklung von Diaspora überlassen die Gründer in Zukunft der Community - und zeigen sich stolz über das gemeinsam Erreichte.
Diaspora sei bis dato eines der größten Github-Projekte. Es sei in fast 50 Sprachen übersetzt worden und über 100 Entwickler aus aller Welt beteiligten sich bereits. Bei Diaspora behält der Nutzer die Kontrolle über die selbst eingestellten Daten, kann sich aber auch mit Twitter, Facebook und Co. vernetzen. Immerhin ein paar tausend Diaspora-Nutzer und einige hundert Diaspora-Pods soll es bereits geben. Das dürfte weit weniger sein, als sich die Gründer ursprünglich erhofft hatten.
Bisher wenig Erfolg
Einer der Hauptgründe dafür dürfte sein: Diasporas starker Fokus auf Datenschutz widerspricht dem Erfolgskonzept von sozialen Netzwerken, die durch möglichst viel Öffentlichkeit auch einander fremde Menschen miteinander vernetzen sollen. Auf Diaspora finde man sich nicht, kritisiert etwa Caspar Clemens Mierau. Der Blogger hält Diaspora deshalb für antisozial.
Darüber hinaus bleibt auch die Einrichtung von Pods, eigenen Diaspora-Knoten, etwas für erfahrene Computernutzer. Doch immerhin finden Interessenten auf der überarbeiteten Website Joindiaspora.com nun auch eine Liste von Nutzer-betriebenen Pods, bei denen sie sich anmelden und Diaspora ebenfalls nutzen können.
"Diaspora ist zu etwas geworden, das mehr als nur ein Projekt ist, das vier Jungs in ihrem Büro in der Schule gestartete haben. Es ist größer als jeder von uns, größer als das Geld, das wir gesammelt haben oder der Code, den wir geschrieben haben. Es entwickelte sich zu etwas, das die Menschen weltweit bewegt und sie inspiriert", sagte Daniel Grippi. Er ist einer der vier Diaspora-Mitgründer. Gemeinsam mit Maxwell Salzberg, Raphael Sofaer und Ilya Zhitomirskiy, der 2011 starb, hatte er vor über zwei Jahren angefangen, an Diaspora zu arbeiten.
Neues Projekt: Makr.io
Der Rückzug aus der Diaspora-Projektleitung resultiert offenbar auch aus nachlassendem Interesse der Gründer. Grippi schreibt in der entsprechenden Ankündigung, dass es nun an der Zeit für die Gründer sei, den Code wieder dorthin zu packen, wofür das Herz schlage - was Grippi und Salzberg angeht, ist damit Makr.io gemeint.
Grippi und Salzberg haben den kommerziellen Remixing-Dienst Makr.io gemeinsam mit Kayla Holderbein und Rosanna Yau gestartet. Unterstützt werden sie dabei durch YCombinator. Makr.io lädt Nutzer dazu ein, Bilder und Sprüche miteinander zu teilen, Bilder aus dem Netz neu zusammenzustellen und immer neue potenzielle Internet-Memes zu kreieren. Das Ganze wirkt im Moment wie eine Mischung aus bekannten Diensten, etwa wie Canv.as oder Pinterest, ohne jedoch bereits so geschliffen zu sein. Auf Facebook zur bequemen, schnellen Anmeldung verzichtet dabei auch Makr.io nicht.
Und "wir übergeben das der Community" kann man jetzt auch eher mit "wir haben kein Geld...
Die Leute wollen aber nicht "irgendwen" finden, sondern in erster Linie erstmal bekannte...
verwechselt der da nicht etwas? ;) es ist schon traurig wie begriffe missbraucht werden...