DFKI: EO2 - das koppelbare Elektroauto
Das DFKI stellt auf der Cebit ein Elektroauto vor, das durch Zusatzmodule erweitert werden kann. Für Überlandfahrten kann es sich mit anderen Autos zusammenkoppeln.
Das EO Smart Connecting Car (EO2), das Elektroauto, das am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen entwickelt wurde, sieht vielleicht nicht so elegant wie ein Tesla Roadster aus. Dafür kann es vieles, was ein normales Auto nicht kann, und soll dazu beitragen, den Verkehrskollaps auf den Straßen zu vermeiden.
Vier angetriebene Räder
Das EO2 ist ein 2,5 Meter langes Elektroauto für zwei Insassen. Es basiert auf zwei identischen Chassis mit jeweils zwei angetriebenen Rädern und einem Akku, der ausgewechselt werden kann. Es sei ein modulares Konzept, erklärt DFKI-Mitarbeiter Timo Birnschschein im Gespräch mit Golem.de. Das bedeutet, das EO2 kann mit Zusatzmodulen erweitert, es kann aber auch an ein oder mehrere andere Autos angekoppelt werden.
Außerdem kann das EO2 seine Form verändern: Das Auto kann - verglichen mit dem am Massachusetts Institute Of Technology (MIT) entwickelten Hiriko - den Radstand verkürzen. Dadurch wird das ganze Fahrzeug kürzer und nimmt weniger Platz weg. Wie das Hiriko dieses Auto können auch die vier Räder des EO2 einzeln gesteuert werden. Allerdings ist der Aktionsradius des EO2 größer: Während das Hiriko nur auf dem Teller drehen könne, könnten die Räder des EO2 um 90 Grad gedreht werden, so dass das Auto seitwärts einparken kann, sagt der DFKI-Forscher.
Mehr Akku oder mehr Passagiere
Will der Fahrer etwas Größeres transportieren, eine längere Strecke zurücklegen oder mit mehr als einem Mitfahrer fahren, kann das EO2 durch ein entsprechendes Modul ergänzt werden. Das kann einen Akku enthalten, eine Range Extender, Ladefläche oder einen Platz für weitere Passagiere.
Für längere Strecken bietet das EO2 aber noch eine weitere Möglichkeit: Das Auto kann mit einem oder mehreren anderen zusammengekoppelt werden, so dass sie als eine Schlange auf der Autobahn unterwegs sind. Dafür verfügt das Auto vorne und hinten über eine Kupplung. Diese koppelt nicht nur die beiden zwei Autos, sie dient auch zur Übertragung von Daten und Strom.
Energieeffiziente Kette
Vorteil der Kette: Nur das Auto am Anfang der Kette hat Windwiderstand, die übrigen haben nur Rollwiderstand. Dadurch könne der Energieverbrauch aller Fahrzuge deutlich verringert werden, sagt Birnschein. Außerdem können die Fahrzeuge untereinander kommunizieren, um die Schlangenmanöver wie etwa einen Spurwechsel zu koordinieren, oder Energie transferieren: Wenn der Akku eines Autos nicht mehr genug Kapazität hätte, um das Ziel zu erreichen, könnten ihm die anderen die nötige Energie liefern.
Organisiert wird die Schlangenfahrt über einen zentralen Server: Der Fahrer gibt in sein Navigationssystem das Ziel ein - etwa eine Fahrt von Berlin nach Hannover. Das Navigationssystem überträgt die Daten - anonymisiert, betont Birnschschein - an den Server, der dem Fahrer mitteilt, dass zur gleichen Zeit ein oder mehrere andere Autos auf der gleichen Strecke unterwegs sind und fragt, ob er sich an eines oder mehrere ankoppeln möchte.
Erfahrener Fahrer
Gesteuert wird die Kette vom Fahrer im ersten Auto. Alle anderen können wie im Zug mitfahren, genießen aber die Privatsphäre wie im eigenen Auto. Der Fahrer müsse natürlich besonders dafür qualifiziert sein. Denkbar sei, ein System mit Erfahrungspunkten einzurichten, nach dem bestimmt wird, wer die Schlange lenkt.
In den nächsten Prototypen wollen die Bremer zudem noch Sensoren einbauen, die autonomes Fahren ermöglichen. Ziel sei, dass das Auto als Schlange autonom fahre. Kommuniziere es dann auch noch mit der Verkehrsinfrastruktur wie Ampeln, könne der Verkehr in den Städten sehr effektiver abgewickelt und Staus vermieden werden, sagt Birnschein.
Auto holt Fahrer ab
Außerdem böte die Autonomie mehr Bequemlichkeit für den Fahrer: Der könne beispielsweise auf einem Parkplatz mit Ladesäulen das Auto zum Laden schicken. Der Server lotse es dann zu einer freien Säule, zu der das Auto autonom hinfahre. Oder der Fahrer rufe nach dem Kinobesuch das Auto über sein Smartphone herbei und müsse nicht im strömenden Regen zum Parkplatz laufen.
In etwa drei bis fünf Jahren, so schätzt Birnschein, soll die autonom fahrende Version des EO2 fertig sein. Diese soll dann in Kleinserie produziert und auf Veranstaltungen wie etwa der Cebit oder Hannover Messe als Shuttle eingesetzt werden.
Ausserdem fehlt der Elektroschocker. Ohne den können uns die Autoarmeen in ein paar...
Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, was passiert, wenn man dieses Teil gegen die...
Jetzt mal Spaß beiseite. Wie wir jüngst sahen, kann selbst am Steuer eines...
Mich interessiert viel mehr, woher ich das kenne. Weiß das jemand? ^^