Daisychaining: 63 Monitore per Displayport an einer Grafikkarte

Displayport ermöglicht in der Theorie die Nutzung Dutzender Displays per Daisychaining. Dabei ist es egal, ob es Displayport-Monitore oder andere Monitore sind. Die ersten Daisychain-Konfigurationen konnte die Vesa nun im Betrieb zeigen.

Artikel veröffentlicht am ,
Drei hochauflösende Monitore an einem Displayport-Ausgang
Drei hochauflösende Monitore an einem Displayport-Ausgang (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Demonstriert wurde Daisychaining auf der CES 2012 mit insgesamt vier Monitoren. Ein Notebookdisplay und drei dahintergeschaltete Monitore wurden gezeigt. Einer der dahintergeschalteten Monitore hatte eine Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln (WQXGA), zwei weitere 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD). Theoretisch sind laut Vesa 63 Monitore möglich. Allerdings reicht die Bandbreite von Displayport 1.2 nicht aus, um so viele Monitore mit vernünftiger Auflösung zu betreiben.

  • Displayport-Kabel mit 15 Metern. Dank 1,5 Watt des Anschlusses ist es ein aktives Kabel. (Bilder: Andreas Sebayang)
  • Displayport-Monitor für Daisychaining. Gut zu sehen ist eines der Entwicklungsboards.
  • Der Hub ist noch ein Prototyp. Die Ausmaße von fertigen Geräten werden deutlich kleiner sein.
  • Multistream mit vier Displays. In der Mitte ist der Hub zu sehen.
  • So sieht Daisychaining aus. Der Monitor hat einen Eingang und einen Ausgang, an den die restliche Bandbreite für weitere Monitore weitergegeben wird.
  • Hier werden vier Displays gezeigt.
  • In der Mitte das Notebook. Von links geht es dann zu zwei Full-HD-Displays und einem Display in der Mitte mit 2.560 x 1.600 Pixeln.
  • Daisychain-Monitore lassen sich unabhängig voneinander positionieren.
Displayport-Kabel mit 15 Metern. Dank 1,5 Watt des Anschlusses ist es ein aktives Kabel. (Bilder: Andreas Sebayang)

Laut Vesa sehen Konfigurationsbeispiele neben dem demonstrierten System bei ausreichender Bandbreite etwa zwei WQXGA-Displays oder vier Full-HD-Displays vor. Wer mehr Monitore braucht, muss entsprechend gering aufgelöste Displays nutzen. Displayport wurde auf der CES übrigens auch mit einem 4K-Display demonstriert.

Das Silizium ist fertig, Monitore gibt es in ein paar Monaten

Die notwendigen Komponenten für Daisy Chaining seien jetzt fertig, teilte die Vesa mit. Lange hat es gedauert, machte doch AMD beispielsweise schon bei der Radeon-6000er-Generation darauf aufmerksam, dass die Karte Multistreaming und damit Daisychaining mit sechs Monitoren unterstützt. Mangels Hardware konnten wir das in unserem Test der Radeon HD 6970 vor über einem Jahr aber nicht ausprobieren. AMDs Versprechen kann jetzt aber eingelöst werden, da die Monitorindustrie nachgezogen hat.

Darauf angesprochen, verwies die Vesa auf der CES auf die Compliance-Tests, die notwendig waren, damit die Hardware zwischen den Herstellern auch funktioniert. Das ist nun offensichtlich abgeschlossen. Demonstriert wurde Daisychaining dennoch nur mit modifizierten Monitoren. Riesige Entwicklungsboards hingen noch an den Monitoren, sollen aber von der Funktionalität dem finalen Stand entsprechen.

Die Hardware soll bis Mitte des Jahres 2012 in Monitordesigns integriert werden. Die Vesa rechnet vor allem im Geschäftskundenumfeld damit, dass sich Daisychain-Monitore durchsetzen werden. Sie haben dann also einen Aus- und einen Eingang. Diese werden in den meisten Fällen entsprechend beschriftet sein. Es ist zwar möglich, dass ein Display selbst erkennt, welcher Kontakt als Ein- oder Ausgang genutzt wird, allerdings würde das höhere Kosten bedeuten, so die Vesa. Apple beispielsweise macht dies bei seiner Thunderbolt-Schnittstelle so. Sie wird sowohl als Aus- als auch als Eingang genutzt.

Kaum Mehrkosten für Monitorhersteller, Hubs werden erst mal teuer

Die Integration von Displayport soll gerade einmal 2 US-Dollar kosten, wie die Vesa vorsichtig schätzt. Es wäre damit für viele Hersteller, insbesondere im Geschäftskundenumfeld, eine vernachlässigbare Mehrinvestition. Einmalige Kosten für das Redesign kämen aber wohl dazu. Für 20-Zoll-Billigmonitore, die in Deutschland bei Nettopreisen von rund 100 Euro liegen können, sind diese 2 Dollar aber sehr viel, denn Händler- und Herstellermargen müssen mit in die Kalkulation der Herstellungskosten eingerechnet werden.

Wegen der zu erwartenden geringen Stückzahl wird ein Displayport-Hub nicht ganz so billig. Es wird erwartet, dass die Preise der ersten Geräte bei mehr als 50 US-Dollar liegen werden. Die Funktionsfähigkeit eines Hubs konnte die Vesa auch demonstrieren. An einem Beispielsystem waren per Displayport-Hub drei Monitore angeschlossen.

Sie haben den Vorteil, dass alte Monitore, egal ob per Displayport oder per Adapter, DVI- beziehungsweise HDMI-Monitore genutzt werden können. Unklar ist derzeit noch, wie viele Ports passiv möglich sind. 1,5 Watt stellt Displayport derzeit bereit. Das soll für einen 2-Port-Hub mit einem Eingang sicher ausreichen. Vielleicht sind sogar 3-Port-Hubs ohne Netzteil möglich. Die Vesa will mit Displayport 1.2a die Wattzahl als Vorbereitung für Mobility Displayport aber noch erhöhen.

Hubs und Daisychain-Monitore sollen etwa gleichzeitig auf dem Markt erscheinen.

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tilmank 18. Jan 2012

Naja, das kommt wohl auf Distribution, Treiber und Hardware an. Unter Ubuntu 10.* mit...

nonsense 18. Jan 2012

Hier geht es nicht um vier Monitore an einer Grafikkarte, sondern vier (naja, drei...

nonsense 18. Jan 2012

geht prinzipiell recht einfach über die entsprechende Xorg.conf, mehrere layouts zu...

nicoledos 17. Jan 2012

Weil im Artikel die Rede ist, dass 2 Euro mehr gerade bei Billigmonitoren viel seien...



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