Linux-Distributionen: Anonymous OS vermutlich ein Fake

Unter dem Namen Anonymous OS ist eine Linux-Distribution im Umlauf, die von den Mitgliedern des Anonymous-Kollektivs erstellt sein soll. Die Gruppe meldet über Twitter, das OS sei ein Fake und mit Trojanern verseucht.

Artikel veröffentlicht am ,
Der Startbildschirm von Anonymous OS
Der Startbildschirm von Anonymous OS (Bild: Screenshot: Golem.de)

Das Anonymous-Kollektiv soll eine Linux-Distribution zusammengestellt haben, die mit Hackerwerkzeugen ausgestattet ist, darunter das DDoS-Werkzeug Loic. Anonymous OS basiert auf Ubuntu 11.10 und enthält die Desktopoberfläche Mate. Anonymous hat aber über Twitter bereits dementiert, dass es für die Zusammenstellung der Linux-Distribution samt Artwork verantwortlich ist. Anonymous OS soll zudem mit Trojanern versehen worden sein.

  • Kaspersky meldet Schadsoftware in Anonymous OS.
  • Die Datei, die Schadsoftware enthalten soll.
  • Anonymous OS
  • Anonymous OS
  • Anonymous OS
  • Anonymous OS
  • Anonymous OS
  • Anonymous OS
  • Die Software-Quellen sind in Griechenland. Außerdem sind Repositories zum Tor- und Mate-Projekt enthalten.
  • Anonymous OS
  • Anonymous OS
Kaspersky meldet Schadsoftware in Anonymous OS.

Tatsächlich befindet sich im Betriebssystem eine Wine-Installation samt .Net-Framework. Weitere installierte Windows-Software konnten wir auf den ersten Blick allerdings nicht feststellen. Ein erster Scan mit dem nicht besonders zuverlässigen Virenscanner Clam erbrachte keine Ergebnisse. Bereits die Webseite, auf der neben einer Liste der installierten Software einige durchaus ansprechende Screenshots gezeigt werden, weist darauf hin, dass die Quelle der Linux-Distribution nicht verifizierbar sei. Die Installation erfolge deshalb auf eigene Verantwortung.

Zu der in Anonymous OS enthaltenen Software gehören unter anderem John the Ripper, Wireshark oder SQL Poison. Demnach bewirbt die Webseite die Linux-Distribution auch als Werkzeug zur "Überprüfung der Sicherheit von Webseiten." Allerdings befinden sich auch die DDoS-Werkzeuge Loic und Hoic in Anonymous OS, beide nicht in aktuellen Versionen. Loic stammt aus dem Jahr 2008, Hoic immerhin aus dem Jahr 2010.

Wer mit den Entwicklern von Anonymous OS Kontakt aufnehmen will, kann eine E-Mail-Adresse an anonymous@yahoo.com schicken. Wir raten davon ebenso ab wie von der Installation der vermeintlichen Hackerdistribution. Die Webseite auf Tumblr ist gegenwärtig wegen Überlastung nicht mehr erreichbar.

Nachtrag vom 15. März 2012, 22:30 Uhr

Die Macher von Anonymous OS bestreiten vehement, dass ihr Betriebssystem Rootkits oder Trojaner enthält. Dafür haben sie einen Scan der Linux-Anwendung Chkrootkit veröffentlicht, den auch wir haben durchlaufen lassen. Dieser meldet tatsächlich, dass das System sauber sei.

Allerdings entdeckt das Antivirenprogramm von Kaspersky auf einem Testrechner mindestens drei Schadprogramme in der Datei Loic.exe. Die Windows-Datei, die offensichtlich auf Wine zugreift, liegt im Verzeichnis /anonymous/home/.loic/. Der Quellcode der Windows-Datei liegt in Anonymous OS bei und ist identisch zu dem aus dem entsprechenden Git-Repository.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


ichbert 16. Mär 2012

Keine Ahnung hat eigentlich nur der, der glaubt jeder Hacker würde seine Tools selber...

redbullface 16. Mär 2012

Ich habe mir die List mal angeschaut. Die Linux Variante scheint bessere Ergebnisse zu...

fratze123 16. Mär 2012

redbullface kann oder will nicht verstehen, dass das alles ein riesenhaufen unsinn ist...

fratze123 16. Mär 2012

jeder ist anonymous, wenn er er es sein will. dazu muss man nichts "tun". du hast das...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Ghost Shark: Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne
    Ghost Shark
    Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne

    Die Royal Australian Navy hat zusammen mit Anduril Ghost Shark vorgestellt, eine U-Boot-Drohne, die Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsmissionen durchführen soll.

  2. Voodoo-X: Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte
    Voodoo-X
    Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte

    Mit originalen Chips und neuen Designtools soll die bisher beste 3dfx-Grafikkarte entstehen. HDMI und zuschaltbaren Speicher gab es bisher nicht.

  3. Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores
    Altstore für iPhones ausprobiert
    So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

    Dank DMA lassen sich in Europa endlich alternative App-Marktplätze auf iPhones installieren. Golem.de hat das mit dem Altstore ausprobiert - mit reichlich Frust.
    Ein Erfahrungsbericht von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /