Open Compute Project: Open Rack und offenes Storage-Server-Design vorgestellt

Das vor gut einem Jahr von Facebook gestartete Open Compute Projekt, das offene Hardware für Rechenzentren entwickelt, hat mit dem "Open Rack" eine offene Spezifikation für Server-Racks und mit "Open Vault Storage" ein offenes Design für Storage-Server vorgelegt.

Artikel veröffentlicht am ,
Open Rack mit 12V-Stromschienen
Open Rack mit 12V-Stromschienen (Bild: Open Compute Project)

Auf dem dritten OCP Summit hat das von Facebook gestartete, aber mittlerweile in eine Stiftung umgewandelte Open Compute Project ein "Open Rack" vorgestellt. Wie auch die zuvor schon veröffentlichten Spezifikationen für Mainboards, Netzteile und Servergehäuse kann auch die Open-Rack-Spezifikation von jedem frei genutzt werden.

Open Racks verschiedener Hersteller sollen sich in ihrem mechanischen Design kaum voneinander unterscheiden, so dass Käufer nicht an einzelne Anbieter gebunden sind, nachdem sie sich einmal entschieden haben. Zudem sollen die Kunden die Racks nach eigenen Wünschen konfigurieren können.

Ein Open Rack ist 23,6 Zoll breit, da die meisten Rechenzentren mit einem 24-Zoll-Raster arbeiten. Darin lassen sich Server mit einer Breite von 21 Zoll und einer Tiefe von 36 bis 48 Zoll unterbringen. Um eine höhere Serverdichte zu erreichen, verfügen die Racks über eine größere Öffnung an der Frontseite, was eine bessere Belüftung ermöglichen soll. Die Racks sind auf 48 Höheneinheiten ausgelegt und maximal 95 Zoll hoch, wobei sich Geräte in Abständen von 0,5 Höheneinheiten einbauen lassen. Daher ist von "OpenU" mit 48 mm die Rede, denn U ist die englische Bezeichnung für Höheneinheit in Racks.

  • Powerbars auf der Rückseite eines Open Rack
  • Powerbars auf der Rückseite eines Open Rack
  • Open Vault Storage bringt zweimal 15 Festplatten in 2U unter.
  • Open Rack
  • Open Rack
  • Open Rack
  • Open Rack
  • Open Rack
  • Open Rack
Powerbars auf der Rückseite eines Open Rack

Statt einer Stromversorgung für jedes einzelne Gerät im Rack kommen im Open Rack sogenannten Bus Bars zum Einsatz, über die die einzelnen Server mit 12 Volt versorgt werden. So übernimmt das Rack die Stromversorgung, die redundant ausgelegt ist. Bis zu drei solcher Bus Bars verlaufen auf der Rückseite eines Racks und versorgen bis zu drei Mainboards pro Slot mit Niedrigspannung, so dass eine Berührung nicht lebensbedrohlich ist. So können die Server einfach an die stromführenden Schienen geklemmt und auf klobige Kabel, die den Luftstrom behindern, verzichtet werden. Die Racks können mit einer zentralen USV betrieben, aber auch selbst mit Akkus ausgestattet werden.

Open Racks sollen sich ohne Werkzeug bestücken lassen, können aber auch voll bestückt an ein Rechenzentrum geliefert werden. Die Version 1 des Open Rack soll es ermöglichen, einzelne Server und Storagesysteme auszutauschen, ohne die Stromverteilung zu verändern. Für die kommende Version 2 ist vorgesehen, auch weitere Komponenten wie Netzwerkkarten, DRAM und Boot-Laufwerke sowie Akkus zu entkoppeln.

HP und Dell haben erste Server angekündigt, die in das Open Rack passen. Die Systeme tragen die Codenamen "Project Coyote" und "Zeus". Die parallel von Tencent und Baidu unter dem Codenamen "Scorpio" entwickelte Rack-Spezifikation soll bis 2013 mit der Open-Rack-Spezifikation vereint werden.

Ein Entwurf für Open Rack 0.5 ist bei Github zu finden.

Open Vault Storage

Unter dem Codenamen "Knox" hat Facebook das Design für einen Storageserver entwickelt, der unter dem Namen Open Vault Storage in der Version 0.5 vorliegt. Er definiert das Design eines Storageservers, der in das Open Rack passt und auf zwei Höheneinheiten 30 Festplatten unterbringt. Jeweils 15 Platten im 3,5-Zoll-Format stecken dabei in einem 1U hohen Festplattenträger, denn dank der Rack-Breite von 21 Zoll passen fünf Festplattem nebeneinander. Zudem stecken vier SAS-Expander-Boards und eine Steuerung für sechs Lüfter in dem Gehäuse. Die Lüfter werden von hinten angesteckt.

Das Design soll es erlauben, jeden SAS-Expander und jede der beiden HDD-Trays unabhängig aus dem Server zu nehmen. So sollen sich einzelne Festplatten und SAS-Expander bei laufendem Betrieb tauschen lassen.

Die Stromversorgung erfolgt über zwei Open Rack Bus Bars, die 12 Volt liefern.

Zunehmende Unterstützung

In den vergangenen Monaten haben sich weitere Unternehmen der von Facebook gestarteten Initiative angeschlossen, darunter auch HP, AMD, Salesforce.com, VMware, Canonical, Alibaba und Supermicro. Zudem wurde mit der Entwicklung weiterer Spezifikationen begonnen, darunter besonders effiziente Mainboarddesigns für die Finanzindustrie mit Intel- (Codename "Decathlete") und AMD-Prozessoren (Codename "Roadrunner").

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Headspace XR ausprobiert
Headset auf und Kopf aus

Die Entwickler der Meditations-App gehen gen VR. Wir haben getestet, ob die App wirklich für Entspannung vom Homeoffice- oder Büro-Stress sorgt.
Ein Test von Daniel Ziegener

Headspace XR ausprobiert: Headset auf und Kopf aus
Artikel
  1. Stiftung Warentest: Viele Balkonkraftwerke haben Mängel
    Stiftung Warentest
    Viele Balkonkraftwerke haben Mängel

    Die Stiftung Warentest hat acht Balkonkraftwerke genauer untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nur eine einzige Anlage schneidet im Test gut ab.

  2. Unter Windows: Schwachstelle in Virtualbox verleiht Angreifern Systemrechte
    Unter Windows
    Schwachstelle in Virtualbox verleiht Angreifern Systemrechte

    Zwei Forscher haben unabhängig voneinander eine Schwachstelle in Oracles Virtualbox entdeckt. Angreifer können damit auf Windows-Hosts ihre Rechte ausweiten.

  3. Early Access: Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords
    Early Access
    Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords

    Meistgewünschtes Spiel auf Steam, programmiert von einem Entwickler: Das in Süddeutschland angesiedelte Manor Lords kommt in Tests gut an.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /