Test Fifa Street: Mit Tunneln und Übersteigern einmal um den Erdball
Schnelles Match im Hinterhof statt Champions-League-Finale im großen Stadion: Die Fifa-Street-Reihe von EA Sports kehrt nach vier Jahren Pause zurück und schickt Spieler in kleinen Teams auf Bolzplätze in aller Welt. Trotz des Szenarios hat sich die Neuauflage viel vom großen Bruder Fifa abgeschaut.
Realistischere Optik, genaueres Passspiel, offizielle Team- und Spielerlizenzen: Das neue Fifa Street kann die technische und teils inhaltliche Nähe zum großen Bruder Fifa nicht leugnen - Parallelen gibt es einige. Wer allerdings glaubt, als Fifa-Experte daher auch in Fifa Street von EA Sports schnell mit ersten Toren glänzen zu können, der irrt: Die neuen Modi, das Tricksystem sowie das veränderte Tempo sorgen dafür, dass das Spielgefühl trotz aller Gemeinsamkeiten ein anderes ist.
Im Zentrum des Spiels steht der World-Tour-Modus. Dort gibt es eine Reihe von Herausforderungen, die den Spieler und sein Team einmal quer über den Globus schicken und ihn an unterschiedlichen Turnieren teilnehmen lassen. Erfolge schalten neue Wettbewerbe und viele Extras wie Ausstattungen frei und verbessern so die Fähigkeiten der eigenen Mannschaft. Die Veranstaltungen unterscheiden sich je nach Austragungsort - abhängig von Land, Begebenheit und Größe des Platzes, sind verschiedene Modi zu meistern.
So gibt es einerseits häufig recht klassische Matches, etwa wenn fünf gegen fünf Kicker auf kleinen Plätzen mit Bande und Handballtoren spielen. Dann geht es einfach darum, mehr Tore als der Gegner zu schießen. Das in Südamerika populäre Futsal ähnelt dem, kommt allerdings ohne Bande aus. In anderen Modi hingegen sind Ballfertigkeit und Tricks wichtiger - in "Panna" etwa werden Übersteiger, Tunnel und andere Triumphe im Kampf Mann gegen Mann ebenso wie Tore mit Punkten belohnt. Im Freestyle-Modus sind Auszeichnungen für besonders trickreiche Aktionen entscheidend für den Sieg. Spannend ist auch "Last Man Standing": Nach jedem Tor muss ein erfolgreicher Spieler vom Feld, was die eigene Mannschaft Stück für Stück kleiner macht und so zu ebenso ungewöhnlichen wie interessanten Partien führt.
Generell kommen 1-gegen-1-Situationen in Street deutlich häufiger vor als im klassischen Fifa, ein schnelles Erlernen von Tricks ist für den Erfolg also unabdingbar - nicht nur für die Modi, die auf Tricks setzen, sondern auch und besonders für den gelungenen Multiplayermodus. Die Steuerung mit Tasten und Stick-Kombinationen ist gut gelöst, die Animationen der Spieler wirken zudem glaubwürdig und sind schön anzusehen. Auch die Schauplätze wie Hinterhöfe, Park- und Sportplätze mit Asphalt-, Hallen- oder Rasenbelägen sind gut in Szene gesetzt.
Fifa Street ist für Playstation 3 und Xbox 360 erhältlich und kostet etwa 60 Euro. Das Spiel ist von der USK ab 0 Jahren freigegeben.
Fazit
Den besten Freund mit einem gekonnten Tunnel austricksen, im World-Tour-Modus unzählige schöne Tore erzielen oder den Ball möglichst lange in der Luft halten: Fifa Street bietet zahlreiche Möglichkeiten, seine Kunstfertigkeit auf dem Bolzplatz zu beweisen. Die unterschiedlichen Modi sorgen für viel Abwechslung, die Technik ist für ein Funsport-Spiel hervorragend, die Spielbarkeit rundum gelungen - wie der Neustart der SSX-Reihe ist auch die Rückkehr von Fifa Street eine fast vollständig positive Angelegenheit.
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