SysmoBTS: Harald Weltes Sysmocom verkauft freie GSM-Basisstation

Das von den Hackern Harald Welte und Holger Freyther gegründete Unternehmen Sysmocom hat mit SysmoBTS eine eigene GSM-Basisstation entwickelt. Das kleine und sparsame Gerät läuft mit freier Software, die das von Welte gegründete Projekt Osmocom entwickelt hat.

Artikel veröffentlicht am ,
GSM-Basisstation SysmoBTS
GSM-Basisstation SysmoBTS (Bild: Sysmocom)

Mit SysmoBTS bietet Sysmocom ab sofort eine freie Base Transceiver Station (BTS), also eine Basisstation für GSM-Netze, für jedermann an. Damit kann jeder ein eigenes GMS-Netz betreiben, um beispielsweise Innenräume mit einem GSM-Netz herkömmlicher Netzbetreiber zu versorgen oder Netze an abgelegenen Orten wie Ölbohrplattformen, in Katastrophengebieten oder ländlichen Gebieten zu betreiben.

SysmoBTS ist ausdrücklich kein Open-Hardware-Projekt, das heißt, die Hardware ist proprietär und wird nicht offengelegt. Das gilt auch für den FPGA-Bitstrom und die Layer 1 innerhalb des DSP. Sämtlicher Code, der auf dem verwendeten ARM-Prozessor läuft, steht aber als freie Software zur Verfügung. Das umfasst das auf Poky basierende Embedded-Linux-Betriebssystem ebenso wie die Osmo-BTS- und OpenBSC-Software.

  • Die GSM-Basisstation SysmoBTS von Sysmocom läuft mit freier Software.
Die GSM-Basisstation SysmoBTS von Sysmocom läuft mit freier Software.

SysmoBTS bietet laut Welte auch einige neue Funktionen, beispielsweise die Möglichkeit, das komplette Osmo-Nitb, also das ausführbare OpenBSC-Programm, auf dem ARM-Chip in dem Gerät auszuführen. So gelang es den Hackern mit SysmoBTS, eine sehr kleine und leichte GSM-Basisstation zu entwickeln, die nur wenig elektrische Leistung aufnimmt. SysmoBTS wiegt gerade einmal 500 Gramm und misst 16,5 x 12,5 x 5,9 cm.

Dank der integrierten Software ermöglicht es SysmoBTS letztendlich, ein komplettes, autonomes GSM-Netzwerk zu betreiben, nimmt dabei nur 10 Watt elektrische Leistung auf und wird standardmäßig passiv gekühlt.

Im Gegensatz zu traditionellen BTS-Produkten handelt es sich bei SysmoBTS um ein Quadband BTS: Das System kann per Software für die vier Frequenzbereiche von 850, 900, 1.800 und 1.900 MHz konfiguriert werden und auch das von der Bahn genutzte GSM-Rail wird unterstützt. Dabei kann SysmoBTS bis zu 14 Telefonate und 60 SMS gleichzeitig abwickeln.

Testmuster des SysmoBTS sind bei Sysmocom ab sofort erhältlich. Der Preis der Geräte hängt von der jeweiligen Projektgröße ab. Sysmocom will die Geräte aber ausdrücklich auch für Forschungs- und Entwicklungszwecke anbieten.

Neben SysmoBTS bietet Sysmocom weitere GSM-Hardware an, darunter SIMtrace, um die Kommunikation zwischen SIM-Karte und dem GSM-Teil des Telefons aufzuzeichnen, sowie programmierbare SIM-Karten mit bis zu 16 Identitäten.

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joypad 23. Mai 2012

juhu - genauso sehe ich das auch - kein Bock mehr auf Gefrickel

widdermann 23. Mai 2012

in Deutschland jedenfalls nicht

jayrworthington 22. Mai 2012

Du willst dann in dem Fall also die SMS ueber Deinen eigenen GSM-Accesspoint der am...

Kaiser Ming 22. Mai 2012

ups... --edit--- ähh wo isn der Löschknopf



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