Sopa: Wikipedia, Wordpress & Co. streiken

Die für den heutigen Mittwoch angekündigten Proteste gegen die US-Gesetze Sopa und Pipa haben begonnen. Websites wie Wikipedia, Wordpress.org und BoingBoing sind schwarz, andere wählen eine etwas weniger drastische Art des Protests.

Artikel veröffentlicht am ,
Protest gegen Sopa und Pipa
Protest gegen Sopa und Pipa (Bild: Wikipedia)

Wer heute auf die englischsprachige Wikipedia zugreift, wird auf eine schwarze Protestseite umgeleitet. Dort heißt es: "Für mehr als eine Dekade haben wir Millionen von Stunden aufgebracht, um die größte Enzyklopädie in der menschlichen Geschichte zu schaffen. Jetzt erwägt der US-Kongress, Gesetze zu verabschieden, die der Freiheit und Offenheit des Internets fatalen Schaden zufügen könnten." So protestiert die Wikipedia gegen die beiden US-Gesetze Sopa (Stop Online Piracy Act) und Pipa (Preventing Real Online Threats to Economic Creativity and Theft of Intellectual Property Act).

Ähnlich sieht es bei Wordpress.org aus, und auch beim Verlag O'Reilly hat man eine Blackout-Seite vorbereitet. Das bekannte Blog Boingboing meldet "503: Service Unavailable".

  • Sopa-Protest: Wikipedia
  • Sopa-Protest: Ars Technica
  • Sopa-Protest: Wordpress.org
  • Sopa-Protest: Boingboing
Sopa-Protest: Wikipedia

Auch Google beteiligt sich an dem Protest, wählt aber weniger drastische Mittel und versieht nur sein Logo mit einem schwarzen Zensurbalken. Die Technikwebsite Ars Technica färbt ihren Hintergrund schwarz und der DNS-Provider OpenDNS ändert die Suchergebnisse im OpenDNS Guide, schaltet seine DNS-Server aber nicht ab. Mozilla färbt die Standardstartseite seines Browsers Firefox schwarz. Auch die Homepage der Consumer Electronics Assiciation weist mit schwarzem Hintergrund auf die Gefahren von Sopa und Pipa hin.

Bei der Yahoo-Tochter Flickr können Nutzer in den USA die Fotos anderer Nutzer und ihre eigenen Fotos ausblenden. So will Flickr auf anschauliche Weise zeigen, wie Flickr im Laufe des Tages immer dunkler wird. Das Unternehmen geht davon aus, dass tausende Bilder von seinen Nutzern unsichtbar gemacht werden.

Die beiden derzeit diskutierten US-Gesetze sollen den Schutz des geistigen Eigentums gewährleisten und sehen dafür weitreichende Maßnahmen vor. So sollen Suchmaschinen oder Serviceprovider beispielsweise dazu gezwungen werden, Websites zu sperren, die unrechtmäßig urheberrechtlich geschützte Inhalte bereitstellen. Auch Seiten, die darauf verlinken, können gesperrt werden. Die Gegner befürchten, dass Rechteinhaber so die Möglichkeit bekommen, unliebsame Websites ohne viel Aufhebens zu zensieren.

Der Protest könnte indes obsolet sein: US-Präsident Barack Obama hat am Wochenende angedeutet, dass er ein Veto gegen die beiden Gesetzesentwürfe einlegen wird. Unrechtmäßiges Kopieren und die Verletzung von Urheberrechten seien "ein ernstes Problem, das eine ernste Antwort des Gesetzgebers erfordert", heißt es in einer Mitteilung des Präsidenten. Er werde aber kein Gesetz unterstützen, das "die Meinungsfreiheit einschränkt, das Risiken für die Cybersicherheit heraufbeschwört oder das dynamische, innovative globale Internet unterminiert", erklärte Obama.

Eine Übersicht der sich am Sopa-Protest beteiligenden Websites findet sich unter sopastrike.com. Manche Websites beginnen aber erst im Laufe des Tages mit dem Protest und schalten ihre Websites nur für 12 Stunden schwarz.

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BrunoD 25. Jan 2012

SOPA, ACTA und Co. heißt für mich im so viel wie: VPN Tunnel MUSS sein!!! Davon bigt es...

jow 19. Jan 2012

die etwa 50.000 dollar waren Spenden die im Vorfeld von wenigen grossen bzw reichen...

eiapopeia 18. Jan 2012

Sagt dir Wiedervereinigung etwas? Oder wie wäre es mit der zweimaligen Verhinderung...

Myxier 18. Jan 2012

Das Internet betrifft uns alle, also sind die Diskussionen darüber das wir Deutschen uns...



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