E-Mail-Dienst: Google Mail heißt in Deutschland wieder Gmail

Google beginnt nach zwei Monaten Wartezeit damit, den E-Mail-Dienst Google Mail für deutsche Nutzer wieder in Gmail umzubenennen. Das wurde möglich, weil Google wohl die deutschen Markenrechte für Gmail erhalten hat.

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Google Mail wird in Deutschland wieder zu Gmail.
Google Mail wird in Deutschland wieder zu Gmail. (Bild: Google)

Deutsche Nutzer von Google Mail erhalten in Kürze einen Hinweis, dass ihr Konto auf Gmail umgestellt werden kann. Ein entsprechender Hinweis erscheint bei der Anmeldung. Wenn der Nutzer die Umstellung bestätigt, erhält die bisherige Adresse den Zusatz @gmail.com, so dass diese auch als Absender erscheint. Zusendungen an die Adresse mit @googlemail.com am Ende werden automatisch weitergeleitet. Wer sich in Deutschland neu bei Gmail anmeldet, erhält ab sofort automatisch eine Gmail-Adresse.

Bestehende Konten werden schrittweise umgestellt, so dass es etwas dauern kann, bis alle deutschen Google-Mail-Anwender den Umbenennungshinweis erhalten.

  • Hinweis zur Gmail-Umbenennung
Hinweis zur Gmail-Umbenennung

Die Umbenennung wurde bereits seit zwei Monaten erwartet, als die Domain gmail.de in den Besitz von Google überging. Mit der Änderung des Domain-Inhabers wurde auch der vom deutschen Unternehmer Daniel Giersch betriebene "hybride Maildienst" G-mail in Quabb umbenannt, wie ein Golem.de vorliegender Newsletter belegt hat. Alle E-Mail-Adressen, die vorher auf @gmail.de endeten, enden seitdem auf @quabb.com und sind künftig über die Webseite quabb.com erreichbar.

Diese Änderungen lassen vermuten, dass Google in Deutschland die Markenrechte für die Marke Gmail von Daniel Giersch übernommen hat. Golem.de hat bei Google nach den Hintergründen gefragt, aber die beiden Parteien haben Stillschweigen über die Einigung vereinbart, so dass keine Hintergründe zu der Einigung bekannt sind.

Markenrechtsstreit zwischen Google und deutschem Unternehmer

Um die Marke Gmail gab es ein Jahr nach dem Start von Googles E-Mail-Dienst im April 2004 einen erbitterten Markenrechtsstreit zwischen Daniel Giersch und Google. Zum Start von Google Mail hatte sich der Dienst noch im Betastadium befunden und Interessierte konnten ihn nur auf Einladung verwenden. Per einstweiliger Verfügung untersagte Daniel Giersch Google im Mai 2005, den E-Mail-Dienst in Deutschland Gmail zu nennen.

Daraufhin unterbreitete das Unternehmen Giersch ein Verkaufsangebot für die Markenrechte, das dieser nach eigener Aussage ablehnte. Giersch betonte, er habe kein Interesse daran, die Marke an Google zu verkaufen. Seitdem heißt Googles Dienst hierzulande Google Mail. Daniel Giersch hatte im Jahr 2000 die Marke "G-mail... und die Post geht richtig ab" in Deutschland schützen lassen.

2007 wurde vom Hanseatischen Oberlandesgericht eine Revision in dem Rechtsstreit abgelehnt. Seitdem gab es keine wesentlichen Entwicklungen mehr in dem Fall, die Deutschland betrafen.

Gmail gibt es in Großbritannien und der Schweiz schon länger wieder

In Großbritannien und der Schweiz durfte Google seinen Dienst ebenfalls einige Zeit nicht unter der Bezeichnung Gmail vermarkten. Seit März 2009 ist das Google in der Schweiz wieder erlaubt. Das Gericht hatte "ernsthafte Zweifel an der Gebrauchsabsicht des Beklagten im Zeitpunkt der Markenhinterlegung" und hat die von Daniel Giersch eingetragene Marke für nichtig erklärt. Giersch habe nur wenig Geschäftsaktivitäten rund um die Marke entfaltet, entschied das Gericht.

In Großbritannien wurde Googles E-Mail-Dienst im August 2010 wieder in Gmail umbenannt. Er war seit 2005 ebenfalls als Google Mail fortgeführt worden. Auch dort gab es Markenrechtsstreitigkeiten zwischen Google und dem britischen Unternehmen Independent International Investment Research (IIIR). Die Firma betrieb auf dem britischen Markt seit Mai 2002 einen webbasierten E-Mail-Dienst unter der Bezeichnung "G-Mail web based email" und hatte sich die betreffende Marke 2002 schützen lassen.

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