Echtzeitkommunikation: Chrome unterstützt WebRTC
Die aktuelle Entwicklerversion von Googles Browser Chrome unterstützt WebRTC. Zusammen mit Mozilla und Opera arbeitet Google an dieser Schnittstelle zur Echtzeitkommunikation im Web. Damit lassen sich Webapplikationen für VoIP, Chat und Videotelefonie entwickeln.
Im Juni 2011 hat Google WebRTC, ein HTML5-Framework für Echtzeitkommunikation, unter einer BSD-ähnlichen Lizenz als Open Source veröffentlicht. Zusammen mit Mozilla und Opera arbeitet Google seitdem im Projekt WebRTC daran, auf Basis von WebRTC einen offiziellen Webstandard für Echtzeitkommunikation zu etablieren. Dabei arbeiten die drei Browserhersteller sowohl mit dem W3C als auch der IETF zusammen.
Mit der aktuellen Entwicklerversion von Chrome veröffentlicht Google nun eine erste Browser-Implementierung von WebRTC. Diese basiert zwar auf einem schon etwas älteren Stand des entsprechenden W3C-Standards. Nachdem nun aber die eigentliche Integration von WebRTC in Chrome steht, soll die WebRTC-Implementierung aber recht schnell auf den aktuellen Stand gebracht werden. Mozilla plant, WebRTC in Firefox zu integrieren.
WebRTC bietet einfache HTML- und Javascript-APIs für die Entwicklung von webbasierten Videotelefonie- und SIP-Anwendungen. Dazu umfasst WebRTC einen kompletten Stack für Audio- und Videoapplikationen sowie ein Netzwerkpaket, das unter anderem dynamische Jitter-Buffer und Methoden zur Fehlerkorrektur enthält. Auch sind in WebRTC diverse Codecs integriert: Neben dem Videocodec VP8 stehen noch die Audiocodecs iSAC für die Breitbandkommunikation sowie iLBC für Verbindungen mit geringerer Datenübertragung bereit. Beide Audiocodecs stammen noch von GIPS. Außerdem liegen etliche Audiowerkzeuge bei, etwa für die Geräuschunterdrückung.
WebRTC nutzt das Peer-Connection-Javascript-API in C++, das von WHATWG als Spezifikation vorgeschlagen wurde. Die beiliegende Bibliothek libjingle enthält den entsprechenden Code. Eine Übersicht über das API hat Google auf seiner Webseite veröffentlicht.
Um WebRTC in der Entwicklerversion von Chrome zu aktivieren, muss der Browser mit der Option "--enable-media-stream" gestartet werden. Eine Testapplikation auf Basis von WebRTC stellt Google im Quelltext bereit. Derweil arbeiten laut Google mehrere Unternehmen an WebRTC-Apps, darunter Polycom, Vonage, Vehix.com, Firespotter, Siemens, Nimbuzz und PCCW.
Google hat WebRTC im Zuge der Übernahme von Global IP Solutions (GIPS) im Mai 2010 erworben.
Träum weiter! Da kann man festlegen was man will, wenn sich niemand* daran hält oder die...
Wo wird denn da was eingeschränkt?